Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

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DerSarde
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von DerSarde »

reneromann hat geschrieben:Falls du OPAL-Netze meinst (die im Osten "reihenweise" Anfang und Mitte der 90er verlegt wurden): Wenn man mehrere 100 Telefonleitungen auf eine Faser muxt, dann kommt hinten -wenn man deutlich höhere Bandbreiten will- irgendwann nur noch Murks bei raus. Davon abgesehen, dass die OPAL-Technik gar nicht für ADSL-/Gigabit-Geschwindigkeiten ausgelegt war, die sie aber benötigt hätte, um für alle Kunden an der Faser auch nur halbwegs akzeptable ADSL-Geschwindigkeiten zu bieten.
Das einzige, was mit OPAL neben klassischer Telefonie und schmalbandigem ADSL gerade noch so geht, ist die Übertragung von Kabelfernsehen und -radio, aber nur bis 470 MHz, sprich Internet über Kabel ist/war nicht möglich.
Drum hat ja auch Vodafone in den letzten Jahren in diversen OPAL-Gebieten in Berlin / Dresden / Magdeburg etc. nun eine eigene Infrastruktur aus Glasfaser und Koax gelegt, um auch dort nun Internet anbieten zu können. Nicht genügend rentable Gebiete wurden aber auch abgeschaltet...
Im Endeffekt gibt es unausgebaute (Kabel-)Gebiete wegen OPAL heutzutage nur noch in ganz wenigen kleinen Gebieten...
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robert_s
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben:Bei FTTH gibt's am Ende einen Medienkonverter, der aus dem optischen Signal einfach ein (Gigabit-)Ethernet-Signal, also LAN-Signal, macht.
Das ist kein Medienkonverter. Ein Medienkonverter setzt lediglich den Physical Layer um, also z.B. Ethernet über Twisted Pair auf Ethernet über Glasfaser.

Bei GPON gibt's am Ende einen ONT, und der ist tatsächlich ein "Glasfasermodem", von der Funktionsweise einem Kabelmodem recht ähnlich.

Bilder von frühen FTTH-Kunden zeigten sogar einen ONT von Huawei, der laut Beschreibung des Herstellers auch eine vollständige Routerfunktion beinhaltete - d.h. das Teil war tatsächlich ein "Glasfaserrouter", den die Telekom aber ausschliesslich im "Bridge Modus" betrieb - vergeudete Hardware.
reneromann hat geschrieben:Falls du OPAL-Netze meinst (die im Osten "reihenweise" Anfang und Mitte der 90er verlegt wurden): Wenn man mehrere 100 Telefonleitungen auf eine Faser muxt, dann kommt hinten -wenn man deutlich höhere Bandbreiten will- irgendwann nur noch Murks bei raus. Davon abgesehen, dass die OPAL-Technik gar nicht für ADSL-/Gigabit-Geschwindigkeiten ausgelegt war, die sie aber benötigt hätte, um für alle Kunden an der Faser auch nur halbwegs akzeptable ADSL-Geschwindigkeiten zu bieten.
Und dann soll man sich noch weismachen lassen, dass die aktuelle GPON-Technik aber zukunftsfähig wäre, weil man da ja problemlos weitere Frequenzen draufmuxen könnte. Wie soll man das noch glauben, wenn einem gleichzeitig gesagt wird, die Glasfaser aus den 90ern sei schon mit niederfrequenten Signalen so voll, das da nix mehr ginge?

Aber so ergibt das "Misstrauen" der Telekom in die Technik schon seinen Sinn. Ich würde auch nicht mehr darauf vertrauen, dass heute aufgebaute GPON-FTTH-Netze nicht in wenigen Jahren zum "OPAL 2.0" werden und es dann wieder heisst: "Die Technik war gar nicht für X-GPON oder NG-PON2 Geschwindigkeiten ausgelegt"...
reneromann hat geschrieben:Und da kommt denn wieder der Knackpunkt: Wenn man am OPAL-Netz an einer Faser mehrere 100 (Telefon-)Kunden hat, dann reichen auch 2,5 GBit/s über die gleiche Faser nicht aus, um damit am Ende für den Einzelkunden noch akzeptable Geschwindigkeiten zu realisieren - Denn selbst bei "nur" 100 Kunden am OPAL-Netz werden aus 2,5 GBit/s schon "nur" noch 25 MBit/s - für heutige Standards wohl deutlich zu wenig. Und an einer Faser hingen mehr als "nur" 100 Kunden - und dann reicht's nicht mal mehr für (vernünftige) ADSL--Geschwindigkeiten.
Reality Check: In Kabelsegmenten mit 1Gbps/100Mbps werden bis ca. 1000 Kunden bis zu 200/12Mbps angeboten. Da wäre man mit 2,5/1,25Gbps für 1000 Kunden bis zu 200/100Mbps sogar weniger überbucht.

