Unitymedia Übernahme

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reneromann
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von reneromann »

Nicoco hat geschrieben: 19.07.2019, 18:18
reneromann hat geschrieben: 19.07.2019, 17:14Dummes Beispiel, weil das Schienennetz in Deutschland eben nicht dem Staat gehört, sondern der privatwirtschaflichen DB Netz AG.
Die DB Netz AG muss zwar wirtschaftlich agieren.
Sie gehört jedoch zu 100% zur DB AG, die wiederum zu 100% in Staatshand ist.
Ergo gehört das Schienennetz dem Staat.
Nein, eben nicht. Auch wenn 100% der Aktien der DB AG dem Staat gehören, so gehört das Schienennetz eben NICHT dem Staat, sondern alleinig der DB Netz AG.

Es ist nämlich ein entscheidender Unterschied, ob die Infrastruktur dem Staat gehört (wie es bei Straßen der Fall ist) -oder- ob die Infrastruktur einer AG (wie bei der Bahn) gehört und der Staat "nur" 100% der Aktien hält. Denn in ersterem Fall kann der Staat direkt über sein Eigentum verfügen, in letzerem Fall hat er bestenfalls indirekt über die Aktionärsversammlung und den Aufsichtsrat entsprichende Kontroll- und Einflussmöglichkeiten, wobei dann noch immer alleinig der Vorstand der AG die operativen Entscheidungen trifft. Du kannst als Aktionär zwar ggfs. den Vorstand austasuchen (lassen), aber was der (gewählte) Vorstand dann macht, liegt nicht mehr in der Hand der Aktionäre. Davon abgesehen gehört das Eigentum der AG eben nicht den Aktionären (auch nicht anteilig!), sondern es gehört alleinig der AG - wenn die AG also entscheidet, das Eigentum in Geld umzuwandeln und zu verscherbeln, dann könnte ggfs. noch der Aufsichtsrat einschreiten (sofern es so festgelegt wurde, dass der AR diese Entscheidungen vorab genehmigen muss), aber die Aktionäre selbst haben da (leider) nichts mitzureden.

Davon abgesehen: Sollte die AG Verluste machen, so hat die AG auch erst einmal selbst die Verluste aus ihrem Vermögen zu bezahlen. Im schlimmsten Fall ist das Vermögen also weg, wenn die AG konkurs geht - und in dem Fall hilft es dir nichts, wenn du alleiniger Aktionär bist - dir stünde es nämlich nur offen, Geld nachzuschießen, damit die AG ihr Vermögen nicht verkaufen muss -- das Vermögen gehört aber definitiv NICHT dem Aktionär.
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twen-fm
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von twen-fm »

spooky hat geschrieben: 19.07.2019, 16:42 Es wäre interessant, ob überhaupt Telekom in deiner Straße möglich ist.
Wenn es ein Neubau war, vielleicht war das der Telekom zu teuer zum erschließen?
Was die Telekom in unserer Strasse angeht, da geht gar nichts. Nur in den Objekten der Vonovia in der Umgebung ist die Telekom tätig.

Was unsere Hausbesitzer/Verwaltung angeht: Die Telekom wurde bewusst nicht ausgewählt, da unsere WBG seine Wohnobjekte in ganz Berlin (und das ist einer der fünf grossen städtischen Versorger) seitens Vodafone und in einigen Teilen im Ostteil der Stadt seitens der ex-TeleColumbus versorgen lässt. Es gibt immer diese sogenannte "europaweite" Ausschreibung und trotzdem werden immer wieder VF und die ex-TC ausgewählt.
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von spooky »

