Was kommt nach 400Mbit

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Boba Fett
Kabelexperte
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von Boba Fett »

reneromann hat geschrieben: Also hat nur der Kunde einen Vorteil davon, der bereits jetzt IPTV auf Endgeräten nutzen will, die bisher keinen DVB-Tuner besitzen (z.B. PC/Tablet/Smartphone ohne TV-Karten). Für die Kunden, die jetzt per SmartTV über den eingebauten x-fach Tuner schauen, ändert sich (mal von der Software, sofern es wirklich nur eine Software ist, "eigentlich" gar nichts - sie haben weder Vorteile noch Nachteile.
Nein, Moment, ich glaube hier werden gerade zwei Sachen durcheinander gewürfelt, die zumindest mMn getrennt betrachtet werden: Was für Vorteile hätte IPTV und wie könnte eine Umstellung aussehen.
Die Umstellung wäre wie jetzt schon mehrfach genannt durchaus etwas schmerzhaft, könnte aber Schrittweise erfolgen, z.B. erstmal wenig prominente Sender auf IPTV zusätzlich umstellen. Ein voller Dualbetrieb wäre sowieso wegen den Bandbreiten praktisch wohl kaum möglich.
Eine Umstellung erfolgt auch nicht morgen, und wohl sicherlich auch nicht 2017, ich denke da eher an 2020, realistischer wohl eher erst 2025 oder so.
Man sollte sich aber auch nicht an "wer jetzt schon IPTV nutzen will, hat einen Vorteil" klammern. Das ist eher genau der Grund warum auch Analog-TV immernoch läuft und Bandbreite "verschwendet". Ja, es gibt sicherlich noch Leute, die auch heute noch analog gucken (ich selbst ja am zweit-TV auch), aber man muss (und sollte mMn) nicht ewig an alten Technologien festkrallen, nur weil eine handvoll Leute das noch nutzt. Es müssen dazu ja auch nicht gleich TV-Geräte entsorgt werden (wie der TE befürchtet hatte), man brauch dann halt nur einen passenden Receiver und die sind jetzt wirklich nicht unfinanzierbar teuer.
Und wer jetzt schon IPTV nutzen will, finde ich da etwas kurz gedacht. Es muss einfach gemacht werden und sich durchsetzen. Ich behaupte einfach mal, die meisten Leute juckt es auch nicht, ob sie DVB-C/S/T haben, die haben/nutzen halt das, was gerade da ist und/oder was günstiger ist.
reneromann hat geschrieben: Der Provider hingegen hat den Vorteil, dass er die Bandbreite im Segment effizienter nutzen könnte (um damit rein theoretisch mehr Programme anzubieten
Speziell im Kabel geht es nicht um TV oder Internet, es geht um TV UND Internet. Also nicht zwangsläufig mehr Programme, sondern ggf. auch mehr Internetbandbreite bei der gleichen Anzahl an (absolut verfügbaren aber nicht unbedingt ins Segement eingespeisten) TV-Kanälen.