Also am Überbuchungsfaktor kann es offensichtlich nicht liegen.
reneromann hat geschrieben:Was kann die Telekom dafür, wenn die Hersteller (ähnlich wie beim Kabelanschluss auch) einfach den Markt nicht sehen, um dort entsprechende Geräte absetzen zu können?
Wenn die Telekom schon kein Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit ihrer GPON-Netze hat, wie soll es denn irgendein Hersteller?

Abgesehen davon würde es von AVM wohl auch keine "freien" Kabelboxen geben, wenn die nicht schon die Stückzahlen mit dem OEM-Geschäft machen würden. Und da AVM schon lange nicht mehr mit der Telekom im OEM-Geschäft ist, wird es wohl auch keine "freien" GPON-Boxen geben, solange nicht andere Anbieter bei AVM OEM-Boxen in Stückzahlen bestellen...
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von DerSarde »

robert_s hat geschrieben:Reality Check: In Kabelsegmenten mit 1Gbps/100Mbps werden bis ca. 1000 Kunden bis zu 200/12Mbps angeboten. Da wäre man mit 2,5/1,25Gbps für 1000 Kunden bis zu 200/100Mbps sogar weniger überbucht.

Also am Überbuchungsfaktor kann es offensichtlich nicht liegen.
Du kannst aber OPAL nicht mit Kabel vergleichen... Eine dynamische Bandbreitenzuweisung wie bei Kabel gab es bei OPAL nicht. Vielmehr hatte jeder seine eigene Leitung, wie heute auch bei DSL. Der limitierende Faktor war aber die hohe Zahl an Anschlüssen, die auf die Glasfaser geschaltet wurde. Das bedeutet, um die rechnerisch mögliche Bandbreite pro Anschluss zu erhalten, muss man nur die Bandbreite der Glasfaser durch die Zahl der Anschlüsse teilen.
Beispiel: Auf einer Glasfaser mit 2,5 Gbit/s seien 300 Teilnehmeranschlüsse vorhanden. Das ergibt pro Anschluss physikalisch eine maximale Bandbreite von 8,33 Mbit/s, woraus dann wegen der Tarifstruktur der Telekom maximal 6 Mbit/s werden.
Es war tatsächlich so, dass in OPAL-Gebieten nie mehr wie 6 Mbit/s möglich waren, also musste man das Netz total überbauen.

Und noch was: Das OPAL-System stammt aus dem Beginn der 90er Jahre, und sah deshalb die Internetübertragung noch gar nicht vor. Das bedeutet, es war faktisch nur Platz für einen analogen und einen oder zwei ISDN-Anschlüsse (und später eben noch ADSL bis 6 Mbit/s).
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben:
reneromann hat geschrieben:Falls du OPAL-Netze meinst (die im Osten "reihenweise" Anfang und Mitte der 90er verlegt wurden): Wenn man mehrere 100 Telefonleitungen auf eine Faser muxt, dann kommt hinten -wenn man deutlich höhere Bandbreiten will- irgendwann nur noch Murks bei raus. Davon abgesehen, dass die OPAL-Technik gar nicht für ADSL-/Gigabit-Geschwindigkeiten ausgelegt war, die sie aber benötigt hätte, um für alle Kunden an der Faser auch nur halbwegs akzeptable ADSL-Geschwindigkeiten zu bieten.
Und dann soll man sich noch weismachen lassen, dass die aktuelle GPON-Technik aber zukunftsfähig wäre, weil man da ja problemlos weitere Frequenzen draufmuxen könnte. Wie soll man das noch glauben, wenn einem gleichzeitig gesagt wird, die Glasfaser aus den 90ern sei schon mit niederfrequenten Signalen so voll, das da nix mehr ginge?
Was heißt da "niederfrequent"...
Nur so: 1x ISDN sind 160 kbit/s, multipliziert mit 300 Teilnehmern in einem Segment macht das dann auch schon 48 MBit/s - wohlgemerkt NUR "Schmalbandtelefonie".
Das die damalige OPAL-Technik noch nicht so weit war, als dass man damals Gigabit über die Faser gejagt hätte, dürfte wohl einleuchten...

