Erdung über Schutzleiter vertretbar?

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old
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von old »

Optimistisch bleiben. Einige Techniker schei..... auf alles. Ich habe schon HSI-Installationen gesehen, die waren auch unter aller Sau.
Made
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von Made »

Punkt 1. Die VDE schreibt diese Sachen vor, und somit ist es für ALLE bindent.
Punkt 2. Passiert eine Person etwas durch nicht nach VDE durchgeführte Arbeiten, dann bekommt die Bauausführende Firma Ärger, AUCH wenn der Kunde irgendeinen wisch unterschrieben hat.
In diesem Fall gibt es eine gesetzliche Regelung, der Kunde ist nämlich Leie, und kann nicht wissen wie wichtig eine Erdung ist.

Des weiteren ist zu beachten das der PE Leiter ua. für die Sicherungen genutzt wird, d.h. bei Fehlerstrom durch einen Verstärker oder durch eine Potentialunterschied durch iwas, fliegt dir die Sicherung.
Ob das im Sinne des Verbrauchers ist??

mfg Made
Informationselektroniker

Servicemonteur für Störungsbeseitigung in Kabelnetzen früher (Berlin, Brandenburg) nun in Hessen für Unity und RLP für KDG
RFZ
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von RFZ »

Made hat geschrieben:Punkt 1. Die VDE schreibt diese Sachen vor, und somit ist es für ALLE bindent.
Punkt 2. Passiert eine Person etwas durch nicht nach VDE durchgeführte Arbeiten, dann bekommt die Bauausführende Firma Ärger, AUCH wenn der Kunde irgendeinen wisch unterschrieben hat.
In diesem Fall gibt es eine gesetzliche Regelung, der Kunde ist nämlich Leie, und kann nicht wissen wie wichtig eine Erdung ist.

Des weiteren ist zu beachten das der PE Leiter ua. für die Sicherungen genutzt wird, d.h. bei Fehlerstrom durch einen Verstärker oder durch eine Potentialunterschied durch iwas, fliegt dir die Sicherung.
Ob das im Sinne des Verbrauchers ist??

mfg Made
Also der PE Leiter ist afaik nicht für den Fehlstromschutzschalter relevant, dieser reagiert auf eine Stromdifferenz zwischen Phase und Nulleiter und schlägt daher auch an, wenn Fehlstrom nicht über den PE Leiter sondern z.B. Erde (z.B. im Bad) abfließt.

Die Potentialausgleichsschiene ist wie gesagt wegen baulichen Veränderungen nicht mehr erriechbar (wurde damals wohl nicht weiter drüber nachgedacht). Ich könnte ein Kabel an ein von der Potentialausgleichssschine kommendes Kabel anschließen (diese haben grob geschätzt 15mm²), oder an den PE Leiter der direkt aus dem Hausanschlusskasten kommt.

Unabhängig davon irritieren mich die 170mA Ausgleichsstrom über den HÜP. Gibt es hier irgendwelche vorgeschriebenen Grenzwerte?

btw. bin ich momentan unschlüssig, ob das auf dem Foto zu erkennende Kabel, welches aus dem Hausanschlusskasten separat rausgeführt wird, ab hier der PE Leiter der Hausinstallation ist, oder ob dieses den Potentialausgleich mit der Potentialausgleichsschiene herstellt.
Wenn es der Potentialausgleich ist, und der PE Leiter erst im Verteilerkasten vom PEN Leiter getrennt wird, könnte das die Spannungsdifferenz zwischen PE und Erde erklären, da dann ja ein Stück (gut 8m) stromführender PEN Leiter zwischen PE und Erde liegt.
Wenn es dagegen der PE Leiter ist, weiß ich nicht genau, wo dieser mit der Potentialausgleichsschine verbunden sein könnte...