reneromann hat geschrieben: Das brauchst du doch bei IPTV auch - oder kann die 6490 jetzt auf einmal VDSL -oder- die 7580 DOCSIS?
Nein, bei IPTV brauche ich NUR ein neues Modem, keine neue Tunerkarte im Server. Der TV-Empfänger funktioniert dann ja schon auf IP, egal ob das der "IP-Tuner" direkt im TV ist oder der Kellerserver mit Timeshift und Aufnahmefunktion für 30 Teilnehmer.
reneromann hat geschrieben: Nein? Also braucht man auch dort bei einem Technologiewechsel neue Endgeräte in Form eines passenden Medienkonverters/"Modems" (Kabel<->VDSL; Satellit fällt ja wegen des nicht vorhandenen Rückkanals eh weg, sofern man nicht einen "Kellerserver" mit anderen Tuner-Karten ausstattet).
Richtig, ich brauche aber eben keinen anderen Tuner für TV-Empfang. Das fällt auch bei Satellit nicht komplett weg, weil man eben auch via Satellit TV als IPTV empfangen könnte. Satellit ist aber wieder ein bisschen anderes Thema, ausser man will schon am Uplink zum Satelliten als Einspeiser sparen. Der Uplink zum Satellit erfolgt über einen anderen Kanal, DSL, ISDN oder sowas. Es gibt ja auch Internet via Satellit (mit Uplink als ISDN, DSL, LTE, etc) und es geht ja um Internet UND TV. Meinem IPTV Receiver ist es aber völlig egal, woher genau das Signal kommt und/ob oder der Uplink einen anderen Weg hat, als das eigentliche TV-Signal, der kriegt einfach IP.
Wenn sich die Programmparameter (Auflösung, Codec o.ä.) ändern, hilft dir auch IP nicht weiter. Denn derzeit schafft man ohne Hardwaredecoder die "Datenmengen" von UHD und co. nicht zu verarbeiten.
Korrekt, aber aktuell stellt sich die Frage an Tuner UND Dekoder. Mit IPTV wäre das Problem auf den Decoder reduziert. Heutzutage braucht man den passenden Tuner UND den passenden Decoder. Mir wurde doch eben ausführlich erklärt, dass ein DVB-T2 Receiver gegebenfalls nur H.264 kann, aber eben nicht H.265. DIESES Problem bleibt auch mit IPTV gleich, nicht aber die Frage ob das Gerät nun einen DVB-T- oder einen DVB-T2 Tuner hat, weil das wäre eben mit IPTV vereinheitlicht.
Letzten Endes ist DVB-T2 HD ja auch "nur" durch die Nutzung von HEVC/h.265 nicht mehr kompatibel mit den "alten" DVB-T2-Receivern, die lediglich h.264 unterstützen.
Neue und alte DVB-T2 Tuner nicht. Aber DVB-T (ohne) Tuner tun nicht mehr.
Alte Weisheit: Wer nicht aufpasst, WAS er kauft, darf sich nicht wundern, wenn er ZWEIMAL kauft.
Und auch mit IPTV hätten deine Eltern das Problem gehabt - wenn kein DVB-S(2)-Einspeisegerät vorhanden ist, hilft auch IPTV nicht weiter (sofern man per Sat empfangen will).
Das DVB-S2/C Einspeisegerät ist aber nicht im TV integriert, sondern steht im Keller und nennt sich Router. Und da sind wir wieder bei Umstellung VS "wenns so wäre". Wenns so wäre, hätten sie nämlich beim TV-Kauf gar nicht drauf achten müssen, sondern hätten einfach ein TV-Gerät mit IPTV gekauft.
Aber aktuell bringt dir selbst das TV-Gerät mit DVB-S2 Tuner und H.265 Support nichts, wenn dann aber DVB-T2 empfangen werden soll. Hätte dann zwar H.265 aber halt wieder keinen DVB-T2 Tuner.
Ja und? Wo ist das Problem? Selbst ein Raspberry schafft das Weiterleiten des DVB-Datenstroms von DVB-C/T/S ins Netzwerk - sofern kein Transcoding erfolgen soll. Und dank Wake-on-LAN müssen solche Geräte ja auch nicht zwingend dauerhaft laufen.
By the way: Mittlerweile macht das sogar die Fritz 6490 ohne Probleme - da sehe ich also nicht wirklich, warum man zwanghaft (im Netz) auf IPTV umstellen sollte, wenn's viel einfachere Lösungen für den Endkunden gibt.