Mit der OPAL-Technik selbst hätte man also -aufgrund der Situation mit der relativ geringen übertragbaren Bandbreite auf der Faser- keinen Blumentopf gewinnen können.
Wenn man jetzt diesen 300 Teilnehmern einen ADSL-Anschluss mit 6 MBit/s (zusätzlich zur Telefonie) zuweisen möchte, benötigt man schon knapp 2 GBit/s auf der Faser - und wenn derzeit bei GPON bei 2,5 GBit/s Schluss ist, solltest du schon merken, warum man OPAL überbaut hat, anstatt hinten an die (eine) Faser Outdoor-DSLAM mit 6 MBit/s drauzupappen...

Und gerade Ende der 2000er, wo die Telekom aktiv mit dem Überbau OPAL -> Kupfer begonnen hat, war das vielleicht die (damals) günstigere Lösung als die relativ "neuen" VDSL-25-Outdoor-DSLAMs (die zum gleichen Zeitpunkt frisch eingeführt wurden).
Aber so ergibt das "Misstrauen" der Telekom in die Technik schon seinen Sinn. Ich würde auch nicht mehr darauf vertrauen, dass heute aufgebaute GPON-FTTH-Netze nicht in wenigen Jahren zum "OPAL 2.0" werden und es dann wieder heisst: "Die Technik war gar nicht für X-GPON oder NG-PON2 Geschwindigkeiten ausgelegt"...
Nicht die Technik an sich ist die Limitierung beim Ausbau gewesen, sondern der Faktor, dass nur eine einzige Faser verwendet wurde... Und eben jene Faser -selbst mit neuester Technik ausgestattet- limitiert nunmal die Bandbreite (ähnlich wie im Kabelnetz auch die Frequenzbandbreite nicht zunimmt, sondern die spektrale Effizienz, d.h. die Anzahl der übertragbaren Bits pro Bandbreite und Sekunde, z.B. durch den Einsatz höherer Modulationen).
reneromann hat geschrieben:Und da kommt denn wieder der Knackpunkt: Wenn man am OPAL-Netz an einer Faser mehrere 100 (Telefon-)Kunden hat, dann reichen auch 2,5 GBit/s über die gleiche Faser nicht aus, um damit am Ende für den Einzelkunden noch akzeptable Geschwindigkeiten zu realisieren - Denn selbst bei "nur" 100 Kunden am OPAL-Netz werden aus 2,5 GBit/s schon "nur" noch 25 MBit/s - für heutige Standards wohl deutlich zu wenig. Und an einer Faser hingen mehr als "nur" 100 Kunden - und dann reicht's nicht mal mehr für (vernünftige) ADSL--Geschwindigkeiten.
Reality Check: In Kabelsegmenten mit 1Gbps/100Mbps werden bis ca. 1000 Kunden bis zu 200/12Mbps angeboten. Da wäre man mit 2,5/1,25Gbps für 1000 Kunden bis zu 200/100Mbps sogar weniger überbucht.

Also am Überbuchungsfaktor kann es offensichtlich nicht liegen.
Genau - und deshalb gibt's ja auch gar keine Kunden, die in den Kabelnetzen rumheulen, dass die Geschwindigkeiten während der Rush-Hour im Ar... sind.
Die Telekom ist da wenigstens so "fair" und sagt dem Kunden von Anfang an: Max. 6 MBit/s, dafür aber auch rund um die Uhr und nicht wie im Kabelnetz ein "na ja, es sollten 200 sein, aber während der Rush-Hour kann's auch deutlich drunter liegen".
reneromann hat geschrieben:Was kann die Telekom dafür, wenn die Hersteller (ähnlich wie beim Kabelanschluss auch) einfach den Markt nicht sehen, um dort entsprechende Geräte absetzen zu können?
Wenn die Telekom schon kein Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit ihrer GPON-Netze hat, wie soll es denn irgendein Hersteller?

