CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

In diesem Forum dreht sich alles um die bei Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West oder im Rahmen der O2-Tarife über Kabel verwendeten AVM-Produkte, insbesondere der WLAN-Router mit integriertem Kabelmodem, der als FRITZ!Box vertrieben wird. Speedprobleme bitten wir im entsprechenden Forum zu behandeln, wenn ihr Ursprung nicht auf AVM-Produkte zurückzuführen ist!
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robert_s
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben:Mal davon abgesehen: Das Arris SB8200 (alternativ Touchstone CM8200 - identisches Gerät) ist als DOCSIS3.1-taugliches Modem bereits auf dem Markt,
Aha, aber offenbar erst seit wenigen Tagen. Der erste Review eines tatsächlichen Käufers - der angibt, 1 Jahr darauf gewartet zu haben - bei Amazon.com ist vom 11. März:

https://www.amazon.com/Next-Generation- ... geNumber=2

Unterstützt allerdings nur Downstream-Frequenzen 108-1218MHz und Upstream-Frequenzen 5-85MHz.
reneromann
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben:
reneromann hat geschrieben:Mal davon abgesehen: Das Arris SB8200 (alternativ Touchstone CM8200 - identisches Gerät) ist als DOCSIS3.1-taugliches Modem bereits auf dem Markt,
Aha, aber offenbar erst seit wenigen Tagen. Der erste Review eines tatsächlichen Käufers - der angibt, 1 Jahr darauf gewartet zu haben - bei Amazon.com ist vom 11. März:

https://www.amazon.com/Next-Generation- ... geNumber=2

Unterstützt allerdings nur Downstream-Frequenzen 108-1218MHz und Upstream-Frequenzen 5-85MHz.
Mag sein, jedoch zeigt es doch, dass AVM auch ein DOCSIS3.1-Gerät auf den Markt bringen könnte, wenn sie wollten - und nicht auf DOCSIS3.0 hätte setzen müssen...
robert_s
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von robert_s »

reneromann hat geschrieben:Mag sein, jedoch zeigt es doch, dass AVM auch ein DOCSIS3.1-Gerät auf den Markt bringen könnte, wenn sie wollten - und nicht auf DOCSIS3.0 hätte setzen müssen...
Naja, AVM hat einst mit der 7270 ja schon mal die Erfahrung gemacht, dass ein Chipsatz die nächste Technologiegeneration (damals: VDSL2) dann doch nur auf dem Papier beherrschte, und in der Praxis dann doch nicht.

Wenn die 6590 dann mit dem Puma7 deutlich über 200€ gekostet hätte (das reine Kabelmodem kostet ja schon $199), und dafür dann nicht einmal mit den von Vodafone Kabel tatsächlich für DOCSIS 3.1 verwendeten Frequenzbereichen kompatibel gewesen wäre, wäre das doch auch ein kompletter Griff ins Klo gewesen...
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von reneromann »

robert_s hat geschrieben:[...]Wenn die 6590 dann mit dem Puma7 deutlich über 200€ gekostet hätte (das reine Kabelmodem kostet ja schon $199), und dafür dann nicht einmal mit den von Vodafone Kabel tatsächlich für DOCSIS 3.1 verwendeten Frequenzbereichen kompatibel gewesen wäre, wäre das doch auch ein kompletter Griff ins Klo gewesen...
Mag sein, wobei die 5..85 MHz Upstream und 108...12xx MHz Downstream ja vorerst für VF reichen werden - denn solange VF nicht auch UKW-Radio abschafft und alle Verstärker auf 204 MHz Upstream ausbaut, wird eine höhere Upstream-Grenzfrequenz nicht möglich werden. Die Frage ist dann nur, ob man überhaupt auf 204 MHz geht -oder- ob man nicht gleich dann auf die Full-Duplex-DOCSIS mit vollem Frequenzband setzen wird...
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von DerSarde »

reneromann hat geschrieben:Mag sein, wobei die 5..85 MHz Upstream und 108...12xx MHz Downstream ja vorerst für VF reichen werden - denn solange VF nicht auch UKW-Radio abschafft und alle Verstärker auf 204 MHz Upstream ausbaut, wird eine höhere Upstream-Grenzfrequenz nicht möglich werden.
Naja, selbst wenn man mit dem Upstream nur auf 85 MHz geht, müsste UKW-Radio auch schon weg... Oder anders ausgedrückt: Solange UKW-Radio im Kabel angeboten wird, ist beim Upstream bei 65 MHz Schluss.
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Rocko
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von Rocko »

Also gemäß dem AVM Spezialist auf der CeBIT, war die 6590 halt noch nicht soweit fertig, deswegen die Verspätung.
Und auf die Frage, warum kein Docsis 3.1, meinte er, das sei halt wie gesagt noch nicht Marktreif und zu neu, zudem sei Docsis 3.1 Abwärtskompatibel, und man könne die alten Modems trotzdem weiterhin nutzen. Nur wer dann mehr als 1,5 GBit/s haben möchte, müsse sich dann ein Docsis 3.1 Modem holen. Ansonsten würde die 6590 ausreichen.
Und bis mal jemand mehr als 1 Gbit anbieten wird, wären auch die mit Docsis 3.1 soweit.

Kann mir anders auch nicht vorstellen, das KDG alle Docsis 3 Modems rauswirft, das werden die nicht tun.
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von DerSarde »

Rocko hat geschrieben:zudem sei Docsis 3.1 Abwärtskompatibel, und man könne die alten Modems trotzdem weiterhin nutzen. Nur wer dann mehr als 1,5 GBit/s haben möchte, müsse sich dann ein Docsis 3.1 Modem holen.
Naja, wenn dann kann man DOCSIS 3.1 und DOCSIS 3.0 ne Weile parallel im Netz anbieten, bevor man den Fallback am CMTS irgendwann abschaltet und dann nur noch DOCSIS 3.1 im Netz ist. Dann braucht man auf jeden Fall ein neues Modem.