Eine 250€ Fritte haben zu müssen, oder mit einem Raspi rumbasteln zu müssen (ja das ist basteln!), ist deiner Meinung nach also die "viel einfachere" Lösung für den Nutzer, als das TV-Programm out of the box direkt via IPTV zu kriegen?
Sorry aber das ist ein Mehraufwand für den Nutzer und schließt die Vorteile des Netzbetreibers aus.
Was hat jetzt der Empfang von VoD-Sendungen mit DVB-IPTV (-> lineares TV) zu tun?
Nichts, war nur eine Begründing, warum sich jemand womöglich für zusätzliches Geld ein zusätzliches Gerät kauft, obwohl der PC, der 2m daneben steht das auch erledigen könnte.
Für VoD ist IP die optimale Plattform, für Broadcast (lineares TV) hingegen eben nicht unbedingt (oder nur mit "Kunststückchen" à la Multicast, was aber eine multicast- und rückkanalfähige Infrastruktur voraussetzt, die zusätzliche Hardware auf Kunden- und Providerseite voraussetzt und damit auch mehr Verwaltungs-Traffic erzeugt).
Selbst für VoD gäbe es wohl effizientere Möglichkeiten. Wenn man sich damit abfinden könnte, das VoD nicht auf die Sekunde startet, sondern mit bis zu 5min Zeitversatz, könnte man auch VoD multicasten und wohl bei ausreichender Verbreitung und Nutzung enorme Bandbreiten sparen. Zwar nicht auf der TAL, aber im Backbbone. Und der ist ja bekanntlich bei VF auch nicht gerade der bringer, auch wenn ich zugeben muss, dass es das letzte halbe Jahr besser geworden ist.
Nur weil es FÜR DICH unrentabel ist, heißt es noch lange nicht, dass das Gegenteil für die Provider viel rentabler ist.
Das hatten wir doch jetzt schon x-mal. Fangen wir jetzt wieder von vorne an? Der Provider hätte doch den allergrösten Vorteil daraus.
Nutz eine eigene 6490, dann HAST du deinen IP-Stream! Direkt vom Modem, so wie du es wünschst!
Ja, mit einer 250€ Fritte mit Kabelanschluss. Und wenn ich nächstes Jahr umziehe und da Satellit installiert ist, kann ich meine 250€ Fritte wegwerfen, nur weil ich einen anderen Tuner bräuchte.
Aber wie gesagt: Vorteile für die Masse an Kunden hat IPTV über DOCSIS halt NICHT, egal wie sehr du argumentierst, dass IPTV über DOCSIS viel besser sei.
Aktuell nicht, und da wären wir wieder bei der Umstellung. Klar hat das jetzt zur potentiellen Einführung kaum Vorteile.
Wenn ich die Argumentation hier so lese, frage ich manchmal, wie man überhaupt den Sprung von Analog zu DVB-C geschafft hat. Hatte doch damals auch keine Vorteile und sowieso hatte niemand einen DVB-C-Tuner und konnte damit sowieso nichts sehen.
Einzig die KNB könnten(!) damit Bandbreite im Netz flexibler freisetzen (wobei dafür dann auch die heutigen Endgeräte gar nicht geeignet sind, weil die schlichtweg nicht alle Frequenzen gleichzeitig empfangen können. Du bräuchtest -Stand heute- einen Tuner, der 94(!) Kanäle gleichzeitig abdeckt, damit du ALLE im Segment gesendeten Daten empfangen könntest (und nur dann könnte die Bandbreite zwischen IPTV und I&P gleichmäßig verteilt werden). Die Fritz 6490 schafft gerade mal 24 Kanäle zu bündeln - selbst mit dem Nachfolger kommst du nicht ansatzweise in die Region, was möglich wäre.
Also wenn ich 94 Kanäle bräuchte, wieviele Kanäle kann denn dann der DVB-C Tuner in meinem TV?
Und wenn man auf IPTV umstellt, muss der Router zwar alle 94 Kanäle empfangen können, er muss aber doch nicht alle bündlen. Wobei wenn die Fritte jetzt schon 24 Kanäle bündeln kann, wo liegt dann das große Problem auch 94 Kanäle zu bündeln? Wenn doch auf allen Kanälen nur IP läuft.
Ich habs zwar jetzt nicht so mit der Elektrik ansich, aber die für IPTV muss das Modem zwar wohl alle Kanäle empfangen können, weil man dann ja alle Kanäle für IP nutzt und damit ein TV-Strom wohl auch irgendwie über einen Kanal kommt, aber man muss nicht alle Kanäle bübeln.