Abgesehen davon würde es von AVM wohl auch keine "freien" Kabelboxen geben, wenn die nicht schon die Stückzahlen mit dem OEM-Geschäft machen würden. Und da AVM schon lange nicht mehr mit der Telekom im OEM-Geschäft ist, wird es wohl auch keine "freien" GPON-Boxen geben, solange nicht andere Anbieter bei AVM OEM-Boxen in Stückzahlen bestellen...
Die Logik erschließt sich mir jetzt nicht...
Erst sprichst du davon, dass GPON ja weit verbreitet und ein Standard sei und jetzt soll's nur an der Telekom hängen?
Nochmal: Die Hersteller sehen doch, welcher Markt damit möglich ist (und zwar an der Anzahl der möglichen Kunden/realisierten Anschlüsse) - und wenn der Markt zu klein ist, dann macht sich der Gerätehersteller nicht die Mühe, irgendwas zu machen.
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben:Was heißt da "niederfrequent"...
Nur so: 1x ISDN sind 160 kbit/s, multipliziert mit 300 Teilnehmern in einem Segment macht das dann auch schon 48 MBit/s - wohlgemerkt NUR "Schmalbandtelefonie".
Das die damalige OPAL-Technik noch nicht so weit war, als dass man damals Gigabit über die Faser gejagt hätte, dürfte wohl einleuchten...
Du verwechselst die Fähigkeiten des Mediums mit denen der angeschlossenen Technik. Die "damalige Telefontechnik" war auch noch nicht so weit, Megabits durch die Telefonleitung zu jagen. Macht man heutzutage aber trotzdem.
reneromann hat geschrieben:Mit der OPAL-Technik selbst hätte man also -aufgrund der Situation mit der relativ geringen übertragbaren Bandbreite auf der Faser- keinen Blumentopf gewinnen können.
Wenn man jetzt diesen 300 Teilnehmern einen ADSL-Anschluss mit 6 MBit/s (zusätzlich zur Telefonie) zuweisen möchte, benötigt man schon knapp 2 GBit/s auf der Faser - und wenn derzeit bei GPON bei 2,5 GBit/s Schluss ist, solltest du schon merken, warum man OPAL überbaut hat, anstatt hinten an die (eine) Faser Outdoor-DSLAM mit 6 MBit/s drauzupappen...
Falscher Ansatz. Warum hat man da nicht zusätzlich zu den bestehenden Diensten auf einer höheren Frequenz ein GPON "draufgelegt"? Genau so, wie es einst mit DSL-over-POTS/ISDN gemacht wurde?

Und mit optischen Splittern geht das genau so wie mit den DSL-Telefon-Splittern: Die alte Technik muss gar nichts von der neuen wissen, sondern läuft weiter wie bisher.

Kannst Du mir erklären, warum man das nicht gemacht hat? Denn wenn es gar nicht geht, zusätzliche Frequenzen/"Farben" auf bestehende genutzte Glasfasern zu legen, warum wird dann überall von WDM und DWDM geredet, und dass die Glasfaser so zukunftsfähig sei, weil man ja z.B. auf eine Faser, auf der schon GPON läuft "problemlos" X-GPON oder NG-PON2 parallel aufschalten könnte...?
reneromann hat geschrieben:Nicht die Technik an sich ist die Limitierung beim Ausbau gewesen, sondern der Faktor, dass nur eine einzige Faser verwendet wurde... Und eben jene Faser -selbst mit neuester Technik ausgestattet- limitiert nunmal die Bandbreite (ähnlich wie im Kabelnetz auch die Frequenzbandbreite nicht zunimmt, sondern die spektrale Effizienz, d.h. die Anzahl der übertragbaren Bits pro Bandbreite und Sekunde, z.B. durch den Einsatz höherer Modulationen).
Wie passt das zusammen mit den immer neuen Rekordmeldungen, dass mehrere Tbits/s mit DWDM auf einer Faser übertragen wurden? Mit ein paar Tbits/s wären wohl alle Kunden an derselben OPAL-Faser bestens bedient...
reneromann hat geschrieben:Erst sprichst du davon, dass GPON ja weit verbreitet und ein Standard sei und jetzt soll's nur an der Telekom hängen?
Die Telekom hat ihre "Sonderwünsche" wie VLAN und PPPoE, die weltweit einzigartig genug sein könnten, dass "internationale" GPON-ONT sich nicht entsprechend konfigurieren lassen könnten. Und welcher Hersteller wird seine Geräte schon für einen ISP anpassen, der ihn gar nicht interessiert?
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von Lindnerernst »

ist AVM 7590 gut ? oder gibts was besseres? es soll nur internet und festnetz sein..aber wichtig ist WLAN ..die enfernung ist so 12 meter und eine wand...

