Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Themenbereiche, die in diesem Forum Platz finden, sind das Fernseh- und Radioprogrammangebot allgemein, das frei empfangbare Fernseh- und Radioprogrammangebot, das Paket Vodafone Basic TV sowie entsprechende Vorgängerpakete wie die HD-Option bei Vodafone West.
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Die HD-Sender von RTL werden bei Vodafone Kabel Deutschland nur auf Smartcards des Typs D03, D08, G02 oder G09 freigeschaltet (nicht auf D02/D09!). Weitere Informationen hier!

Informationen zu HDTV bei Vodafone Kabel Deutschland und bei Vodafone West gibt es im Helpdesk!

Bei Empfangsproblemen lohnt sich u.U. ein Blick in diesen Thread bzw. in den dort verlinkten Helpdesk-Artikel.


Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“) oder von Vodafone West („[VF West]“) bist.
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SchlaueFragenSteller
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von SchlaueFragenSteller »

Ich glaube nicht. Diese Kausalkette hatte ich mir auch schon überlegt, aber wie man es dreht und wendet, man hat immer freiwillig bei der KDG einen Vertrag unterzeichnet, was keinerlei Ansprüche auf entgangene Leistungen die zu dem Zeitpunkt eh nicht dazugehörten impliziert.

Die Sache ist bei Licht betrachtet höchst ungerecht. Viele von uns Kunden wohnen zur Miete in Ballungsräumen, wo man froh sein kann eine Wohnung nach seinem Geschmack anmieten zu können. Da kann kaum drauf achten, ob der TV-Empfang vom Vermieter bereits mit KDG abgemacht ist und ein Empfang über Satellit im Mietvertrag untersagt wird. Auch der Abschluss ist leider freiwillig, man begibt sich immer wissentlich in ein Vertragsverhältnis mit KDG, auch wenn es mit der Realität des Immobilienmarktes heute kaum noch was zu tun hat!

Irgendwo in den AGBs, die wir alle unterschrieben (oder akzeptiert) haben, steht mit Sicherheit ein Passus, der es dem Unternehmen erlaubt die Empfangslage seines Portfolios nach Vertragsabschluss nach eigenen Wünschen zu ändern. Deshalb ist auch die Anpassung der Sender auf den "Plattformstandard" für KDG wasserdicht.

Der Fehler liegt hierbei im unvollkommenen Markt, der KDG durch die vielen Verträge mit Vermietern ein Quasimonopol einrichtet, aus dem Einzelkunden kaum heraus können. Neben Kabelempfang gibt es reell für viele nur Satellit. IP-TV wird immer interessanter und wird hoffentlich noch stärker werden, weil es zumindest in großen Ballungsräumen der stärkste Konkurrent von KDG werden kann.

Eine Sache ist dabei auch noch ungerecht: wir alle zahlen den selben (ehemaligen) GEZ-Betrag, aus dem die Modernisierungsmaßnahmen zum HD-Ausbau der ÖR-Sender finanziert wurde. Da wir alle nun in unseren Mietwahnungen festsitzen, die keinen Sat-Empfang zulassen sind wir auf KDG angewiesen. Nur leider wird unser genauso hohe Beitrag zum Ausbau des HD-Fernsehens von unserem Provider ignoriert.
Rechtlagentechnisch heißt es immer, wir sind frei (die Wohnung) zu wechseln. Das geht reell nicht so einfach, das berücksichtigt unser Rechtssystem leider nicht.
slang
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von slang »

Ich verstehe nicht wieso ich mich beim Internetanschluss frei entscheiden kann in meiner Mietwohnung, aber beim TV- Anschluss nicht, das sollte man ändern...
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exkarlibua
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von exkarlibua »

Das ist halt einfach ein Denkfehler.
Man bezalht beim Kabelanschluss nicht einzelne, geschweige denn bestimmte Sender, sondern für Technik und Personal die nötig sind, dass am HÜP ein Signal ankommt.
Selbst beim tatsächlichen Pay-TV ist es ja nicht so, dass der Preis steigt wenn ein Sender dazu kommt und natürlich auch nicht sinkt, wenn einer wegfällt.

Mit der Ex-GEZ hat das erst recht nichts zu tun. Oder was sollten die DVB-T Empfänger sagen, die nicht einmal alle Sender bekommen, von HD erst gar nicht zu reden.
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exkarlibua
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von exkarlibua »

slang hat geschrieben:Ich verstehe nicht wieso ich mich beim Internetanschluss frei entscheiden kann in meiner Mietwohnung, aber beim TV- Anschluss nicht, das sollte man ändern...
Weil beim Internet bei jedem Provider das selbe Internet herauskommt, genau wie bei Wasser, Gas und Strom. Beim Kabel ist es eben nicht so.

