Kabeltechnik schuld? Bei Upload bricht der Download zusammen

[lukoe]

Hallo zusammen,
ich bin recht neu hier im Forum. Ich bin bei KD Kunde. Habe dort einen 25.000er Internet-Anschluss. Am Anfang gab es Verbindungsprobleme, die aber schnell durch einen kostenlosen Technikerbesuch behoben werden konnten.
Eine Sache verwundert bzw. stört mich jedoch immer wieder und ich würde gerne wissen, ob daran einfach die Technik von Kabelinternet schuld ist. (Bisher hatte ich immer nur normales DSL via Telefonleitung)
Also mein Problem: Wenn viel über den Upload rausgeschickt wird (z.B. wenn ich Bilder von meinem Fotoordner auf die Dropbox hochlade) und dadurch der volle Upload ausgenutzt wird, dann wird der Download gleichzeitig elendig langsam. So langsam, dass sich Webseiten beim normalen surfen (Nachrichtenseiten, GMAIL) etc. sehr langsam nur noch aufbauen oder der Browser abbricht. Youtubevideos oder Netflix - daran brauch ich in der Zeit nicht zu denken. Es hat eine Zeit gebraucht bis ich den Zusammenhang überhaupt erkannt habe. Aber auch wenn ich Fotos auf Google Drive hochlade bricht der Download heftig ein. Ist der Upload fertig läuft alles wieder.

Jetzt habe ich gelesen, dass bei Kabelinternet der Upload immer der Flaschenhals ist, lese aber die dazugehörigen Artikel so, dass damit nur gemeint ist, dass die verfügbare Bandbreite nie so hoch ist wie bei VDSL. Mein konkretes Problem sehe ich da aber nicht beschrieben. Sollte ich mich also nochmal an den Kundenservice von KD wenden oder ist es doch ein Problem der verwendeten Technik.

Schon mal Danke für Eure Antworten!
Schöne Grüße
Lukas

[Silverio]

Naja, der Upload ist nicht grundsätzlich der Flaschenhals bzw. ist von der Technik unabhängig immer der gleiche Flaschenhals.

Grundsätzlich braucht ein Download auch immer eine gewisse Bandbreite im Upload, da die ganzen Bestätigungs-Nachrichten ja auch wieder in die andere Richtung müssen.
Lastet man nun mit einem Upload die Uploadrate weitgehend aus und startet einen größeren Download, muss der Download quasi immer auf die Bestätignungen warten, dass jedes Datenpaket auch korrekt angekommen ist.

Einziger Unterschied zu anderen Technologien ist vielleicht, dass beim Kabel-Internet das Verhältnis Down- zu Upload etwas mau ist.
Andererseits: Hättest du einen Anschluss mit 100 MBit symmetrisch, also Download als auch Uploadrate und würdest den Upload auslasten, wäre auch dort der Download verzögert.

Vielleicht lässt sich bei Dropbox noch bisschen was einstellen, dass nur eine bestimmte Maximal-Datenrate genutzt wird?
Oder im Router irgendwas priorisieren?

[Boba Fett]

Jap, das ist normal, hängt aber nicht mit der Kabeltechnik zusammen. Wie der Vorposter schon sagt, das schmale Down-Up Verhältnis im Kabel verstärkt das Problem jedoch.

Du kannst ja einfach mal einen Download starten (ohne parallel einen Upload laufen zu haben) und gucken, wieviel Uploadbandbreite belegt wird, obwohl du keinen wirklichen Upload laufen hast.

[lukoe]

mh... ich kenne das Problem aber aus meinen DSL-Zeiten nicht. Dass mir bei einem größeren Download, durch einen anderen Upload, was von der Downloadrate verloren geht... damit kann ich leben. Aber dass ich im Grunde nicht im Internet surfen kann, weil meine 25er Leitung auf 56K-Modem-Niveau drosselt, weil mein Upload mit 1MB/s hochlädt (was dropbox sowieso nie voll nutzt) finde ich merkwürdig. Im Kabelmodem von KD (Hitron) kann ich diesbezüglich keine Einstellungen finden. Meinen WLAN-Router habe ich schon ausgeschlossen, da das Phänomen auch auftritt, wenn ich per Ethernetkabel direkt mit dem Modem verbunden bin.

Danke für eure Antworten

[Silverio]

Ist eben die Frage, welche Downloadrate bei dem DSL-Vertrag erreicht wurde.
Wenn da vielleicht 10 MBit/s durch gingen, war man ja mit gut 1 MBit/s Upload auch gut versorgt, da die Bestätigungspakete nur wenige Kbit/s gebraucht haben.
Jetzt hast du aber auch "nur" 1 MBit im Upload...

Je höher die Downloadrate, desto mehr wird auch zwingend für Bestätigungen gebraucht.
Irgendwo hatte das mal jemand ausgerechnet, für einen 100 Mbit-Download braucht man gut 2 MBit Uplad, sonst geht nichts.

Was du natürlich noch machen könntest, ist mal ein Speedtest (oder mehrere), um zu schauen, ob im Upload auch wirklich die gewünsche Geschwindigkeit anliegt.