vielen dank
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von spooky »

Ich frage auch in einem Opel Forum, ob ich für den VW Motor dieses oder jenes Chiptuning nehmen soll
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von MrServer »

Lindnerernst hat geschrieben:ist AVM 7590 gut ? oder gibts was besseres? es soll nur internet und festnetz sein..aber wichtig ist WLAN ..die enfernung ist so 12 meter und eine wand...

vielen dank
Vielleicht sollte man sich das Thema durchlesen bevor man eine Frage stellt :/ oder einfach ein neues Thema erstellen, oh Mann....
reneromann
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben:
reneromann hat geschrieben:Was heißt da "niederfrequent"...
Nur so: 1x ISDN sind 160 kbit/s, multipliziert mit 300 Teilnehmern in einem Segment macht das dann auch schon 48 MBit/s - wohlgemerkt NUR "Schmalbandtelefonie".
Das die damalige OPAL-Technik noch nicht so weit war, als dass man damals Gigabit über die Faser gejagt hätte, dürfte wohl einleuchten...
Du verwechselst die Fähigkeiten des Mediums mit denen der angeschlossenen Technik. Die "damalige Telefontechnik" war auch noch nicht so weit, Megabits durch die Telefonleitung zu jagen. Macht man heutzutage aber trotzdem.
Nochmal: Das Medium ist durch die entsprechend verfügbare Technik begrenzt.
Wenn man heute über GPON über eine Faser 2,5 Gbit/s übertragen kann -und- nur eine Faser zur Verfügung hat, an der 300 Kunden hängen, dann bleiben da nach Adam Ries leider "nur" knapp 8 MBit/s pro Kunde übrig.
Das das heute keinem mehr reicht -und- man daher schon vor 10 Jahren daher stattdessen entweder auf (V)DSL-Kupferüberbau -oder- auf Komplettüberbau mit Glas gesetzt hat oder noch setzt, dürfte daher verständlich sein.
reneromann hat geschrieben:Mit der OPAL-Technik selbst hätte man also -aufgrund der Situation mit der relativ geringen übertragbaren Bandbreite auf der Faser- keinen Blumentopf gewinnen können.
Wenn man jetzt diesen 300 Teilnehmern einen ADSL-Anschluss mit 6 MBit/s (zusätzlich zur Telefonie) zuweisen möchte, benötigt man schon knapp 2 GBit/s auf der Faser - und wenn derzeit bei GPON bei 2,5 GBit/s Schluss ist, solltest du schon merken, warum man OPAL überbaut hat, anstatt hinten an die (eine) Faser Outdoor-DSLAM mit 6 MBit/s drauzupappen...
Falscher Ansatz. Warum hat man da nicht zusätzlich zu den bestehenden Diensten auf einer höheren Frequenz ein GPON "draufgelegt"? Genau so, wie es einst mit DSL-over-POTS/ISDN gemacht wurde?
Eine "höhere Frequenz" gibt es bei Glasfaser aber so nicht. Viel mehr überträgt man bei Faser immer im Basisband - die Modulation auf die Trägerfrequenz passiert quasi durch Auswahl der Lichtfarbe (die Lichtfarbe ist dabei die Trägerfrequenz für das aufmodulierte Basisband-Datensignal).
Und mit optischen Splittern geht das genau so wie mit den DSL-Telefon-Splittern: Die alte Technik muss gar nichts von der neuen wissen, sondern läuft weiter wie bisher.
Nicht ganz - die bisherigen optischen Splitter trennen das Signal nicht nach Lichtfarben/Frequenzen auf, sondern viel mehr splitten sie alle Lichtfarben -analog zum Abzweiger im Kabelnetz- an alle Anschlüsse auf.
Für eine Frequenzfilterung müsste ein nachgeschalteter Bandpass (=> Farbfilter) genutzt werden.
Kannst Du mir erklären, warum man das nicht gemacht hat? Denn wenn es gar nicht geht, zusätzliche Frequenzen/"Farben" auf bestehende genutzte Glasfasern zu legen, warum wird dann überall von WDM und DWDM geredet, und dass die Glasfaser so zukunftsfähig sei, weil man ja z.B. auf eine Faser, auf der schon GPON läuft "problemlos" X-GPON oder NG-PON2 parallel aufschalten könnte...?
Wenn du dich damit beschäftigt hättest, wüsstest du, dass WDM (egal welches WDM) die bereits genannte Übertragung von verschiedenen Farben über ein und die gleiche Faser ist.
WDM steht dabei für Wavelength Division Multiplex, also die Aufteilung der gemultiplexten Datenströme auf verschiedene Wellenlängen - oder wenn man (unter Beachtung der Lichtgeschwindigkeit) das Reziproke bildet: Aufteilung der Daten auf verschiedene Frequenzen -oder- schlichtweg: FDM (Frequenz-Multiplexing, wie es im Kabelnetz schon lang Gang und Gäbe ist).
reneromann hat geschrieben:Nicht die Technik an sich ist die Limitierung beim Ausbau gewesen, sondern der Faktor, dass nur eine einzige Faser verwendet wurde... Und eben jene Faser -selbst mit neuester Technik ausgestattet- limitiert nunmal die Bandbreite (ähnlich wie im Kabelnetz auch die Frequenzbandbreite nicht zunimmt, sondern die spektrale Effizienz, d.h. die Anzahl der übertragbaren Bits pro Bandbreite und Sekunde, z.B. durch den Einsatz höherer Modulationen).
Wie passt das zusammen mit den immer neuen Rekordmeldungen, dass mehrere Tbits/s mit DWDM auf einer Faser übertragen wurden? Mit ein paar Tbits/s wären wohl alle Kunden an derselben OPAL-Faser bestens bedient...
Du kennst den Unterschied zwischen "Laborbedingungen" und realem Einsatz?

