DAB+

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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McMurphy
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Re: DAB+

Beitrag von McMurphy »

Inzwischen ist der ehemalige Programmplatz von Kiss FM abgeschaltet, es kommt nur noch die Fehlermeldung "Service not available".
Die Bitraten der anderen Programme auf dem Bundesmux haben sich bislang nicht geändert.

Das deutet möglicherweise darauf hin, dass man den Platz gerne wieder belegen möchte, es aber wohl noch eine Weile dauern wird, bis die Nachfolge klar ist und auch alle rechtlichen Fragen geklärt sind. :roll:
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twen-fm
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Re: DAB+

Beitrag von twen-fm »

Und wenn es so kommen sollte, wie es MF prognostiziert hat (egal, was man von ihm und seinen Meinungen halten mag), das ganze kann sich schlimmstenfalls bis zum nächsten Jahr hinauszögern, was ein Desaster im wahrsten Sinne werden würde... :roll:
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Heiner
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Re: DAB+

Beitrag von Heiner »

Klassik Radio und Energy steigen möglicherweise aus.
http://www.radiowoche.de/meldungen/1/13 ... strahlung/

Warten wirs mal ab, wenn die ernst machen hab ich arge Zweifel ob das noch was wird oder wir hier die nächste gescheiterte Digitalradionorm haben.

Immerhin scheint sport1.fm Interesse an einem eigenen Sendeplatz zu haben. Das ist durchaus ein positives Zeichen. Würden die das so ausbauen wie zu 90elf-Zeichen wäre das durchaus ein Zugpferd...
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TK1979
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Re: DAB+

Beitrag von TK1979 »

Wenn Klassik Radio aussteigen würde, dann werden andere sicher folgen. Bei Energy würde mich es kaum wundern, bei dem Programm, welches die über DAB+ ausstrahlen.
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McMurphy
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Re: DAB+

Beitrag von McMurphy »

htw89 hat geschrieben:Warten wirs mal ab, wenn die ernst machen hab ich arge Zweifel ob das noch was wird oder wir hier die nächste gescheiterte Digitalradionorm haben.
Sehe ich nicht unbedingt so. Immerhin besteht ja jetzt ein gewisser Druck auf die ARD-Anstalten, sich zu einem Termin für eine UKW-Abschaltung durchzuringen. Allerdings müssen dabei, auch auf die Gefahr dass ich mich wiederhole, auch die privaten Anbieter in die Pflicht genommen werden. Würde es die simple Pflicht geben, beim Ersuchen nach der Verlängerung der UKW-Lizenz auch mindestens einen, besser zwei, Programmplätze via DAB+ betreiben zu müssen, dann gäbe es ziemlich schnell nicht nur in jedem Bundesland endlich auch einen Privat-Landesmux, sondern erst dann würden manchem Kritiker dieses Themas allmählich die Argumente aus gehen. Immerhin handelt es sich um die weit überlegene Technik, die (vergleichbaren Ausbau vorausgesetzt) alles besser und absolut nichts schlechter kann als UKW!
htw89 hat geschrieben:Immerhin scheint sport1.fm Interesse an einem eigenen Sendeplatz zu haben. Das ist durchaus ein positives Zeichen. Würden die das so ausbauen wie zu 90elf-Zeichen wäre das durchaus ein Zugpferd...
Hoffen wir, dass sie die Chance ab der nächsten Saison nutzen.
Insofern werden wir uns, wie andere Sender das auch getan haben und tun, genau überlegen, inwieweit wir weiterhin auf Digitalradio setzen. Mitunter hängt das natürlich auch von der Unterstützung seitens Politik, Industrie und Netzbetreiber ab
Genau da scheint mir nach wie vor der "Hund begraben" zu sein. Wenn man DAB+ irgendwann als UKW-Nachfolger haben will (und das hoffe ich, bei den schon getätigten und noch anstehenden Investitionen), dann darf man das System einfach nicht mehr so im Regen stehen lassen, gerade weil es für den deutschen Verbraucher so einfach ist, alles so zu lassen und sich nicht zu kümmern.

Da muss es für potentielle Veranstalter finanzielle Anreize geben, neue Empfänger müssen verpflichtend beide Techniken eingebaut haben, und mit dem immer noch weiter betriebenen Ausbau mit neuen UKW-Sendern tut man sich in dieser Sache ganz bestimmt auch keinen Gefallen.
TK1979 hat geschrieben:Wenn Klassik Radio aussteigen würde, dann werden andere sicher folgen. Bei Energy würde mich es kaum wundern, bei dem Programm, welches die über DAB+ ausstrahlen.
Klassik Radio ist m.M.n. alleine schon deshalb wichtig, weil es sonst kaum private Anbieter gibt, die sich in einem solchen Minderheitenmarkt etabliert haben und weil der Anbieter für ein entscheidendes Stück Genrevielfalt im Mux sorgt. Auch Energy sehe ich ehrlich gesagt gar nicht so kritisch, die haben neben ihrer klaren Genreausrichtung immerhin ein echtes separates bundesweites Programm auf die Beine gestellt, ganz im Gegensatz zu Kiss FM. Beide Anbieter würden mir definitiv fehlen!
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Heiner
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Re: DAB+