[lukoe]

Ah... jetzt habe ich erst verstanden, wie ihr das meint. Nur um das kurz plastisch auszudrücken: Mein surfmausklicks können nicht raus, weil der Upload vom Dropbox-Fotohochladen blockiert wird. Daher habe ich das "Gefühl", die Seite reagiert langsam. Aber müsste dann nicht das Youtube-video ganz normal laden, wenn ich einmal den Stream gestartet habe? Warum wird dafür dann noch der Upload gebraucht?

Das werde ich heute Abend nochmal genau mittels Speedtest und so klären.

Zur info: Vorher hatte ich einen VDSL-Anschluss von mnet (München-Stadt) mit 18000/1000. An kamen (laut Fritzbox) 19000/1000. Jetzt habe ich also ein bisschen erhöht auf 25000/1000 bei weniger Kosten. Allzu oft brauche ich ja den Upload auch nicht, ich war einfach nur verwundert.

[Silverio]

Wenn das Youtube Video mal komplett geladen ist, müsste es ruckelfrei laufen.
Allerdings lädt YT ja meist nur die ersten paar Sekunden von einem Video. Sozusagen als Puffer. Aber eben nicht das komplette Video, um Datenvolumen zu sparen. Sehr viele Leute schauen ein Video ja nur kurz an, brechen es aber dann ab weil uninteressant oder so...
Je mehr man schaut, desto mehr wird dann wieder nachgeladen.

Kann aber natürlich auch sein, dass etwas anderes faul ist?

[Boba Fett]

Ah... jetzt habe ich erst verstanden, wie ihr das meint. Nur um das kurz plastisch auszudrücken: Mein surfmausklicks können nicht raus, weil der Upload vom Dropbox-Fotohochladen blockiert wird. Daher habe ich das "Gefühl", die Seite reagiert langsam. Aber müsste dann nicht das Youtube-video ganz normal laden, wenn ich einmal den Stream gestartet habe? Warum wird dafür dann noch der Upload gebraucht?

Langsam verstehst dus, aber das mit dem Youtubevideo kommt noch nicht ganz hin. Du musst dir das in etwa so vorstellen:
1. Youtube (oder ein Download) schickt dir 1000Byte der angefragten Daten
2. Wenn die Daten bei dir ankommen, musst du an Youtube ein ACK (Acknowledge, Empfangsbestätigung) für diese 1000Bytes rausschicken. Diese Bestätigung ist ka, vielleicht 10Byte groß.

Wenn du jetzt diese 50 Byte nicht innerhalb von X Sekunden rausschicken kannst, denkt Youtube, das das vorher geschickte Paket nicht angekommen ist. Kommen die Bestätigungen häufiger nicht rechtzeitig zurück, schickt dir Youtube irgendwann keine neuen Daten mehr, deswegen wirds langsam.

Rein rechnerisch, von den mir angenommenen Zahlen brauchst du damit also 1/100 Upstream um den Downstream auslasten zu können, weil du pro 1000 empfangenen Bytes wieder 10Bytes zurückschicken musst. Wenn du also mit 25Mbits runterlädst, brauchst du schon 0,25MBit/s, also 1/4 deiner kompletten Uploadbandbreite, um den Downstream am laufen halten zu können.

So funktioniert das Prinzipiell, also wenn der Upload dicht ist, geht auch beim Download nichts mehr, umgekehrt ists natürlich genauso, aber praktisch nicht relevant, weil in allen mir bekannten Netzwerken der Download immer größer gleich der Uploadbandbreite ist.

JETZT kann es aber sein, dass ein guter Router diese ACK-Pakete die du wieder rausschicken musst, ggf. anderen laufenden Uploads vorzieht (QoS: Quality of Service). Dann stellt sich das Problem natürlich nicht ein, sondern im Gegenteil, dein laufender Upload wird dann langsamer (was durchaus wohl weniger störend ist). Vielleicht hat dein DSL-Router damals sowas gemacht und der neue KD Router macht sowas nicht. Oder es viel eben nicht/weniger auf, weil du bei DSL 16/1 hattest und jetzt bei Kabel 25/1 hast.

[lukoe]

Danke für Eure Antworten. Es lag wohl tatsächlich an meinem verwendeten Router. Ich hatte das KD-Modem in den Bridge-Mode versetzt und dahinter dann meinen 0815-Router gesetzt. Ich habe jetzt testweise mal den Bridgemode deaktiviert und den 0815-Router neu konfiguriert und jetzt scheint es deutlich besser zu gehen.
Ich beobachte weiter.
Gruß
Lukas

[Harris]

Hi,

es liegt nicht NUR an deinem Router... ich kenne die Probleme auch erst seit KDG.
Vorher war es so das wenn der Upstream dicht war trotzdem noch alles ging. Bei KDG bricht dann alles zusammen.

M.E. hängt es damit zusammen wie KDG die Bandbreitenbeschränkung umsetzt, insbesondere das wegwerfen von ACK-Paketen ist natürlich seltendämlich.

Versuch in deinem Router das QoS richtig zu konfigurieren und gib dabei nicht die maximal verfügbaren Datenraten an . Die schafft KDG eh fast nie