Weiterhin: Mit [D]WDM (also der Nutzung immer weiterer Frequenzen auf der Faser) kannst du bei gleicher Taktung des Lasers durch immer mehr gleichzeitig verwendbare Streams auch immer mehr Daten übertragen.
Nur als kleiner Vergleich: Licht liegt im Frequenzbereich von 400..800 THz, das aufmodulierte Signal "nur" im Gigahertz-Bereich - man könnte also, wenn man einen ähnlichen Trägerabstand wie im Kabelnetz erreichen könnte, durchaus mehrere 100 Datenströme gleichzeitig über eine Faser übertragen - nochmal: Man könnte(!)...

Das Problem liegt ab einem gewissen Punkt daran, dass die Energiedichte des Lichts (bei mehreren 100 Datenströmen) an der kleinsten Störung des Materials der Faser dazu führen kann, dass die Faser durchbrennt.
Denn die Leistung des Laserlichts pro Faser muss ja in Summe auch noch über die Faser rüber...
reneromann hat geschrieben:Erst sprichst du davon, dass GPON ja weit verbreitet und ein Standard sei und jetzt soll's nur an der Telekom hängen?
Die Telekom hat ihre "Sonderwünsche" wie VLAN und PPPoE, die weltweit einzigartig genug sein könnten, dass "internationale" GPON-ONT sich nicht entsprechend konfigurieren lassen könnten. Und welcher Hersteller wird seine Geräte schon für einen ISP anpassen, der ihn gar nicht interessiert?
Zwei Sachen: Was hat jetzt Layer1, also GPON, mit den höheren Layern (PPPoE / VLAN) zu tun?
Wenn ein Hersteller GPON-Endgeräte anbietet - das einfachste Endgerät wäre dabei ein "einfacher" Medienkonverter/Modem/Bridge - dann muss das nicht unbedingt PPPoE / VLAN beherrschen - das muss nur der nachgeschaltete (Software-)Router.
robert_s
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Re: Kabel Deutschland Vs Telekom Glasfaser FTTH

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben:Nochmal: Das Medium ist durch die entsprechend verfügbare Technik begrenzt.
Wenn man heute über GPON über eine Faser 2,5 Gbit/s übertragen kann -und- nur eine Faser zur Verfügung hat, an der 300 Kunden hängen, dann bleiben da nach Adam Ries leider "nur" knapp 8 MBit/s pro Kunde übrig.
Das das heute keinem mehr reicht -und- man daher schon vor 10 Jahren daher stattdessen entweder auf (V)DSL-Kupferüberbau -oder- auf Komplettüberbau mit Glas gesetzt hat oder noch setzt, dürfte daher verständlich sein.
Nochmal: Im Kabelsegment reichen 1Gbps/100Mbps für 300 Kunden, und nicht nur für 8 Mbit/s pro Kunde, sondern bis zu 500/50Mbit/s werden wohl angeboten.

