DAB+ bei UPC Cablecom im Kabelnetz?

[DerSarde]

Am 7. September 2016 führt der Schweizer Kabelnetzbetreiber eine Umstellung in seinem Kabelnetz durch, damit die Kunden in Zukunft "vom neuen DAB+ Radiostandard profitieren können".
https://www.upc.ch/de/support/produktue ... en/change/

Also geht es mit DAB+ im Kabelnetz doch, die Schweizer machen es vor. Interessant wird dann, wie sich Unitymedia in Deutschland nach der Volldigitalisierung am 30.6.2017 verhält (die gehören ja auch zu UPC), und was dann VFKD machen wird.
Wenn nämlich bei DOCSIS 3.1 nicht der ganze Bereich bis 204 MHz für den Upstream genutzt wird (1 Gbit/s kriegt man auch, wenn man nur bis 192 MHz geht), passen durchaus einige Muxe ins Kabelnetz rein.

[VBE-Berlin]

Also geht es mit DAB+ im Kabelnetz doch, die Schweizer machen es vor.

Gehen tut es schon. Aber welchen Sinn hat es? Bei DVB-C ist die Übertragung von Rundfunksignalen auch schon vorgesehen.
Hier ist es auf allen Frequenzen möglich.
Bei DAB+ müßte man die Frequenzen im Kabelnetz nutzen, die DAB+-Radios empfangen können.
Das LBand liegt gar nicht in Kabelfrequenzbereich und Band 3 kollidiert mit dem DOCSIS3.1 Rückweg.

Für mich persönlich macht DAB im Kabel keinen Sinn.

VBE-Berlin

[DerSarde]

Das LBand liegt gar nicht in Kabelfrequenzbereich und Band 3 kollidiert mit dem DOCSIS3.1 Rückweg.

Naja, kollidieren würde es ja nur, wenn man mit dem Upstream wirklich bis 204 MHz geht. Man kann ja auch nur bis 186 oder 192 MHz gehen, dann sind wenigstens 12A-12D und 13A-13F für DAB+ nutzbar.

[VBE-Berlin]

Man kann ja auch nur bis 186 oder 192 MHz gehen

Das ist die Frage. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es BK-Technik mit so variablem Rückwegfrequenzbereich gibt.
Da wird es nur 1 oder 2 Steckmöglichkeiten geben und fertig.

Was spricht gegen DVB-C-Radio, außer das die Industrie einfach keine Geräte baut?

VBE-Berlin

[DerSarde]

Was spricht gegen DVB-C-Radio, außer das die Industrie einfach keine Geräte baut?

Genau das ist ja der Punkt. Wenn die Industrie solche Geräte bauen würde, müsste man über DAB+ im Kabel gar nicht reden, weil man dann digitales Kabelradio hören könnte mit nur einem Gerät und ohne TV bzw. zusätzliches Cinchkabel. Außerdem wären dann womöglich schon längst die jeweiligen Lokalradios im digitalen Kabel, weil es durch die Verfügbarkeit entsprechender Geräte natürlich viel attraktiver auch für die Sender wäre...

Mit dem variablen Rückweg, da hast du recht, das könnte schwierig werden.

[twen-fm]

Abseits von der Frage: "DAB+ im Kabel oder DVB-C - Ja oder Nein?" Stelle ich mir eine ganz andere Frage und auch wenn diese OT ist, passt diese durchaus hier rein:

Wenn ich die Senderlisten der Deutschschweiz, der Stadt Biel oder des italienischsprachigen Tessins mal so anschaue, warum ist es dort möglich soviele Programme in SD und HD Qualität einzuspeisen und bei VFKD bekommt man dies nicht einmal ansatzweise hin, vor allem die wichtigsten (und noch fehlenden) Programme (und hier rede ich nicht einmal von den ausländischen Programmen, die in der Schweiz um einiges mehr eingespeist werden und hierzulande leider nur eine Utopie bleiben werden)?

Es ist ja nicht so, das bei UPC alle Frequenzen nur fürs digitale Fernsehen und für das digitale Radio genutzt werden...

(Und dort haben sie nicht einmal das "Timesharing" über DVB-C, was VFKD so gerne praktizieren mag!)

Auf diese Antwort wäre ich mal gespannt, obwohl ich diese nicht zu erwarten brauche.

[spooky]

@twen-fm
Vielleicht Glasfaser Anschluß?
Dann hast du eine Faser für TV und die andere für Internet.
Du siehst ja hier ( auch wenn die Liste alt ist ), was unsere Stadtwerke bei Glasfaser an TV einspeisen:
https://www.wobcom.de/fileadmin/wobcom/ ... r_2015.pdf
Und sie bieten bis zu 350Mit/s im Downstream auch noch an.

[twen-fm]

Was hat denn ein Glasfaser-Anschluß mit den zur Verfügung stehenden Frequenzen zu tun?

(VFKD spricht doch auch immer von "Glas-Koax-Power" oder so ähnlich...)

Diese werden bei UPC nicht anders sein als bei VFKD, sprich bis 862 MHz wird TV, Radio und Internet eingespeist bzw. genutzt. Es geht mir nur um die bessere Verteilung der Kapazitäten bzw. um die viel größere Programmauswahl, die bei VFKD mehr als zu Wünschen übrig lässt.

[DarkStar]

Analog ist der Schweiz doch längst zu Grabe getragen, daher auch das Platzangebot.

[twen-fm]

Das weiß ich. Falls VFKD sich eines Tages (wann auch immer dies geschehen mag) ebenfalls entscheidet analog "zu Grabe zu Tragen", dann möchte ich gerne sehen, ob sie diesen Beispiel folgen werden oder nicht.