Beitrag von Heiner »

Immerhin besteht ja jetzt ein gewisser Druck auf die ARD-Anstalten, sich zu einem Termin für eine UKW-Abschaltung durchzuringen.
Kann man so sehen. Andererseits gibts aber auch ARD-Anstalten wie z.B. den hr die am liebsten bei UKW bleiben würden. Der NDR tut sich auch nicht gerade hervor, ist man aus den Ballungsräumen Hannover/Braunschweig, Bremen/Oldenburg, Hamburg und Kiel raus wirds "duster". Und das trotz bereit seit 2012 vorhandenem Bundesmux z.B. in Göttingen und Osnabrück. Nach wie vor werd ich vom WDR besser versorgt als vom NDR.
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McMurphy
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Re: DAB+

Beitrag von McMurphy »

Yepp, auch da klafft natürlich noch eine große Baustelle, die weißen Flecken auch bei den Landesmuxen müssen schnell weg. Es müssen halt alle "wollen", und die anderen dürfen dann auch gerne "gewollt werden", das war bei solchen Neuerungen eigentlich schon immer nötig. Es muss endlich an einem Strang gezogen werden... :roll:
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Re: DAB+

Beitrag von maniacintosh »

McMurphy hat geschrieben:Sehe ich nicht unbedingt so. Immerhin besteht ja jetzt ein gewisser Druck auf die ARD-Anstalten, sich zu einem Termin für eine UKW-Abschaltung durchzuringen.
Nicht wirklich, es gibt immernoch die Alternative wieder auf Digitalradio zu verzichten, gewissen ARD-Anstalten wäre das wohl auch am Liebsten. DAB+ bedeutet schließlich auch neue Konkurrenz.
Allerdings müssen dabei, auch auf die Gefahr dass ich mich wiederhole, auch die privaten Anbieter in die Pflicht genommen werden. Würde es die simple Pflicht geben, beim Ersuchen nach der Verlängerung der UKW-Lizenz auch mindestens einen, besser zwei, Programmplätze via DAB+ betreiben zu müssen, dann gäbe es ziemlich schnell nicht nur in jedem Bundesland endlich auch einen Privat-Landesmux, sondern erst dann würden manchem Kritiker dieses Themas allmählich die Argumente aus gehen. Immerhin handelt es sich um die weit überlegene Technik, die (vergleichbaren Ausbau vorausgesetzt) alles besser und absolut nichts schlechter kann als UKW!
Naja es würde schon reichen, wenn man UKW-Kapazitäten zwingend an eine DAB+-Kapazität binden würde, so dass jeder der auf UKW aktiv ist, mindestens die gleichen Inhalte auch über DAB+ zur Verfügung stellen müsste. Alleine das würde schon genug Kosten verursachen. Ein DAB+-Sendernetz mit gleicher Flächendeckung, wie heute bei UKW, baut sich schließlich nicht von alleine auf. Da noch die Veranstaltung eines zweiten Programmes zu fordern, halte ich dann zuviel der Auflage.

Wichtig wäre gewesen die Gerätehersteller ins Boot zu holen. Noch heute dürfte die überwiegende Zahl von Radios nur mit UKW kommen, eigentlich ist es hier längst überfällig den Verkauf von UKW-Empfängern ohne DAB+-Empfangstechnik schlicht zu verbieten. Das hätte eigentlich schon vor Jahren passieren müssen.

Und alles besser kann DAB+ nun leider auch nicht. Billigstradios mit DAB+ sind bisher z.B. nicht möglich und den heute noch üblichen Overspill will man ja auch eindämmen.
Genau da scheint mir nach wie vor der "Hund begraben" zu sein. Wenn man DAB+ irgendwann als UKW-Nachfolger haben will (und das hoffe ich, bei den schon getätigten und noch anstehenden Investitionen), dann darf man das System einfach nicht mehr so im Regen stehen lassen, gerade weil es für den deutschen Verbraucher so einfach ist, alles so zu lassen und sich nicht zu kümmern.
Das Problem ist halt, dass viele DAB+ nicht wollen! Warum? Ganz einfach: Mehr Kapazitäten, mehr Konkurrenz... Es ist doch für die heutigen Inhaber einer UKW-Frequenz eine komfortable Situation. Neulinge, die einem im großen Stil Hörer abjagen könnten, muss man nicht befürchten. Bei einer Neuausschreibung kommt schlimmstenfalls ein anderer Konkurrent um Hörer, aber eben kein Zusätzlicher. Neue Frequenzen sind selten und haben meistens nur eine geringe Reichweite. So blüht für die Großen kaum eine Gefahr. Flächendeckende neue Ketten sind schlicht illusorisch.
DAB+ findet bisher praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und das ist nach Ansicht der UKW-Programme auch gut so.
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Sehen wir es realistisch, wenn die Veranstalter nun reihenweise wieder bei DAB+ aussteigen und das zum Teil eben aus freien Stücken und nicht weil z.B. die Insolvenz droht, ist es der Sargnagel für die Technik. Nur mit den Öffis geht es nicht, genauso wie es nur mit Privaten nicht gehen würde. Dann sehe ich es persönlich allerdings auch so, dass die Öffis am besten ab sofort keinen Cent mehr in die tote Technik stecken sollten.