Wenn du einen technisch funktionellen Vorschlag hättest, nur raus damit!
Aber bitte nicht hier, das hat mit dem Thema ARD/ZDF nichts mehr zu tun.
mattb
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von mattb »

Burkhard10 hat geschrieben:hier geht es um ein Geschäftsmodel
Wenn das "Geschäftsmodell" beinhaltet, dass man seine Einnahmen von Kunden und Lieferanten generieren muss, um überlebensfähig zu sein (es fiel ja schon die Floskel "existenzbedrohend" von Seiten KD's), sollte man mal überlegen ob man vielleicht was falsch macht.
Burkhard10 hat geschrieben:ein für allemal zu klären
Sind neun gleichartig ausgegangene Verfahren nicht "ein für allemal" genug? Was soll sich im zehnten, elften, zwanzigsten, fünfzigsten Verfahren ändern?
Burkhard10 hat geschrieben:KD hat sich entschieden
Richtig. KD hat sich entschieden, vollendete Tatsachen zu schaffen, hat Regionalfenster rausgeworfen und die Qualität massiv herab gesetzt. Wenn man wirklich ein einer sauberen und seriösen Klärung interessiert wäre, hätte man eine Entscheidung abgewartet - wann auch immer sie stattfindet (das steuert KD zum ja gerade selbst) und wie auch immer sie aussieht.
Burkhard10 hat geschrieben:Ob man das gut findet oder nicht , spielt keine Rolle.
Oh doch, das darf und muss es mir als (ehemaligem) zahlenden Kunden vergönnt sein, eine Meinung dazu zu haben. Daher habe ich meine Konsequenzen daraus gezogen.
Burkhard10 hat geschrieben:Das ist nun mal kein Fussballspiel. Das ist auch kein Kasperletheater
Das hat auch niemand behauptet. Wobei .. eigentlich schon. Es ist sogar völliger Bullsh** was KD hier veranstaltet.
joefi
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von joefi »

exkarlibua hat geschrieben:Das ist halt einfach ein Denkfehler.
Mit der Ex-GEZ hat das erst recht nichts zu tun. Oder was sollten die DVB-T Empfänger sagen, die nicht einmal alle Sender bekommen, von HD erst gar nicht zu reden.
Da wäre ich mal nicht so sicher, was HD über DVB-T angeht; wenn das so weitergeht steht das früher vor der Tür als ÖR-HD bei KDG
joefi
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von joefi »

SchlaueFragenSteller hat geschrieben: ... AGB ... freie Vertragswahl ...
Rechtlagentechnisch heißt es immer, wir sind frei (die Wohnung) zu wechseln. Das geht reell nicht so einfach, das berücksichtigt unser Rechtssystem leider nicht.
Gerade was Verbraucherschutz angeht, lernen deutsche Gerichte von Europa gerade, dass es teilweise ziemlich schnurzpiepegal ist, was deutsche Firmen in ihre Knebel-AGBs gegenüber dem Verbraucher reinschreiben.

Gerade eben weil man als Verbraucher eigentlich tatsächlich total unfrei ist und von allem möglichen abhängt (Vermieter, WEG, Arbeitsplatz, örtlicher Kabelbetreiber, etc pp.) wäre es durchaus vorstellbar, dass entweder der EUGH oder das EP kurzerhand ziemlich "nichtmarktwirtschaftlich" einschreitet und Firmen rigoros Preise und Konditionen diktiert.

In anderen europäischen Länder hat man da durchaus andere Rechtsvorstellungen, als in die sog. "Vertragsfreiheit" verliebten Deutschland.

Es braucht natürlich einen übernationalen Angriffspunkt, und den liefert eventuell die Übernahme von KDG durch Vodafone
kabel_fan
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von kabel_fan »

Sehr interessant, dass sich hier soviele Volljuristen beteiligen, die sich mit der Materie bestens auskennen. Sollte der BGH in ihrem Sinn entscheiden, werden sie sagen: "Wir haben es schon längst vorher gewußt, nur KDG nicht". In Wahrheit haben sie nur bei einem Ratespiel gewonnen, mit einer Chance von 50:50.

