Erdung über Schutzleiter vertretbar?

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RFZ
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Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von RFZ »

Tach zusammen,
unser Kabelanschluss war bisher nicht geerdet, dies war offensichtlich auch nie vorgesehen. Ich habe keine Potentialausgleichsschiene in der Nähe mit der ich eine Erdung durchführen könnte.
Ist es zulässig die Erdung einfach über einen Schutzleiter der Elektroinstallation durchzuführen, oder muss ich extra von einem Elektriker eine Potentialausgleichsschiene anbringen lassen (der Hauptanschluss, über den auch unsere Schutzerde rein kommt ist verplombt, da kann ich nicht ran)?
Eine Spannung zwischen Schutzleiter und Kabelanschluss liegt eh nicht an (0,000V (+-5mV) Gleich- und Wechselspannung).
Wir haben selbstverständlich keine klassische Nullung ;)
davitzen
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von davitzen »

Das sollte so möglich sein, da ja der Hausanschluss auch an der Potentialausgleichsschiene angebunden ist. (Mit grün-gelb)

MfG David
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old
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von old »

RFZ hat geschrieben: Ist es zulässig die Erdung einfach über einen Schutzleiter der Elektroinstallation durchzuführen
Du meinst doch damit nicht an eine Steckdose?
Der Potentionalausgleichsleiter muss mind. 4mm² haben.
Falls die ganze Hausinstallation (Wasser, Heizung) in den Potentialausgleich einbezogen ist, kannst du auch mit einer Erdungsbandschelle den Kabelanschluss damit verbinden (wenn in der Nähe)
RFZ
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von RFZ »

old hat geschrieben:Du meinst doch damit nicht an eine Steckdose?
Der Potentionalausgleichsleiter muss mind. 4mm² haben.
Doch, den meine ich. Natürlich nicht in der Steckdose, aber es wäre ein Verteiler (der zu zwei Steckdosen läuft) passend in der Nähe.
Sowohl das Kabel dieses Verteilers, als auch das was ich an den Kabelanschluss klemme, hat 1,5mm² (normales Kabel für Hausinstallation).
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old
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von old »

Nee, das ist unzulässig.
Entweder direkt von der Poti-Schiene, oder vom im Potentialalausgleich einbezogenem Rohrsystem mittels Erdungsbandschelle mit nem mind. 4mm² Draht zum Kabelanschluss.

Edit:
Und dann sternförmig verbinden: HÜP/Verstärker/Verteiler/Abzweiger
BIOTEC
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von BIOTEC »

Kann ich bestätigen!

Der Monteuer musste bei mir auch an die Ausgleichschiene dran, weil ich in der nähe keinen Heizkörper hatte!

Und ohne hätt ers nicht gemacht!
RFZ
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von RFZ »

Gibt es dafür auch technische Gründe?
Die Verbindung über einen Heizkörper oder eine dahergelaufene Wasserleitung dürfte doch weitaus schlechter sein, als über den Schutzleiter eines Verteilers... Und afaik wird der Schutzleiter ja auch nicht in irgendeine Art Sicherung einbezogen (Fehlstrommessung etc.) sondern ist letztendlich auch nur mit dem selben Erdpotential verbunden.
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old
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von old »

Wo ist wohl mehr Widerstand? Über nen 1,5mm² Draht, oder einem x-zöllig Rohr?
RFZ
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von RFZ »

old hat geschrieben:Wo ist wohl mehr Widerstand? Über nen 1,5mm² Draht, oder einem x-zöllig Rohr?
Also erstmal ist das Roh korrudiert, ausserdem besteht es nicht zwangsweise aus Kupfer. Und es ist oft um ein vielfaches Länger als der Schutzleiter, der in diesem Fall gleich 5m weiter im Hauptverteiler landet. Zudem sind Rohre an Verbindungsstellen zwar wasserdicht, aber nicht zwangsweise perfekt elektrisch leitend.

Zumal ich nicht vertehe, wieso der Erder mind. 4mm² Querschnitt haben muss, der Schirm eines Antennenkabels hat sicher eine geringere Stromtragfähigkeit und ist somit das schwächere Glied in der Kette.