Damit es mit DAB+ noch etwas wird, muss entweder von oben ein Machtwort kommen, in der Gestalt, dass die Politik endlich vorschreibt, dass neue Geräte nur noch mit DAB+ kommen dürften und z.B. zum 1.1.2025 der letzte UKW-Sender abgeschaltet sein muss. Oder es müssen endlich mal alle Beteiligten sich einig werden und an einem Strang ziehen. Aber das wird nicht klappen, wie gesagt auf einem Markt, wo neue Anbieter keine Chance haben, lebt es sich für zuviele ganz gut.
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Re: DAB+

Beitrag von twen-fm »

Über radiowoche.de würde ich mich nicht allzusehr den Kopf zerbrechen, dieser ist bisher nicht unbedingt als sehr verlässliche Quelle aufgetreten. Ich sage nur: Die vor einiger Zeit vorgenommene "exklusive" Berichterstattung über das "DAB+ Phantom" pure.fm auf DAB+ hier in Berlin oder dieses ominöse DVB-T Visual Radio Projekt ebenfalls in Berlin, was nie gestartet ist sprechen doch allein für sich... :roll:

Daher würde ich mal sagen: Abwarten und Geduld haben, mit den angekündigten Hiobsbotschaften wird das ganze Dilemma eh nicht mehr besser werden, ganz im Gegenteil. Während die Schweizer, Niederländer (von den Briten ganz zu schweigen) DAB/DAB+ weiter forcieren, macht sich Deutschland mit diesen ganzen Miesepetern und UKW-Platzhirsch-Lobbyisten immer weiter zum Gespött weit und breit. Die denken wohl, das es unbegrenzte Internetkapazitäten für alle geben wird...Wunschtraum und Utopie bis zum geht nicht mehr! :x
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Re: DAB+

Beitrag von McMurphy »

Genau so sieht das aus. Und ja, einige leben mit dieser Situation richtig gut, zu gut wie ich finde.

Hier gibt es z.B. zwei sehr starke Senderketten, auf denen sich entsprechend zwei Privatanbieter breit gemacht haben, eben die, die zuerst da waren. Und genau die sind es auch, die keinerlei Anstalten machen, sich bei DAB+ zu engagieren. Kein Wunder, sind sie ja auch in der Kellerwohnung mit jeder Wurfantenne richtig gut zu empfangen. So groß wie die sind, hätten sie ganz sicher die Kohle, um einen Privatmux zu initiieren, aber hey... :vogelzeig:

Die Folge ist, dass neuere Marktteilnehmer nur noch Frequenzen mit Popelleistungen erhalten, weil keine starken Ketten mehr möglich sind, und somit nur unter ganz bestimmten Bedingungen (oft nur outdoor) empfangbar sind, und selbst dann oft genug nur mit Rauschen und Knistern. Das tun sich viele Hörer nicht an und bleiben da, wo es problemlos und einwandfrei ist. Dass das den alten Großen nur recht ist, ist logisch. Die neuen Kleinen würden bestimmt gerne technisch präsenter sein, können es sich aber schon finanziell alleine nicht leisten, sind froh, überhaupt irgendwo zu senden und leben halt zähneknirschend damit.

Wenn man das aber mit anderen Märkten vergleicht, wäre das so, als hätten wir immer noch nur SAT.1 und RTL als private TV-Sender, und alles andere würde nur über irgendeine IPTV-Box gehen. Oder der Supermarkt würde immer noch nur zwei Sorten Nudeln führen, weil die partout die Räume und Regale nicht ausbauen. Die Zeit bleibt nun mal nicht stehen, und ich will diesen ungerechten, störanfälligen Analogquatsch nicht mehr. Hoffentlich merkt das die Politik doch noch irgendwann, und sieht ein, dass sie einschreiten muss, wenn man diese Bevorteilung weniger Alteingesessener endlich beenden will. Beim terr. Fernsehen ging das schließlich auch, und man muss sich langsam fragen, wie viel Investitionsgelder man noch auf's Spiel setzen will, wenn man nicht bald handelt.
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