Nochmal: Ich rede nicht von morgen und nicht von übermorgen. Ich rede nicht davon, dass heute DVB-C abgeschaltet werden soll und morgen durch IPTV ersetzt werden soll. Sieh meine IPTV-Idee von mir aus als Utopie, was ich in 5-10, vielleicht 20 Jahren gerne hätte (wer weiß, was bis dahin überhaupt noch alles passiert). Gabs nicht auch DVB-C2? Das wäre auch eine Umstellung. Genauso wie von DVB-S auf DVB-S2 oder von DVB-T auf DVB-T2. Das ging und wird auch gehen, aber von DVB-C auf IPTV soll so eine unüberwindbare Hürde sein?
robert_s
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von robert_s »

GLS hat geschrieben:Aber aus diesen Gründen fordert ihr ernsthaft die Umstellung des Kabelnetzes (wir reden hier von der NE2 und NE3!) auf DOCSIS-IPTV?
Das hast Du völlig falsch verstanden. "Fordern" tue ich gar nichts. Es geht hier um die Frage nach kommenden technischen Weiterentwicklungen, und da ist meiner Ansicht nach jedes "Rundfunksystem" schon auf seinem Zenith, wenn nicht schon darüber. "Rundfunk", also die unangeforderte Verbreitung von Medienströmen, ist ein Relikt aus einer Zeit, in der man keine besseren technischen Möglichkeiten hatte. Wenn man sich mal aus althergebrachten Denkmustern löst, erkennt man schnell, wie widersinnig es z.B. ist, Signale ins All zu schicken, um sie auf der Erde zu verteilen. Teuer, störanfällig, mit hohen Latenzen verbunden - das macht man nur als "Notlösung", weil die Erde nicht gut genug vernetzt ist. Da sie das aber immer mehr sein wird, hat diese "Notlösung" irgendwann ihre Schuldigkeit getan. Entsprechendes gilt für DVB-C und DVB-T.
GLS hat geschrieben:Ihr habt also keine Vorteile für die IPTV-Umstellung im Kabel für den Kunden genannt.
Nenn doch mal die "Vorteile" für die VoIP-Umstellung für den Kunden. Fallen Dir keine nennenswerten ein? Tja, es wird aber trotzdem gemacht. Siehst Du, wie irrelevant diese Frage ist?
MrServer
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von MrServer »

Ich werde das Gefühl nicht los, das wir vom eigentlichen Thema abschweifen :fahne:
robert_s
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von robert_s »

MrServer hat geschrieben:Ich werde das Gefühl nicht los, das wir vom eigentlichen Thema abschweifen :fahne:
Die ursprüngliche Frage war schon mit dem dritten Beitrag dieses Threads komplett beantwortet. Man hätte diesen Thread an der Stelle beenden können. Stattdessen hat man die Diskussion ausgeweitet auf die Frage, wie sich das Kabelnetz nicht nur von der Internetgeschwindigkeit her, sondern auch vom Funktionsumfang weiter entwickeln wird. Könnte man abtrennen, aber dann wäre der ursprüngliche Thread sehr kurz.
MrServer
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von MrServer »

War von mir auch als Spaß gemeint :) :D
reneromann
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben:
GLS hat geschrieben:Aber aus diesen Gründen fordert ihr ernsthaft die Umstellung des Kabelnetzes (wir reden hier von der NE2 und NE3!) auf DOCSIS-IPTV?
Das hast Du völlig falsch verstanden. "Fordern" tue ich gar nichts. Es geht hier um die Frage nach kommenden technischen Weiterentwicklungen, und da ist meiner Ansicht nach jedes "Rundfunksystem" schon auf seinem Zenith, wenn nicht schon darüber. "Rundfunk", also die unangeforderte Verbreitung von Medienströmen, ist ein Relikt aus einer Zeit, in der man keine besseren technischen Möglichkeiten hatte. Wenn man sich mal aus althergebrachten Denkmustern löst, erkennt man schnell, wie widersinnig es z.B. ist, Signale ins All zu schicken, um sie auf der Erde zu verteilen. Teuer, störanfällig, mit hohen Latenzen verbunden - das macht man nur als "Notlösung", weil die Erde nicht gut genug vernetzt ist. Da sie das aber immer mehr sein wird, hat diese "Notlösung" irgendwann ihre Schuldigkeit getan. Entsprechendes gilt für DVB-C und DVB-T.
Die Frage ist, ob diese "Notlösung" nicht für entlegene Regionen und ländliche Gebiete weiterhin Bestand haben wird...
Im städtischen Raum mag der Netzausbau (egal ob Kabel oder DSL) ja schon so gut sein, dass man darüber IPTV abwickeln kann - aber im ländlichen Raum, wo keine Breitbandanschlüsse > 10 MBit/s möglich sind, wirst du mit IPTV statt Broadcast auf taube Ohren stoßen. Zumal ein Rundfunk-Broadcast (egal ob DVB-T oder DVB-S) den netten Nebeneffekt hat, dass ein Empfang auch bei partiellem Ausfall der Netzinfrastruktur möglich ist (siehe UKW-Radioempfang mit batteriebetriebenen Empfangsgeräten, völlig ohne jegliche Kabel o.ä.).
GLS hat geschrieben:Ihr habt also keine Vorteile für die IPTV-Umstellung im Kabel für den Kunden genannt.
Nenn doch mal die "Vorteile" für die VoIP-Umstellung für den Kunden. Fallen Dir keine nennenswerten ein? Tja, es wird aber trotzdem gemacht. Siehst Du, wie irrelevant diese Frage ist?
Diese Frage ist schon relevant - letzten Endes bringt VoIP für die meisten Kunden den "Vorteil", dass sie die 2. Leitung kostenlos zum ehemaligen Analoganschluss dazu bekommen [außer bei solchen Knauserköppen wie Vodafone oder o2] -und- sich die Sprachqualität gegenüber der (ehemals) analogen Übertragung verbessert.
Für ISDN-Kunden hingegen sinkt zwar der Preis, jedoch zu Lasten der Servicequalität und der Möglichkeiten (keine DFÜ-Verbindungen mehr, keine Fernspeisung vom Amt für ein ISDN-Nottelefon)...