Sogar Spezialisten für internationales Recht finden sich hier ein, die sich wünschen, dass Preise für Dienstleistungen europaweit (natürlich in ihrem Sinn) reglementiert werden.
Was für Folgen das haben könnte, wenn man das weiterspinnt, wird sicher nicht überlegt.
Und dass es wirklich in vielen Fällen "schnurzpiepegal" ist, was AGB's beinhalten, müssen deutsche Gerichte nicht erst von "Europa" lernen, das wissen sie schon selber. Man denke nur an die ganzen Urteile zu Mietverträgen, Banken etc.
slang hat geschrieben:Ich verstehe nicht wieso ich mich beim Internetanschluss frei entscheiden kann in meiner Mietwohnung, aber beim TV- Anschluss nicht, das sollte man ändern...
Wenn du internet über Satellit empfangen möchtest, und dazu eine Schüssel anbringen willst, wirst du das sehr schnell verstehen. Und beim TV-Anschluss darfst du doch auch frei wählen, keiner zwingt dich, das Angebot zu nutzen. So wie man niemand verbieten kann, die Treppe zu nutzen an Stelle des Aufzugs, auch wenn die Wartung desselben in den NK enthalten ist.
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berlin69er
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von berlin69er »

Die Diskussion über AGB oder Wahlfreiheit, hätte sich doch ganz schnell erledigt, wenn KDG endlich mal kundenorientiert und qualitätsbewust handeln würde! Andere Anbieter können das auch, ohne riesige Verluste einfahren zu müssen...
Kabelnetz: Vodafone Kabel Deutschland Berlin-Charlottenburg (ungenutzt)
TV: Sony KD-55A1 OLED
Receiver: VU+ UNO 4K SE mit DVB-T2 HD Dualtuner & 1TB Samsung 850 EVO SSD
Zubehör: Apple TV 4K für MagentaTV Smart 2.0 und Co.
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SchlaueFragenSteller
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Re: Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

Beitrag von SchlaueFragenSteller »

Weg vom Juristischen, was wir eh nicht klären können. ICh für meinen Teil bin kein Jurist und habe nur meine Verständnislage beigesteuert. Die ist ja gerade bei Juristen genauso unterschiedlich wie hier..

Ganz pragmatisch gesehen:

KDG liegt für mich irgendwie auf dem Holzweg. Wenn man die restlichen Frequenzen, die mit Analog-TV frei machen würde, dann hätte man doch keine Probleme mehr mit dem Platz. Ich frage mich wieviel Geld die KDG mit dem Aufrechterhalten von Analog-TV macht. Und wieviel Geld KDG verdienen würde, wenn es diesen Schritt vollziehen würde.

Wer als Kunde heute Analog-TV nutzt, interessiert sich kaum für Technik und Inhalt. Das mögen 50 % der Nutzer sein? Wenn es auf einen Schlag keinen analogen Empfang mehr gibt machen diese Leute was?

Sie kaufen sich einen Digitalempfänger, wie die Nutzer von Antennenfernsehen und Satellitenfernsehen in der Vergangenheit auch... Viele Nutzer werden den Umstieg auf Satellit nicht machen, weil sie den Vorteil von Satellit eh nicht sehen, sonst wären sie viel enthusiastischer und hätten das wegen dem Verhalten von KDG längst getan. Sie haben also folgende Möglichkeiten:

- Wechsel auf DVB-S: Aufwand Schüsselmontage + Empfangsgerät --> hoher Baulicher Aufwand, mglw. untersagt aus Mietvertrag
- Wechsel auf DVB-T: Anschaffung Antenne und eines Empfangsgerätes --> weniger Sender, oder nicht verfügbar, unstabiler Empfang
- Wechsel auf IPTV: Anschaffung eines teuren Internetanschlusses + Empfangsgerät --> Verfügbarkeit und Kosten ggü. KDG
- Verbleib bei DVB-C: Anschaffung eines Empfangsgerätes

KDG hat doch dann nur die Aufgabe die Info zu verteilen, das ein Umstieg zu den alternativen DVB-Lösungen und IPTV die genannten Nachteile bietet und die Empfangsgeräte zu mindestens dem Preis eines DVB-T Empfängers zu verteilen, was möglich sein sollte. Die Leute würden also einmalig sowas um 50 € zahlen müssen. Zudem die Information zum Freien Empfang von weit mehr Sendern als über DVB-T auf digitalem Wege, was seit weitestgehender Aufgabe der Grundverschlüsselung gegeben ist.

Unter diesen Umständen würden locker 80 % der heutigen Kunden die Kröte einer Einmalanschaffung eines Digitalempfängers schlucken, das hat die Vergangenheit bei den anderen Systemen doch auch gezeigt. Und hinterher beschwert sich aus dieser Klientel auch kaum einer, weil der Mehrwehrt von mehr Sendern, Programminfos und besserem Bild ggü. Analog schon erkannt wird.

Ich glaube damit würde KDG keinen Cent verlieren und könnte die freigewordenen Frequenzen mit jeder Menge Content in HD und für den Internetausbau nutzen, ohne das dort sobald Probleme mit dem Platz geben sollte.

Mir erschließt sich die Scheu davor nicht... Aber vielleicht bin ich auch auf dem Holzweg...