Skykeeper hat geschrieben:Kündigt doch einfach, wo ist das Problem?
Dann schön nen DSL Anschluss bestellen und fertig.
Wenn das immer gehen würde...
Schon mal drüber nachgedacht, dass es Leute gibt, bei denen kein DSL möglich ist und bei denen Kabel die einzige Breitbandmöglichkeit (ausgenommen Funk / Satellit) ist?
Wer die Wahl zwischen DSL und Kabel hat, wird wohl -alleine aufgrund des höheren Uploads- eher beim DSL-Anbieter landen als beim KNB.
Schließlich gibt's ja mittlerweile sowas wie "die Clound" oder "E-Mail", bei denen man auch mal per Anhang Bilder/Dateien austauschen möchte. Und da sind halt 40 MBit/s bei VDSL deutlich besser als die 6 / 12 MBit/s beim KNB.
Unabhängig davon - deine Kritik geht ja gegen diejenigen, die sich wegen der Drossel aufregen.
In den letzten Posts ging's aber explizit nicht mehr um die Drossel an sich (sprich das Gedrosselt-werden von P2P), sondern darum, dass die Drossel in der jetzigen Form (10 GB schnell, egal wann, dann langsam) nicht das bringt, was sie bringen soll - nämlich Entlastung in stark belasteten oder überlasteten Netzsegmenten. Und immer nur "du du du" zu sagen hilft auch nichts, wenn das größte Problem der Geiz der KNB ist, mal vernünftig auszubauen und die Segmente nicht so stark zu belegen, dass in Stoßzeiten am Ende nur noch 0,x MBit/s von vertraglich vereinbarten 50+ MBit/s ankommen.
Denn wenn zu viele Leute auch nur eine Website -oder- Youtube -oder- Netflix -oder- andere "legale Websites" aufrufen, ist irgendwann Ende im Gelände, was den Durchsatz anbetrifft.
Eine kleine Rechnung verdeutlicht das Problem:
16 Downstream-Frequenzen à 55,6 MBit/s (jeweils QAM-256 moduliert mit 6952 kSym) ergibt eine maximale Übertragungsrate von knapp 890 MBit/s in einem Segment!
Davon geht noch Einiges für Fehlerkorrektur und Signalisierung ab, das lasse ich jetzt aber mal unter den Tisch fallen, schränkt aber die Datenrate natürlich weiter ein.
Ausgehend von diesen knapp 890 MBit/s können also 9(!) Kunden im Segment also gleichzeitig eine Maximalgeschwindigkeit von 100 MBit/s erreichen - mehr nicht.
Wenn KD jetzt stattdessen 100 Kunden anschließt, bleiben von den gebuchten 100 MBit/s -sofern alle gleichzeitig online sind- nur noch 9 MBit/s übrig - das reicht zwar gerade noch so für ein Streaming-Video - aber nur gerade so. Mit HD oder sogar UHD geht dabei gleich mal gar nichts mehr. Und ich glaube kaum, dass es sich bei den stark belasteten Segmenten nur um 100 Kunden handelt - eher werden's noch mehr sein.
Das da die bösen P2P-Nutzer als Sündenböcke herhalten müssen, ist klar - schließlich kann man's denen schön einfach in die Schuhe schieben. Daran liegt das Problem aber gar nicht.
Das Problem liegt an der gestiegenen Bandbreitenanforderung und an den klar auseinanderklaffenden Zielen zwischen (kostenintensivem) Ausbau und Geld-Verdienen.
Die P2P-Drossel behebt aber -selbst heutzutage- das Problem nicht mehr, welches dank gestiegener Bandbreitenanforderungen der Kunden sich in Zukunft noch verschlimmern wird.
Aber statt rechtzeitig auszubauen (und ggfs. auch neue Modulationsschemata von DocSIS 3.1 - namentlich QAM-512 / QAM-1024 PLUS mehr DS-Frequenzen) werden dann schwammige AGB-Klauseln eingeführt, dass KD sich vorbehalte, allen Traffic zu kategorisieren und nach den P2P-Verkehren den normalen und wenn selbst dies nicht ausreicht sogar die Echtzeitdienste zu "drosseln".
Und nochmal: Wenn KD eine Mindestbandbreite (sprich einen Korridor) ähnlich zum DSL garantieren müsste, wären solche AGB-Passagen wie die allgemeine Drosselung zu "Qualitätssicherungs- und Netzsicherungsmaßnahmen" überflüssig - KD müsste hier VORHER schon ausbauen, bevor es viel zu spät ist. Machen sie aber nicht, weil's Geld kostet und man lieber die Kuh melkt anstatt Geld in die Hand zu nehmen und auszubauen.
Ist übrigens nicht viel anders als bei den "normalen" Telekommunikationsfirmen:
Dort wird das Aufreißen der Straße auch gescheut wie der Teufel das Weihwasser - weil's "richtig" Geld kostet...
Und wenn sich's nicht rentiert, kann man's den Aktionären nicht verkaufen.