technischer Hintergrund der LTE-Protection

Internet und Telefon gestört oder gar ganz ausgefallen? Speedprobleme, die nicht offensichtlich auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind? Dann ist dieses Forum genau richtig!
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Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
reneromann
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Re: technischer Hintergrund der LTE-Protection

Beitrag von reneromann »

Besserwisser hat geschrieben:
JonSt hat geschrieben:Die kundenfreundlichste Lösung (wenn dies tatsächlich unabhängig vom verwendeten Modem möglich sein sollte) von Vodafone-Seite aus wäre es wohl eine solche LTE-Protection (Ausschluss bestimmter Kanäle/Frequenzen für den eigenen Anschluss) analog zum Bridge-Mode im Kundencenter online aktivierbar zu machen - auch gerne in einem extra "Profi-Einstellungen"-Bereich mit extra Warnung. Und wenn dies nicht möglich wäre, sollte es zumindest auf Nachfrage ohne Hürden (anders als zurzeit) möglich sein eine solche Option zu aktivieren.
An zentraler Stelle sollte man die LTE-Protection nicht aktivieren,
weil man sonst auch anderen Kunden (die nicht LTE-verseucht sind) im selben Gebiet
die Möglichkeit der Nutzung dieser Transponder nimmt.
Die LTE-Protection sollte möglichst nur im betroffenen Kundenmodem/router vorgenommen werden,
am einfachsten in Form einer Liste, wo man die entsprechenden Frequenzen einzeln deaktivieren kann.

Für die Anzeige Sende- und Empfangspegel und anderen Firlefanz gibt es schon eine Liste.
Es muß nur noch eine Zeile für die zu sperrenden Transponder dazu.

:fahne:
Die LTE-Protection wird "an zentraler Stelle", dem CMTS, pro Kunde(nendgerät) aktiviert.
Dabei wird dem Endgerät bei der Registrierung ein Profil zugewiesen, bei dem die betreffenden LTE-Kanäle ausgespart sind.
Bei der "freien" Fritzbox und 24 DS-Kanälen werden dadurch lediglich die 4 LTE-Kanäle ausgespart - d.h. sie nutzt die verbleibenden 20 DS-Kanäle...

Und die LTE-Protection wird auch nicht im Kundenendgerät eingestellt - sondern halt nur durch eine zentrale Instanz (i.d.R. den Techniker, der am Anschluss erst versucht, die Probleme vor Ort zu lösen und die LTE-Protection als Übergangsmaßnahme einstellt, bis die finale Erneuerung der Kabelanlage durchgeführt wird). Denn andernfalls würden Kunden "vorschnell" die vermeintlichen Frequenzen deaktivieren, obwohl es vielleicht nur an einem nicht richtig installierten oder defekten Anschlusskabel liegt [was durch einen Techniker durchaus messbar ist] -oder- weil der Anschluss nicht vernünftig eingemessen ist.
JonSt
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Re: technischer Hintergrund der LTE-Protection

Beitrag von JonSt »

reneromann hat geschrieben: Die LTE-Protection wird "an zentraler Stelle", dem CMTS, pro Kunde(nendgerät) aktiviert.
Dabei wird dem Endgerät bei der Registrierung ein Profil zugewiesen, bei dem die betreffenden LTE-Kanäle ausgespart sind.
Bei der "freien" Fritzbox und 24 DS-Kanälen werden dadurch lediglich die 4 LTE-Kanäle ausgespart - d.h. sie nutzt die verbleibenden 20 DS-Kanäle...

Und die LTE-Protection wird auch nicht im Kundenendgerät eingestellt - sondern halt nur durch eine zentrale Instanz (i.d.R. den Techniker, der am Anschluss erst versucht, die Probleme vor Ort zu lösen und die LTE-Protection als Übergangsmaßnahme einstellt, bis die finale Erneuerung der Kabelanlage durchgeführt wird). Denn andernfalls würden Kunden "vorschnell" die vermeintlichen Frequenzen deaktivieren, obwohl es vielleicht nur an einem nicht richtig installierten oder defekten Anschlusskabel liegt [was durch einen Techniker durchaus messbar ist] -oder- weil der Anschluss nicht vernünftig eingemessen ist.
Vielen Dank für die Konkretisierung reneromann!

