Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

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Fabian
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von Fabian »

MB-Berlin hat geschrieben: Allerdings habe ich die Seiten auch nicht komplett durchgearbeitet.
Das folgende war wohl der wesentliche Grund.
Die Annahme, KDG könnte bundesweit ohne grosse Schwierigkeiten ihren Service anbieten. An anderer Stelle steht, dass dazu nur eine Datenübertragung notwendig wäre, die technisch leicht zu realisieren sei.
111. Es liegen nach den Ermittlungen des Bundeskartellamts keine Anhaltspunkte dafür vor, dass es auf dem bundesweiten Gestattungsmarkt zu nennenswertem Wettbewerb zwi-schen KDG und Unitymedia gekommen ist. Bereits im Verfahren B7-66/11 hat die Be-schlussabteilung festgestellt, dass es bis zum Zeitpunkt der Ermittlungen Mitte 2011 zwischen den Unternehmen KDG und den (damals noch nicht zusammengeschlosse-nen) Unternehmen Unitymedia und Kabel BW nicht zu Wettbewerb gekommen ist. Kei-nes der Unternehmen hat sich je auf auslaufende oder neue Gestattungsverträge im Tä-tigkeitsgebiet eines Wettbewerbers beworben. Diese Feststellung ist von den damaligen Zusammenschlussbeteiligten damals und von KDG im laufenden Verfahren nicht bestrit-ten worden. Dabei sind die Tätigkeitsgebiete seit 2001 weitgehend unverändert geblie-ben.
Es wird also nicht angezweifelt, dass KDG nicht bundesweit anbietet, sondern es wird unterstellt, dass KDG auf dem "bundesweiten Gestattungsmarkt" auftreten könnte und dabei Rücksicht auf Unitymedia nimmt.

Edit:
106. Eine derartige Sanktion ist technisch auch ohne weiteres möglich und damit glaubhaft.
Wie die Ermittlungen gezeigt haben, ist es den beiden Duopolisten technisch möglich,
bundesweit – und damit auch im Tätigkeitsgebiet des anderen Duopolisten – tätig zu werden.
Hierzu können sie ihre vorhandenen Netzstrukturen ohne besonderen Aufwand ausbauen.
Da ihre Produkte weitgehend homogen sind, können sie das von einem Gestattungsgeber
geforderte Leistungsspektrum ohne Einschränkungen anbieten
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twen-fm
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von twen-fm »

Interessant. Also wäre es durchaus technisch möglich, das z.B. hier in Berlin UPC (ich lasse mal bewusst den Begriff UM Kabel BW weg) sein komplettes in UM Kabel BW Gebieten genutztes Angebot den Kunden anbieten könnte und andererseits die KDG in Frankfurt/Main ihr komplettes Angebot in den von UM Kabel BW versorgten Gebieten ohne viel Aufwand anbieten könnte! :shock:

Daher könnte man durchaus sagen, das beide Seiten einen "territorialen Nichtangriffspakt" (sprich KDG wird nicht in UPC Gebieten aktiv und umgekehrt) beschlossen hätten...anscheinend hat das BKartA die Hintergedanken beider Seiten verstanden und deshalb die rote Karte gezeigt.
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Mark3Dfx
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von Mark3Dfx »

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berlin69er
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von berlin69er »

starnberg77 hat geschrieben:Vielleich würden die Herren aber auch nach Berlin oder in die Pfalz wechseln ;o)
Ne, ne, hier gibt's schon genug, von solchen Herren! Aber in der Wüste oder dem Nirvana soll noch Bedarf an denen sein... :D

@MB-Berlin: Das Kartellamt hat bei der Ermittlung der flächenmässigen Verfügbarkeit vermutlich die Abfrage auf der KDG Seite genutzt... :D
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fizup
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von fizup »

Fabian hat geschrieben:
106. Eine derartige Sanktion ist technisch auch ohne weiteres möglich und damit glaubhaft.
Wie die Ermittlungen gezeigt haben, ist es den beiden Duopolisten technisch möglich,
bundesweit – und damit auch im Tätigkeitsgebiet des anderen Duopolisten – tätig zu werden.
Hierzu können sie ihre vorhandenen Netzstrukturen ohne besonderen Aufwand ausbauen.
Da ihre Produkte weitgehend homogen sind, können sie das von einem Gestattungsgeber
geforderte Leistungsspektrum ohne Einschränkungen anbieten
Hmm, mal ne dumme Frage, aber wäre es nicht das Kartellamt selbst, das, wenn die KDG tatsächlich so vorgehn würde, einschreiten müsste, damit die KDG keine Monopolstellung erreicht? :confused:
KDNewbie
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von KDNewbie »

fizup hat geschrieben: Hmm, mal ne dumme Frage, aber wäre es nicht das Kartellamt selbst, das, wenn die KDG tatsächlich so vorgehn würde, einschreiten müsste, damit die KDG keine Monopolstellung erreicht? :confused:
Das Kartellamt ist eine Behörde und hat keine richterliche Gewalt.