Ich frag mich echt, wieso der HÜP anno 87 nicht geerdet wurde, dann wär jetzt alles viel einfacher...
Trebo
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von Trebo »

schoppe hat geschrieben:
5. Wofür eine Dose? Das Modem steckt da diekt dran, Fernsehgeräte sind über die anderen Stockwerke verteilt... eine Dose braucht es da nicht.
Doch braucht es. Das hat technische Gründe, die ich jetzt hier nicht auch ausführen will.
OK, das gehört vielleicht nicht direkt zum Thema, aber trotzdem würde es mich
interessieren, warum die Multimediadose notwendig ist.

Weil meine Installation so aussieht:
2m Kabel vom HÜP zum Verstärker.
Nach dem Verstärker geht's über ein 20dB-Dämpfungsglied direkt zum Modem.
Nirgendwo ein Anschluss am Potentialausgleich.

Ich will jetzt nicht über den Installateur meckern, es funktioniert ja einwandfrei.
Die Frage interessiert mich rein technisch.

BTW: Der HÜP liegt an einer Außenwand direkt neben einer Blitzableiter-Abführung.
Könnte man auch daran erden? Der Blitzableiter ist ja über den Fundamenterder
direkt mit dem Potentialausgleich verbunden.
--
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schoppe
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von schoppe »

Trebo hat geschrieben: OK, das gehört vielleicht nicht direkt zum Thema, aber trotzdem würde es mich
interessieren, warum die Multimediadose notwendig ist.
Das hat etwas mit der sog. Entkopplung zu tun. Insbesondere bei mehreren Dosen im Haus muss eine Entkopplung von mindestens 42dB vorhanden sein, damit rücklaufende Signale im Kabel (nicht der Rückkanal des Modems), die quasi immer entstehen, ausreichend weggedämpft werden. Bis ins letzte Detail kriege ich das leider nicht mehr zusammen.
Weil meine Installation so aussieht:
2m Kabel vom HÜP zum Verstärker.
Nach dem Verstärker geht's über ein 20dB-Dämpfungsglied direkt zum Modem.
Nirgendwo ein Anschluss am Potentialausgleich.
Was ist denn das für ein Schwachsinn. Wie groß ist denn der Verstärker? Ich hebe das Signal an um es dann direkt wieder massiv zu dämpfen? Die kleinsten Verstärker, die üblicherweise verbaut werden haben 21-24dB Verstärkung und einen Regler, der in der Regel 18dB wieder dämpfen kann. Der ist im Verstärker eingebaut. Daher verstehe ich nicht warum, zusätzlich noch ein Dämpfungsglied eingebaut ist. Ich denke da hätte man den Verstärker auch ganz weglassen können, bzw. anstatt des Dämpfers korrekterweise eine MMD eingebaut.
Ich will jetzt nicht über den Installateur meckern, es funktioniert ja einwandfrei.
Die Frage interessiert mich rein technisch.

BTW: Der HÜP liegt an einer Außenwand direkt neben einer Blitzableiter-Abführung.
Könnte man auch daran erden? Der Blitzableiter ist ja über den Fundamenterder
direkt mit dem Potentialausgleich verbunden.
Nein, ist nicht erlaubt von KD.
RFZ
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von RFZ »

schoppe hat geschrieben:Das hat etwas mit der sog. Entkopplung zu tun. Insbesondere bei mehreren Dosen im Haus muss eine Entkopplung von mindestens 42dB vorhanden sein, damit rücklaufende Signale im Kabel (nicht der Rückkanal des Modems), die quasi immer entstehen, ausreichend weggedämpft werden. Bis ins letzte Detail kriege ich das leider nicht mehr zusammen. [...]
Dafür hat er doch bei mir den Filter zwischen Ausgang des Taps und Verteiler zur restlichen Hausinstallation geschraubt, oder? Würd mir jedenfalls logisch erscheinen.
schoppe
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von schoppe »

RFZ hat geschrieben: Also der PE Leiter ist afaik nicht für den Fehlstromschutzschalter relevant, dieser reagiert auf eine Stromdifferenz zwischen Phase und Nulleiter und schlägt daher auch an, wenn Fehlstrom nicht über den PE Leiter sondern z.B. Erde (z.B. im Bad) abfließt.