Nur ein Hinweis dazu: Da es sich meistens (/immer?) um von Vodafone beauftragte Firmen handelt, die beim Kunden sind, können diese die LTE-Protection soweit ich weiß nicht selber aktivieren lassen. Soweit ich das richtig verstanden habe ist auch kein richtiger Rückkanal vom Techniker zu Vodafone dazu vorgesehen, sondern dies wird den Kunden überlassen, die sich nach erfolgtem Besuch durch den Techniker (und damit durchgeführtem und erledigtem Auftrag) erneut an Vodafone wenden müssen, wo sie an der technischen Hotline erneut ihren Fall präsentieren müssen und dort variiert das technische Verständnis stark von "umfassend" zu "ich nehme nur den Fall auf und leite es weiter an die Fachabteilung/2nd Level". Dies kostet nicht nur Zeit, sondern provoziert auch Fehler in der Weitergabe von Informationen.
Korrigiere mich gerne, wenn ich das falsch verstanden habe, bzw. das nicht das reguläre Vorgehen ist.
reneromann
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Re: technischer Hintergrund der LTE-Protection

Beitrag von reneromann »

JonSt hat geschrieben:Nur ein Hinweis dazu: Da es sich meistens (/immer?) um von Vodafone beauftragte Firmen handelt, die beim Kunden sind, können diese die LTE-Protection soweit ich weiß nicht selber aktivieren lassen. Soweit ich das richtig verstanden habe ist auch kein richtiger Rückkanal vom Techniker zu Vodafone dazu vorgesehen, sondern dies wird den Kunden überlassen, die sich nach erfolgtem Besuch durch den Techniker (und damit durchgeführtem und erledigtem Auftrag) erneut an Vodafone wenden müssen, wo sie an der technischen Hotline erneut ihren Fall präsentieren müssen und dort variiert das technische Verständnis stark von "umfassend" zu "ich nehme nur den Fall auf und leite es weiter an die Fachabteilung/2nd Level". Dies kostet nicht nur Zeit, sondern provoziert auch Fehler in der Weitergabe von Informationen.
Korrigiere mich gerne, wenn ich das falsch verstanden habe, bzw. das nicht das reguläre Vorgehen ist.
Du hast das richtig verstanden, wobei die Techniker sehr wohl einen Rückkanal (ggfs. über deren "Teamleiter") an VFKDG haben und melden können, dass eine Entstörung vor Ort so nicht möglich ist.
Jedoch braucht man dafür natürlich auch einen Techniker, der gewillt ist, sich dem Problem anzunehmen und nicht einfach nach 5 Minuten abhaut, weil die Leitung ja mit dem Leihgerät funktioniert [da das Leihgerät nur 8 von 24 Kanälen benutzt]...
JonSt
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Re: technischer Hintergrund der LTE-Protection

Beitrag von JonSt »

reneromann hat geschrieben: Du hast das richtig verstanden, wobei die Techniker sehr wohl einen Rückkanal (ggfs. über deren "Teamleiter") an VFKDG haben und melden können, dass eine Entstörung vor Ort so nicht möglich ist.
Jedoch braucht man dafür natürlich auch einen Techniker, der gewillt ist, sich dem Problem anzunehmen und nicht einfach nach 5 Minuten abhaut, weil die Leitung ja mit dem Leihgerät funktioniert [da das Leihgerät nur 8 von 24 Kanälen benutzt]...
Verstehe, vielen Dank für die weitere Aufklärung!
NoNewbie
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Re: technischer Hintergrund der LTE-Protection

Beitrag von NoNewbie »

Die LTE-Protection wird eigentlich nur geschalten, wenn der Techniker vor Ort keinen Fehler bis zur MMD misst.
Der Techniker muss dazu eigentlich direkt bei der Technik-Abteilung anrufen und dann werden dir Frequenzen deaktiviert.
Wenn der Fehler in der NE4 ist, muss der Fehler dort behoben werden.

Es gibt Fälle, wo die Strahlung so hoch ist, dass das Messkabel bereits gestört wird. z.B. LTE-Mast unter 50m entfernt und direkt im Abstrahlwinkel.
reneromann
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Re: technischer Hintergrund der LTE-Protection

Beitrag von reneromann »

NoNewbie hat geschrieben:Es gibt Fälle, wo die Strahlung so hoch ist, dass das Messkabel bereits gestört wird. z.B. LTE-Mast unter 50m entfernt und direkt im Abstrahlwinkel.
Richtig - wenn der Techniker beispielsweise mit offenem Messkabel schon ein Rauschen von 50..60 dBµV in der Luft misst, dann hilft auch irgendwann die beste Schirmung vom Kabel und von den Dosen nicht mehr... Und genau in diesen Fällen, wenn also unter Nutzung aller Möglichkeiten nichts mehr geht, ist die LTE-Protection der letzte Ausweg...
JonSt
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Re: technischer Hintergrund der LTE-Protection

Beitrag von JonSt »

Herzlichen Dank noch einmal an alle Experten für all die kenntnisreichen und umfassenden Antworten!

Ihr habt mir damit sehr geholfen und ich denke dem ein oder anderen, der sich in Zukunft mit LTE-Einstrahlung bei sich auseinandersetzt und dem "LTE-Protection" hier oder im offiziellen Forum begegnet, werden diese Informationen ebenfalls helfen. Vielen Dank!