Bei der Frage DVB-x oder IPTV hingegen gibt es für den Kunden NULL Vorteile - weder preislich noch qualitätsmäßig noch sonstewie. Denn für die Bildqualität ist die Übertragungsart völlig wurscht - da zählen nur Codec und Datenrate (egal ob per IPTV oder per DVB-x angeliefert). Gleiches gilt für zukünftige Auflösungen und Codecs - das ist nämlich der Bitübertragungsschicht mal sowas von Latte, ob man MPEG2, h.264, h.265 oder sonstewas darüber überträgt, soweit man sich an die Standards hält.
robert_s
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben:Die Frage ist, ob diese "Notlösung" nicht für entlegene Regionen und ländliche Gebiete weiterhin Bestand haben wird...
Da gibt es keine Frage - eine Satellitenausstrahlung, die zu wenige Haushalte erreicht, wird kein Sender bezahlen wollen. Es sei denn, diese wenigen Haushalte bezahlen ein entsprechend vielfaches für HD+...
reneromann hat geschrieben:Zumal ein Rundfunk-Broadcast (egal ob DVB-T oder DVB-S) den netten Nebeneffekt hat, dass ein Empfang auch bei partiellem Ausfall der Netzinfrastruktur möglich ist (siehe UKW-Radioempfang mit batteriebetriebenen Empfangsgeräten, völlig ohne jegliche Kabel o.ä.).
Das Telefonnetz hat mit der VoIP-Migration bereits seine Notversorgung bei Stromausfall bereits eingebüsst, da hat man auch auf den "netten Nebeneffekt" verzichtet.
reneromann hat geschrieben:Diese Frage ist schon relevant - letzten Endes bringt VoIP für die meisten Kunden den "Vorteil", dass sie die 2. Leitung kostenlos zum ehemaligen Analoganschluss dazu bekommen [außer bei solchen Knauserköppen wie Vodafone oder o2] -und- sich die Sprachqualität gegenüber der (ehemals) analogen Übertragung verbessert.
Oder im Zweifelsfall keins von beidem.
reneromann hat geschrieben:Bei der Frage DVB-x oder IPTV hingegen gibt es für den Kunden NULL Vorteile - weder preislich noch qualitätsmäßig noch sonstewie.
Irrtum, es gibt den Vorteil, dass die Senderanzahl nicht mehr durch die Kapazitäten im Verteilnetz begrenzt ist. Ich sehe doch hier dauernd, dass sich Kunden über fehlende HD-Versionen oder Sender beschweren - daran, dass der Sender nicht die zusätzlichen Kapazitäten bezahlen will, sollte es dann nicht mehr liegen.
reneromann hat geschrieben:Denn für die Bildqualität ist die Übertragungsart völlig wurscht - da zählen nur Codec und Datenrate (egal ob per IPTV oder per DVB-x angeliefert). Gleiches gilt für zukünftige Auflösungen und Codecs - das ist nämlich der Bitübertragungsschicht mal sowas von Latte, ob man MPEG2, h.264, h.265 oder sonstewas darüber überträgt, soweit man sich an die Standards hält.