Die Potentialausgleichsschiene ist wie gesagt wegen baulichen Veränderungen nicht mehr erriechbar (wurde damals wohl nicht weiter drüber nachgedacht). Ich könnte ein Kabel an ein von der Potentialausgleichssschine kommendes Kabel anschließen (diese haben grob geschätzt 15mm²), oder an den PE Leiter der direkt aus dem Hausanschlusskasten kommt.
Das ist, soweit ich weiß, laut VDE auch erlaubt. Leider will KD, dass die Anlage mit der Poti-Schiene verbunden wird.

btw. bin ich momentan unschlüssig, ob das auf dem Foto zu erkennende Kabel, welches aus dem Hausanschlusskasten separat rausgeführt wird, ab hier der PE Leiter der Hausinstallation ist, oder ob dieses den Potentialausgleich mit der Potentialausgleichsschiene herstellt.
Wenn es der Potentialausgleich ist, und der PE Leiter erst im Verteilerkasten vom PEN Leiter getrennt wird, könnte das die Spannungsdifferenz zwischen PE und Erde erklären, da dann ja ein Stück (gut 8m) stromführender PEN Leiter zwischen PE und Erde liegt.
Wenn es dagegen der PE Leiter ist, weiß ich nicht genau, wo dieser mit der Potentialausgleichsschine verbunden sein könnte...[/quote]
Wenn aus der Hauptsicherung ein zusätzliches grün-gelbes Kabel herausgeführt wird, dann ist dieses sehr wahrscheinlich mit der Poti-Schiene verbunden.
Die Auftrennung von PE und N erfolgt dann im Zählerschrank.
h0mem
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von h0mem »

schoppe hat geschrieben: Was ist denn das für ein Schwachsinn. Wie groß ist denn der Verstärker? Ich hebe das Signal an um es dann direkt wieder massiv zu dämpfen? Die kleinsten Verstärker, die üblicherweise verbaut werden haben 21-24dB Verstärkung und einen Regler, der in der Regel 18dB wieder dämpfen kann. Der ist im Verstärker eingebaut. Daher verstehe ich nicht warum, zusätzlich noch ein Dämpfungsglied eingebaut ist. Ich denke da hätte man den Verstärker auch ganz weglassen können, bzw. anstatt des Dämpfers korrekterweise eine MMD eingebaut.
Die MMAdo macht doch auch nix anderes als der 1-20 Abzweiger, warum extra ne Dose hinbauen, wenn da eh kein TV/Radio genutz werden soll?
LOS
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von LOS »

[quote="schoppe"]... Ich hebe das Signal an um es dann direkt wieder massiv zu dämpfen? Die kleinsten Verstärker, die üblicherweise verbaut werden haben 21-24dB Verstärkung und einen Regler, der in der Regel 18dB wieder dämpfen kann. Der ist im Verstärker eingebaut. Daher verstehe ich nicht warum, zusätzlich noch ein Dämpfungsglied eingebaut ist. Ich denke da hätte man den Verstärker auch ganz weglassen können, bzw. anstatt des Dämpfers korrekterweise eine MMD eingebaut.
[quote]
führt der Verstärker nicht auch eine Signal-aufbereitung/bereinigung durch? - bei mir war der Pegel am HüP auch innerhalb der Toleranzgrenzen, ich bekam trotzdem einen Verstärker gesetzt (ohne Dämpfungsglied, allerdings auch bis fast zum linken Anschlag runtergedreht, also eher 0 - 3 dB) mit obiger Begründung.

MFG
schoppe
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von schoppe »

RFZ hat geschrieben: Dafür hat er doch bei mir den Filter zwischen Ausgang des Taps und Verteiler zur restlichen Hausinstallation geschraubt, oder? Würd mir jedenfalls logisch erscheinen.
Nein. Das sind Rückkanalsperren, die den Frequenzbereich von 5-65MHz wegfiltern. Die sind um Ingress (Einstrahlung von aussen) zu verhindern.
Die rücklaufenden Signale sind über das ganze Frequenzband verteilt.