Es steht ja nirgendwo geschrieben, dass man den günstigsten Auswählen muß, bei einer Ausschreibung... wenn der Service etc ok ist, nimmt man alt bekanntes.
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robert_s
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 19.07.2019, 17:01 Warum sollte man also bei VF nicht die gleichen Bedingungen gelten lassen (und ich wiederhole mich), d.h.:
- preisregulierte Bitstromvorleistungsprodukte für JEDEN Anbieter (nicht nur o2)
- zwangsweise Freigabe der VF-Telefonie für Call-by-Call und Preselection
- Anmietung der Infrastruktur durch Dritte (ähnlich der TAL-Miete bei der Telekom), welche dann auch mittels eigener Technik das BK-Segment bedienen können
Und wozu hat das CuDA-Reselling geführt? Dass es mit dem Glasfaserausbau nicht voran geht. Weil die anderen Anbieter sich auf den Vorleistungen ausruhen, und die Telekom kein neues Netz aufbauen will, wo sich dann wieder die Reseller ins gemachte Netz setzen.

Der Markteingriff hat also zwar überhaupt anderen Anbietern den Markteintritt ermöglicht (war deshalb zu damaliger Zeit auch "ok"), aber nicht zum Infrastrukturwettbewerb geführt. Es ist also wenig sinnvoll, die falschen Anreize auch noch auszuweiten.

Stattdessen könnte man über DEregulierung nachdenken: Wo es Infrastrukturwettbewerb gibt, kann man die Telekom aus dem regulierten Reselling entlassen. Wo es nur CuDA gibt, muss das bleiben.
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben: 19.07.2019, 19:38 Stattdessen könnte man über DEregulierung nachdenken: Wo es Infrastrukturwettbewerb gibt, kann man die Telekom aus dem regulierten Reselling entlassen. Wo es nur CuDA gibt, muss das bleiben.
Das sollte dann aber auch für das Kabelnetz gelten - da wo VF alleiniger Anbieter ist, muss VF Reselling zulassen, dort wo ein Infrastrukturwettbewerb (ab wie vielen Betreibern ist es denn ein Wettbewerb?) vorherrscht, kein Reselling...

Bleibt nur die Frage: gelten 2 verschiedene Techniken wie DSL und Kabel an einem Objekt schon als ausreichender Wettbewerb? Oder müssen wirklich mutliple Wettbewerber vor Ort ihr jeweils eigenes Netz anbieten können müssen?
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben: 19.07.2019, 20:03
robert_s hat geschrieben: 19.07.2019, 19:38 Stattdessen könnte man über DEregulierung nachdenken: Wo es Infrastrukturwettbewerb gibt, kann man die Telekom aus dem regulierten Reselling entlassen. Wo es nur CuDA gibt, muss das bleiben.
Das sollte dann aber auch für das Kabelnetz gelten - da wo VF alleiniger Anbieter ist, muss VF Reselling zulassen,
VFKD lässt sogar bundesweit Reselling zu... Und alleiniger Netzbetreiber (nicht Anbieter, s. vorigen Satz) ist VFKD nur da, wo sie ein Neubaugebiet angeschlossen haben, welches die Telekom per FTTH erschließen will, aber mit der Inbetriebnahme nicht in die Puschen kommt.
reneromann hat geschrieben: 19.07.2019, 20:03 dort wo ein Infrastrukturwettbewerb (ab wie vielen Betreibern ist es denn ein Wettbewerb?) vorherrscht, kein Reselling...
CuDA gibt's überall (außer in NBG), also CuDA + Koax|FTTH (bzw. FTTH + Koax in NBG) reicht fürs Erste als Infrastrukturwettbewerb.
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von exkarlibua »

reneromann hat geschrieben: 19.07.2019, 17:12
DerSarde hat geschrieben: 19.07.2019, 16:02
GLS hat geschrieben: 19.07.2019, 15:57Aber das Problem ist doch in dem Fall nicht, dass das Schienennetz in staatlicher Hand ist, sondern dass das Bahnunternehmen privat ist...
Ja, wohl weil das Bahnunternehmen privat ist, macht die DB Netz an der Strecke nahezu nichts. Das private Bahnunternehmen hat da absolut nichts zu sagen, die müssen in Sachen Infrastruktur das nehmen, was ihnen "hingestellt" wird. Die DB Netz hingegen hat auf die Entwicklungen bei den Fahrgastzahlen zu reagieren und die Strecke entsprechend auszubauen.