Wie Kollege Gassen in der Pressemitteilung schon anmerkte:
"Die Beschwerde wurde beim Bundeskartellamt eingereicht, die von diesem an das OLG Düsseldorf weitergeleitet wird", erklärt KDG-Sprecher Marco Gassen...
Ich finde diesen Kurswechsel äußerst interessant, hatte KDG zuvor ja noch angekündigt man werde nun die dadurch freiwerdenen Mittel in weiteren Netzausbau stecken und ohne Übernahmen wachsen.

KDNewbie
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berlin69er
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von berlin69er »

Ich gehe davon aus, dass das Geld für die Übernahme nicht auf der hohen Kante liegt, sondern erst durch Kredite von Investoren beschafft werden müsste. Ist eigentlich Branchenüblich... Deshalb halte ich die Aussage, dass man das jetzt in den Ausbau stecken würde für Quatsch.
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Fabian
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von Fabian »

fizup hat geschrieben: Hmm, mal ne dumme Frage, aber wäre es nicht das Kartellamt selbst, das, wenn die KDG tatsächlich so vorgehn würde, einschreiten müsste, damit die KDG keine Monopolstellung erreicht? :confused:
Das Bundeskartellamt unsterscheidet zwischen dem Gestattungsmarkt und dem Endkundenmarkt.
Beim Gestattungsmarkt gibt es nach Vorstellung des Kartellamts mehrere Anbieter für einen bundesweiten Markt.
Beim Kauf von TC wäre das dann einer weniger, d.h. auch weniger Konkurrenz.
Beim Endkundenmarkt gibt es dagegen nur jeweils einen Anbieter, d.h. keinen Wettbewerb.
Der Wettbewerb würde sich dort nicht ändern.
Das Bundeskartellamt hat in seiner Entscheidung mehrfach auf seine Entscheidung beim Zusammenschluss von Unitymedia und Kabel Bw verwiesen.
Zunächst sind technisch keine Gründe ersichtlich, weshalb sich Kabelnetzbetreiber bei der Versorgung von Mehrparteienobjekten mit dem Rundfunksignal auf ein bestimmtes Gebiet beschränken müsste, etwa auf dasjenige, in dem sie bereits über ausgebaute Netze auf der NE 3 verfügen.31 Nach den Ermittlungen der Beschlussabteilung kann die Zuführung von Daten (etwa zum Angebot von Telefon- und Internetdienstleistungen im Rahmen eines Triple-Play-Produkts) über die NE 3 bei außerhalb des eigenen „Footprint“32 gewonnenen Gestattungsprojekten kurzfristig auch über weite Distanzen mittels Mietleitungen erfolgen. Die Versorgung mit dem Rundfunksignal kann ebenfalls über eine angemietete NE 3 durch Verbindung mit der eigenen NE 3 sichergestellt wer-den, oder es kann alternativ eine Satellitenkopfstation in der Nähe der zu versorgenden Objekte aufgebaut werden.
Vielleicht gibt es doch technische Gründe, die dafür sprechen, dass KDG nicht bundesweit tätig wird. Das könnte dann vor Gericht geklärt werden.
Schön wäre es natürlich auch, wenn Wettbewerb im Endkundenmarkt hergestellt werden könnte.
mattb
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von mattb »

berlin69er hat geschrieben:das Geld für die Übernahme nicht auf der hohen Kante liegt, sondern erst durch Kredite von Investoren beschafft werden müsste.
Das ist nicht ganz richtig. Da ich mich privat etwas für solchen Finanz-Kram interessiere, hatte ich mitbekommen, dass sie letzten Sommer eine Anleihe über 300 Mio. für genau diesen Zweck begeben haben: http://www.fixed-income.org/index.php?i ... 702aa4b24e

Die Kohle ist also da und muss sinnvoll irgendwo investiert werden. Insofern ist ihre Denke nachvollziehbar: Lieber einen letzten verzweifelten Versuch unternehmen, um später doch noch im TC Territorium "wildern" zu können, als es ins Bestandsnetz zu stecken. Wären die Umsatzpotentiale in letzterem sooo attraktiv, hätte man den nun angekündigten Ausbau längst in die Tat umgesetzt.

Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein ich bin kein Mitarbeiter und auch kein Fürsprecher - sogar bin ich bald Ex-Kunde. Daher beobachte ich das ganze Theater (geht ja weiter mit der Dauerbaustelle Öffis) bei KD mit einem gewissen Amusement.
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berlin69er
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Re: Beschwerde gegen Verbot der Tele Columbus Übernahme

Beitrag von berlin69er »

Wobei ich zwischen einer Anleihe und einem Kredit keinen großen Unterschied sehe. Auch wenn das Geld jetzt vorhanden ist, so muss es irgendwann verzinst wieder zurück gezahlt werden... Und womöglich ist die Verwendung der Anleihe auch noch an die TC-Übernahme gebunden und darf nicht so einfach für andere Projekte genutzt werden.
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