Ein GPON über bestehende OPAL-Netze hätte damit konkurrieren können. Ein Kupferüberbau nicht. Daher ist es mir nicht verständlich, warum man das gemacht hat.
reneromann hat geschrieben:Eine "höhere Frequenz" gibt es bei Glasfaser aber so nicht. Viel mehr überträgt man bei Faser immer im Basisband - die Modulation auf die Trägerfrequenz passiert quasi durch Auswahl der Lichtfarbe (die Lichtfarbe ist dabei die Trägerfrequenz für das aufmodulierte Basisband-Datensignal).
Und wenn Du nun zwei unterschiedliche Trägerfrequenzen hast, ist eine davon höher - gibt es also doch.

Ich bin davon ausgegangen, dass die bei OPAL verwendeten (Träger)Frequenzen aufgrund der damals verfügbaren Technik niedriger sind als bei GPON. Daher sprach ich von der "höheren (Träger)frequenz".
reneromann hat geschrieben:
Kannst Du mir erklären, warum man das nicht gemacht hat? Denn wenn es gar nicht geht, zusätzliche Frequenzen/"Farben" auf bestehende genutzte Glasfasern zu legen, warum wird dann überall von WDM und DWDM geredet, und dass die Glasfaser so zukunftsfähig sei, weil man ja z.B. auf eine Faser, auf der schon GPON läuft "problemlos" X-GPON oder NG-PON2 parallel aufschalten könnte...?
Wenn du dich damit beschäftigt hättest, wüsstest du, dass WDM (egal welches WDM) die bereits genannte Übertragung von verschiedenen Farben über ein und die gleiche Faser ist.
WDM steht dabei für Wavelength Division Multiplex, also die Aufteilung der gemultiplexten Datenströme auf verschiedene Wellenlängen - oder wenn man (unter Beachtung der Lichtgeschwindigkeit) das Reziproke bildet: Aufteilung der Daten auf verschiedene Frequenzen -oder- schlichtweg: FDM (Frequenz-Multiplexing, wie es im Kabelnetz schon lang Gang und Gäbe ist).
Danke für den Vortrag, aber die eigentliche Frage hast Du nicht beantwortet.
reneromann hat geschrieben:Weiterhin: Mit [D]WDM (also der Nutzung immer weiterer Frequenzen auf der Faser) kannst du bei gleicher Taktung des Lasers durch immer mehr gleichzeitig verwendbare Streams auch immer mehr Daten übertragen.
Nur als kleiner Vergleich: Licht liegt im Frequenzbereich von 400..800 THz, das aufmodulierte Signal "nur" im Gigahertz-Bereich - man könnte also, wenn man einen ähnlichen Trägerabstand wie im Kabelnetz erreichen könnte, durchaus mehrere 100 Datenströme gleichzeitig über eine Faser übertragen - nochmal: Man könnte(!)...

Das Problem liegt ab einem gewissen Punkt daran, dass die Energiedichte des Lichts (bei mehreren 100 Datenströmen) an der kleinsten Störung des Materials der Faser dazu führen kann, dass die Faser durchbrennt.
Denn die Leistung des Laserlichts pro Faser muss ja in Summe auch noch über die Faser rüber...
Aber wir sprechen ja lediglich von OPAL + GPON. Oder wolltest Du ausdrücken, dass die Fasern aus den 1990ern schon davon durchgebrannt wären?
reneromann hat geschrieben:Wenn ein Hersteller GPON-Endgeräte anbietet - das einfachste Endgerät wäre dabei ein "einfacher" Medienkonverter/Modem/Bridge
Modems/Bridges baut ja schon im Kabelbereich kaum einer mehr. Der Trend geht klar zum IAD. Und wenn ein Netzbetreiber da "Spezialitäten" reinschreibt, die ein IAD beherrschen müsste, dann ist das eben hinderlich.
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