Paketverluste/Modemwerte/TV "fehlerhaft"

[Troox]

Hallo,

Ich betreibe eine gekaufte Fritzbox 6591 Cabel an einem 1000mbit Anschluss in Hannover/Seelze. Leider habe ich seit gut einem Monat mit Paketverlusten und fehlerhaften Aufnahmen (VU+ Duo4k/G09 - gecheckt mit dem TSDoctor - keine C*M frage, betrifft frei empfangbare Sender!) zu kämpfen. Zur Zeit läuft auf meiner Fritte FRITZ!OS: 07.08-71700 BETA. Von 1000 Pings auf heise.de schlagen gut 20 fehl.
Wäre jemand so lieb und schaut mal über meine Modemwerte, lohnt sich das Umklemmen auf das KD Modem/Störungsmeldung absenden?

Vielen lieben Dank!

[reneromann]

Das Signal ist insbesondere bei den QAM-64-modulierten Kanälen viel zu stark - da übersteuert der Eingang der Fritte.
Nicht immer stimmt die Devise "viel hilft viel"...

Du bist mit den Werten schon im "tiefroten" Bereich - das müssten eigentlich ca. 10 dB weniger Signalstärke im Downstream sein.
Und du hast 'ne ordentliche Schieflage von fast 11 dB von 138..810 im Signal...

Und ja, hier wirst du um das Anklemmen des VF-Routers und einer anschließenden Störungsmeldung nicht drum herum kommen.

[Troox]

Vielen Dank für Deine Analyse, ich will sie nicht in Frage stellen - aber verstehen. Laut der Tabelle (Modemwerte / PDF von Meister Voda) im Forum wären 45db im Upstream ideal, und wo erkennst du 11db Schieflage? Auf den Bildern erkenne ich die 11db nicht (oder mir fehlt das Fachwissen ). Hier nochmal aktuelle Werte nach einem Laborupdate + 14 reconnects am Fr/Sa. Evtl. wurde ja an der Leitung gearbeitet. Die Klötzchenbildung/Fehler in der Aufnahme sind nach wie vor vorhanden. Gibt es irgendwo eine gute Erklärung der Schieflage? Hab mit Tante Goggle nichts brauchbares finden können. Danke!

Edit : Ab und zu ist einer der Upstreamkanäle auch auf 32QAM ungesprungen.
Edit2: Ich hänge mit dem Modem DIREKT auf dem HüP, extra für mich wurde eine Leitung extern gezogen vom Techniker, da die alte Verkabelung vom Keller auf den Dachboden und wieder ins EG ging ^^

[reneromann]

Dein Upstream sieht gut aus - jedoch dein Downstream nicht...

Zur Schieflage und warum das Signal zu stark ist:
Der Pegel im Downstream sollte sich im Bereich -11,9..12 dBmV (optimal -9,9 - 7 dBmV) für QAM64 respektive -5,9..18 dBmV (optimal -3,9..13 dBmV) für QAM-256 bewegen.

Deine Werte liegen bei 12,3 dBmV @138 MHz bis hoch zu 17,4 dBmV @690 MHz (bei QAM256) - und damit schon eigentlich bei 690 MHz schon am Rande dessen, was noch toleriert wird.
Für die QAM-64-Kanäle wird's dann sogar noch übler - es beginnt bei 12,4 dBmV @ 698 MHz und geht sogar bis 16,6 dBmV @ 834 MHz hoch.
Deine QAM-64-Kanäle sind also allesamt aus der Toleranz raus, einige fallen sogar schon in den Bereich "sofortige Beseitigung", weil es zu einer Übersteuerung des Verstärkers kommen kann, der dann das Signal "zerstört".

Und was die Schieflage anbetrifft:
Für die Schieflage muss man wissen, das QAM-64-Kanäle im Downstream prinzipbedingt mit 6 dB geringerer Signalstärke als QAM-256-Kanäle eingespeist werden.
Um die Schieflage berechnen zu können, nimmst du also die Signalstärke des höchsten Kanals (834 MHz) mit 16,6 dBmV, addierst diese 6 dB (um sie mit QAM-256 modulierten Kanälen vergleichen zu können) und erhältst 22,6 dBmV für das obere Frequenzende. Am unteren Frequenzende bei 138 MHz hast du dort 12,3 dBmV. Und jetzt subtrahierst du beide Werte und kommst auf knapp über 10 dB Unterschied - also ungefähr 10 dB Signalschräglage. Dies ist ziemlich viel und sollte über den Entzerrer vom Verstärker und notfalls mittels sogenannter Kabelsimulatoren auf ein (einigermaßen) gleichmäßiges Niveau gebracht werden.

[Besserwisser]

Zur Schieflage und warum das Signal zu stark ist: ...
Und was die Schieflage anbetrifft: ...
Für die Schieflage muss man wissen, ...
Um die Schieflage berechnen zu können, ...

Es heißt "Schräglage".
Sinngemäß wie hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schr%C3%A4glage

[AndreasNRW]

Es heißt "Schräglage".

Schieflage - Schräglage
Zollstock - Gliedermaßstab
Schraubenzieher - Schraubendreher
Schieblehre - Meßschieber

Volksmund - Besserwisser