Und auch hier übersiehst Du die Möglichkeiten, die der Wegfall des Kapazitätsengpasses bietet: Mit IPTV könnte VFKD beliebig Sender(variationen) mit neuen Codecs, Datenraten, Auflösungen, etc aufschalten. Das geht mit herkömmlichem DVB-C nicht, weil man weder die Kapazität hat, noch die "alten" Ausstrahlungen einstellen kann, weil es so viele alte Receiver gibt, die keine aktuellen Codecs/Auflösungen beherrschen. Mit IPTV könnte man z.B. die für DVB-T2HD aufbereiteten H.265/HEVC Streams in 1080p ins Kabel übernehmen. Da nützt es nichts, dass man diese Streams auch in DVB-C übertragen könnte - praktisch reicht die Kapazität dafür nicht.
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben:[...]
reneromann hat geschrieben:Bei der Frage DVB-x oder IPTV hingegen gibt es für den Kunden NULL Vorteile - weder preislich noch qualitätsmäßig noch sonstewie.
Irrtum, es gibt den Vorteil, dass die Senderanzahl nicht mehr durch die Kapazitäten im Verteilnetz begrenzt ist. Ich sehe doch hier dauernd, dass sich Kunden über fehlende HD-Versionen oder Sender beschweren - daran, dass der Sender nicht die zusätzlichen Kapazitäten bezahlen will, sollte es dann nicht mehr liegen.
Die Kapazität im einzelnen Segment mag dann vielleicht nicht mehr das Problem darstellen - aber von "irgendwo" muss auch die Zuführung des Signals erfolgen.
Und wenn man -wie bisher- die Signale in einem zentralen PoC zusammenstellt und verteilt, muss eben jener Backbone auch die notwendige Kapazität verfügen, um deine ganzen Sender aufzunehmen. Und genau DA kommt es dann irgendwann zum Problem mit der Bandbreite...
robert_s hat geschrieben:
reneromann hat geschrieben:Denn für die Bildqualität ist die Übertragungsart völlig wurscht - da zählen nur Codec und Datenrate (egal ob per IPTV oder per DVB-x angeliefert). Gleiches gilt für zukünftige Auflösungen und Codecs - das ist nämlich der Bitübertragungsschicht mal sowas von Latte, ob man MPEG2, h.264, h.265 oder sonstewas darüber überträgt, soweit man sich an die Standards hält.
Und auch hier übersiehst Du die Möglichkeiten, die der Wegfall des Kapazitätsengpasses bietet: Mit IPTV könnte VFKD beliebig Sender(variationen) mit neuen Codecs, Datenraten, Auflösungen, etc aufschalten. Das geht mit herkömmlichem DVB-C nicht, weil man weder die Kapazität hat, noch die "alten" Ausstrahlungen einstellen kann, weil es so viele alte Receiver gibt, die keine aktuellen Codecs/Auflösungen beherrschen. Mit IPTV könnte man z.B. die für DVB-T2HD aufbereiteten H.265/HEVC Streams in 1080p ins Kabel übernehmen. Da nützt es nichts, dass man diese Streams auch in DVB-C übertragen könnte - praktisch reicht die Kapazität dafür nicht.
Was aber nichts daran ändert, dass auch dann die Kapazität für die angeschlossenen Haushalte ausreichen muss.
Im "dümmsten" Fall wird aus deinem IPTV-ich-spar-gaaanz-viel-Kapazität halt ein IPTV-ich-hab-viel-Overhead-und-spare-gar-nichts-sondern-lege-drauf - nämlich dann, wenn ALLE Sender im Segment angefragt werden. Und dann ist es sogar kontraproduktiv, wenn man die "alten" Zöpfe noch weiterschleppt und viele verschiedene Signale/Streams (am Besten abgestimmt auf jedes Endgerät einzeln) mitschleppt.