Oder was willst du damit nun sagen?
Die DB Netz AG ist ein privates Unternehmen und KEINE staatliche Behörde mehr. Fast das gesamte Schienennetz (mit Ausnahme anderer, kleiner privatwirtschaftlicher EIU) in Deutschland gehört der DB Netz AG und NICHT(!) dem Staat.
Das die DB AG, also die Holding, in 100%igem Besitz des Staates ist, hat jedoch nichts damit zu tun, dass de facto der alleinige Aktionär trotzdem keinerlei Mitspracherecht auf das operative Geschäft insbesondere von Tochtergesellschaften hat.
Wenn müsste man also das Netz wirklich wieder verstaatlichen, d.h. die DB Netz AG aus der DB AG herauslösen und in eine staatliche Behörde analog den Straßenbauverwaltungen überführen. Dann könnte auch die Politik direkt bestimmen, welche Strecken unterhalten und ausgebaut werden sollen und welche nicht. Nur derzeit ist dies alleinige Aufgabe der privatwirtschaftlich agierenden DB Netz AG, die ihrerseits ihre Ergebnisse ausschließlich gegenüber der DB AG (und damit eben NICHT gegenüber dem Staat/Verkehrsministerium) zu vertreten hat.

Davon abgesehen: Die Trassengebühren bezahlen alle EVU bei Benutzung einer Strecke an das EIU. Es ist also egal, ob das private EIU "Bayerische Regiobahn GmbH" mit Fahrzeug A auf der Strecke fährt, oder ob das ebenfalls private EIU "DB Regio AG" mit Fahrzeug A fährt. In beiden Fällen sind die gleichen Trassengebühren an das EIU "DB Netz AG" zu bezahlen.
Was für ein unsäglicher Schwachsinn. Dagegen waren ja deine Pseudorechtsbeiträge ja geradezu gold. Es wäre so schön wenn du endlich mal die Finger lässt von Dingen, von denen du keine Ahnung hast. :kotz:
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von patrick85 »

robert_s hat geschrieben: 19.07.2019, 20:08
robert_s hat geschrieben: 19.07.2019, 19:38
VFKD lässt sogar bundesweit Reselling zu...
Bitte was? Wo? Du meinst jetzt aber nicht ernsthaft dieses Pseudo-Geschäft/Exklusivdeal mit Telefonica mit Begrenzung auf 300 Mbit?
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von reneromann »

exkarlibua hat geschrieben: 19.07.2019, 21:52 Was für ein unsäglicher Schwachsinn. Dagegen waren ja deine Pseudorechtsbeiträge ja geradezu gold. Es wäre so schön wenn du endlich mal die Finger lässt von Dingen, von denen du keine Ahnung hast. :kotz:
Was ist daran Schwachsinn?

Das das EIU "DB Netz AG" die gleichen Trassengebühren für die gleichen Züge auf den gleichen Trassen nimmt, unabhängig davon, von welchem EVU sie gefahren werden?
Das das EIU "DB Netz AG" eben KEINE staatliche Behörde ist, bei der der Verkehrsminister direkt reinreden kann, sondern ein privatwirtschaftlich agierendes Unternehmen ist?
Und das der Staat, als 100%iger Aktieninhaber der "DB AG" (Holding) eben KEIN direktes Mitspracherecht auf das EIU "DB Netz AG" hat, weil er noch nicht mal Aktionär der "DB Netz AG" ist?
spooky
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Re: Unitymedia Übernahme

Beitrag von spooky »

Wir schließen ab sofort das Kapitel DB.
Weitere Beiträge dazu sind OT und werden ausgeblendet.

Ich denke das Thema Schienennetz ist als Gleichnis zu verstehen.
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