Aber, auch wenn das jetzt über das Thema hinaus geht, beschäftigt mich hier eins:

Durch unsere Hauswand kommt ein vieradriges Kabel (Schwarz, Blau, Braun, Grün/Gelb) vom Netzanbieter. Im Hausanschlusskasten (3x50A Sicherungen) werden diese Kabel 1:1 zum Stromzähler und Hausverteilerkasten geführt. Am grün/gelben Anschluss geht im Hausanschlusskasten ein separates grün/gelbes Kabel weg, dieses wird parallel zum anderen kabel (vermutlich, da leider nicht einsehbar) ebenfalls zum Hausverteilerkasten geführt.
Ich gehe also davon aus, dass wir zuhause ein TNCS System haben, sprich einen PEN Leiter vom Netzanbieter, der direkt im Hausanschlusskasten in PE Leiter und N Leiter aufgetrennt wird. (Dabei irritiert mich aber, dass der N-Leiter dann auf dem Weg zum Hausverteilerkasten ebenfalls grün/gelb wäre... naja, blau kann er auch schlecht sein, ist ja ebenfalls eine Phase?!)

Da wir einen PEN Leiter haben, dürfte zwischen PE-Leiter und Erde eine geringe Spannung anliegen, da ja der PEN Leiter stromführend ist (paar mV).

Gehn wir jetzt davon aus, dass der Kabelnetzbetreiber seinerseits den Kabelschirm geerdet hat und ich den Kabelschirm an den PE Leiter anschließe, würde ein geringer Ausgleichsstrom fließen.
Ich denke mal, das ist ein Argument, weshalb ich den Kabelanschluss an Erde und nicht an den Schutzleiter klemmen soll, oder?

Allerdings habe ich genau damit ein Problem, denn in manchen Engeräten, z.B. meinem PC mit TV-Karte, ist der Kabelschirm bereits mit dem PE Leiter verbunden!

Somit ist es doch relativ egal, ob der PE/Erde Schluss an den Endgeräten oder zentral im Keller stattfindet? Der Ausgleichsstrom zum Kabelnetzbetreiber fließt in jedem Fall. (so war das jetzt die letzten 10 Jahre)

Wenn ich dagegen jetzt den Kabelanschluss richtig erde, fällt zwar der Potentialunterschied zwischen meinem Anschluss und dem Kabelnetzbetreiber weg, im Haus habe ich ihn aber noch immer über die Endgeräte.

Dazu kommt, dass der Techniker der bei mir das Kabelmodem letzte Woche installiert hat, meinte, ich müsse einen Elektriker beauftragen, weil er selbst nicht in den Hausanschlusskasten dürfe (verplombt). Aber dann hätte die Erdung doch auch nicht über Erde sondern über den PE leiter statt gefunden...

Das ist jetzt etwas weit vom Thema dieses Forums entfernt, aber mich interessiert das jetzt einfach ;)
schoppe
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Re: Erdung über Schutzleiter vertretbar?

Beitrag von schoppe »

old hat geschrieben:
RFZ hat geschrieben: Ist es zulässig die Erdung einfach über einen Schutzleiter der Elektroinstallation durchzuführen
Du meinst doch damit nicht an eine Steckdose?
Der Potentionalausgleichsleiter muss mind. 4mm² haben.
Falls die ganze Hausinstallation (Wasser, Heizung) in den Potentialausgleich einbezogen ist, kannst du auch mit einer Erdungsbandschelle den Kabelanschluss damit verbinden (wenn in der Nähe)
Ein örtlicher Potentialausgleich - also mit einer Erdbandschelle an ein in der Nähe befindliches Rohr, das natürlich in den Poti mit einbezogen ist - ist definitv nicht erlaubt. Auch wenn es in der Vergangenheit häufig gemacht wurde und z.T. immer noch von manchen gemacht wird. Die Anlage MUSS mit mindestens 4mm² an der Poti-Schiene aufgelegt werden.