Nochmal: Solange die Segmente viele 100 Kunden umfassen, ist es statistisch gesehen sehr unwahrscheinlich, dass der größte Teil der Kapazität ungenutzt bleibt.
Und wenn die Segmente immer weiter an die Kunden ranrücken bzw. irgendwann Coax für DOCSIS komplett ausgedient hat, weil man die Faser eh bis ins Haus zu liegen hat. Und dann stellt sich die Kapazitätsfrage für das dann wieder rein eh nicht mehr, weil dann die ganzen I&P-Frequenzen auf einmal wieder frei sind (plus die dann freigewordenen Analog-Frequenzen). Denn HFC ist eine ähnliche Krücke wie VDSL in Kombination mit Vectoring - in beiden Fällen scheuen die Unternehmen die Kosten, die Faser bis ins Haus zu legen.
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von Webmark »

MrServer hat geschrieben: Mich interessiert was nach den bereits buchbaren 400MBit kommt?
400 Mbit/s wird vie­ler­orts noch gar nicht angeboten. Was danach kommt, interessiert mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
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Re: Was kommt nach 400Mbit

Beitrag von DerSarde »

reneromann hat geschrieben:Die Kapazität im einzelnen Segment mag dann vielleicht nicht mehr das Problem darstellen - aber von "irgendwo" muss auch die Zuführung des Signals erfolgen.
Und wenn man -wie bisher- die Signale in einem zentralen PoC zusammenstellt und verteilt, muss eben jener Backbone auch die notwendige Kapazität verfügen, um deine ganzen Sender aufzunehmen. Und genau DA kommt es dann irgendwann zum Problem mit der Bandbreite...
Da muss ich reneromann voll zustimmen. Ich habe bereits von vielen Fällen gehört, dass bei einer Segmentüberlastung nicht etwa das Segment selbst verkleinert wurde, sondern vielmehr die Zuleitung aus dem Backbone ausgebaut werden musste, da die überlastet war.
Das glauben interessanterweise viele, dass die Zuleitung nicht überlastet werden kann, aber das kommt oft genug vor (z.B. ist das der Grund, warum selbst bei VDSL manchmal Kapazitätsprobleme auftreten, die denen von Segmentüberlastungen ähneln).
Die Zuleitung darf also nicht außer Acht gelassen werden, die ist fast wichtiger wie der Ausbau im Segment.

Kann man sehr gut an einem Beispiel aufzeigen:
Nehmen wir an, ein Node in einem Ort versorgt insgesamt vier Segmente und ist mit einer Gesamtkapazität von 10 Gbit/s am Backbone angebunden.
Das macht 2,5 Gbit/s pro Segment, und das begrenzt die Zahl der möglichen Downstreamkanäle im Segment auf 45 (DOCSIS 3.0) bzw. 30 (DOCSIS 3.1 auf die heutigen 8-MHz-Kanäle runtergerechnet).
Um also das ganze Frequenzband komplett auf IP zu switchen, müsste die Kapazität in den Segmenten mindestens verdreifacht werden, und erstmal neue Glasfasern verlegt werden.

Das ist natürlich machbar, dauert aber jahrelang, weil man erstens überall Baugenehmigungen braucht, um buddeln zu dürfen, und weil die Glasfaserstrecken zweitens durchaus länger sind, je nachdem wie weit das CMTS entfernt ist.
Webmark hat geschrieben:400 Mbit/s wird vie­ler­orts noch gar nicht angeboten. Was danach kommt, interessiert mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht.
Stimmt, es ist noch nicht mal die Hälfte der Haushalte. Bei mir gibt es z.B. auch noch keine 400 Mbit/s, obwohl das Segment selbst abemds nicht mal zur Hälfte ausgelastet ist.
Daher würde ich nicht erst Schritt 3 gehen (Gigabit-Internet bzw. IPTV), sondern erst Schritt 1 (flächendeckender Ausbau auf 400 Mbit/s) und Schritt 2 (Analogabschaltung). Solange diese beiden Schritte nicht erfolgt sind, sollte man gar nicht erst mit Gigabit anfangen, denn das wäre nur Prestige für ne Handvoll Haushalte.

BTW: So ganz nebenbei: Ich behaupte, dass ich in ein bis 1006 MHz ausgebautes Kabelnetz neben 1000 linearen (!) digitalen Programmen in DVB-C (SD, HD, UHD und Radio) auch noch Gigabit-Internet unterbringen kann. Das geht, man muss es nur wollen. :)
Voraussetzungen sind neben der Analogabschaltung natürlich auch relativ kleine Segmente (z.B. FTTC), ist also alles machbar.
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