Sprich es stimmt, dass vorerst noch ein DOCSIS 3.0 - Modem reicht, wer maximal 500 Mbit/s haben will (höher wird VFKD mit DOCSIS 3.0 alleine nicht mehr gehen), aber dauerhaft wird man die alten Modems nicht nutzen können.

Und wie gesagt, VF will 2017 noch in fünf Städten Gigabit anbieten, und ab 2019 (also in etwa zwei Jahren) mindestens mal in allen verkabelten und ausgebauten Gebieten in Bayern. Und Unitymedia baut bis Ende 2018 bereits die ganze Stadt Bochum auf DOCSIS 3.1 aus, wohl wesentlich früher, als es AVM lieb ist.
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von reneromann »

Rocko hat geschrieben:Also gemäß dem AVM Spezialist auf der CeBIT, war die 6590 halt noch nicht soweit fertig, deswegen die Verspätung.
Na ja - wir jeden hier von fast einem Jahr Verspätung, in der IT sind das Welten. Zumal die 6590 ja schon letztes Jahr entsprechend angekündigt wurde, dass sie zum August kommen soll - und mittlerweile haben wir schon fast April...
Und auf die Frage, warum kein Docsis 3.1, meinte er, das sei halt wie gesagt noch nicht Marktreif und zu neu, zudem sei Docsis 3.1 Abwärtskompatibel, und man könne die alten Modems trotzdem weiterhin nutzen. Nur wer dann mehr als 1,5 GBit/s haben möchte, müsse sich dann ein Docsis 3.1 Modem holen. Ansonsten würde die 6590 ausreichen.
Und bis mal jemand mehr als 1 Gbit anbieten wird, wären auch die mit Docsis 3.1 soweit.
Diese Aussage ist schlichtweg Bullshit. DOCSIS3.1 sieht für die Modems eine Abwärtskompatibilität vor, d.h. DOCSIS3.1-Modems müssen mit DOCSIS3.0-Signalen (US-Version -oder- EuroDOCSIS3.0-Signalen in der EU-Version) klarkommen - anders herum ist DOCSIS3.1 jedoch NICHT kompatibel, d.h. ein DOCSIS3.0-Modem kann NICHT in einem auf DOCSIS3.1 umgestellten Segment betrieben werden.

Grund dafür: Wenn das Signal im Segment auf DOCSIS3.1 umgestellt wird, sind alle 3.0-Geräte automatisch außen vor, da die 3.0-Geräte mit den "höheren" Modulationen von DOCSIS3.1 nichts anfangen können.
Wenn also die 24 Träger des Internet-Signals auf bspw. QAM-1024 oder QAM-4096 umgestellt werden, kann ein DOCSIS3.0-Gerät damit nichts mehr anfangen und sich nicht mehr verbinden. Und ich rede noch nicht mal von dem Bilden entsprechender "Mehrkanalträger", d.h. Nutzen von bis zu 192 MHz breiten OFDM-Trägern (statt 24 8 MHz-Kanäle mit jeweiligem Schutzabstand nur in Software zu bündeln).

Und bevor jemand mit DOCSIS2 und DOCSIS3-Parallelbetrieb kommt:
DOCSIS2 und DOCSIS3-Geräte können nur deshalb ohne Einschränkungen parallel betrieben werden, weil sich zwischen DOCSIS2 und DOCSIS3 nichts an der PHY-Schicht (also an der Bitübertragungsschicht) getan hat. Beide schreiben für den Downstream als Modulation maximal QAM-256 [analog zum DVB-C] vor. Mehr gibt's da im Downstream nicht. Einzig erweitert DOCSIS3 die DOCSIS2-Spezifikation um das Bonding von Kanälen, d.h. die Nutzung mehrerer Kanäle parallel statt nur eines einzigen Upstream- und Downstreamkanals wie bei DOCSIS2.

Mit DOCSIS3.1 wird hingegen die PHY-Schicht deutlich erweitert (größere Kanäle bis 192 MHz Breite statt bisher starr 8 MHz, zusätzliche Downstream-Modulationen QAM-1024 und QAM-4096), daher ist dann auch ein Weiterbetrieb der Altgeräte an umgestellten Segmenten nicht möglich. Auch wird dort (anders als beim DSL) kein Fallback auf DOCSIS3.0/2.0 unterstützt, weil dies deutliche Einschränkungen in der Bandbreite für alle Kunden bedeuten würde (DOCSIS3.1 schafft 50% mehr Datenbandbreite als DOCSIS3.0 bei gleicher Frequenzbandbreitennutzung im Segment).
Kann mir anders auch nicht vorstellen, das KDG alle Docsis 3 Modems rauswirft, das werden die nicht tun.
Doch, genau das wird passieren, wenn man auf DOCSIS3.1 umschalten will.
Das ist so wie die Abschaltung von Analog-Telefon und ISDN und die Umstellung auf VoIP bei DSL-Leitungen, die jetzt sukzessive von der Telekom [und anderen Anbietern] ausgeführt wird.
Trebo
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von Trebo »

Aus der DOCSIS 3.1-Spezifikation (Quelle: cablelabs)

1.2.4 Statement of Compatibility
This specification defines the DOCSIS 3.1 interface. Prior generations of DOCSIS were commonly referred to as
DOCSIS 1.0, 1.1, 2.0 and 3.0 interfaces. DOCSIS 3.1 is backward-compatible with equipment built to the previous
specifications with the exception of DOCSIS 1.0 CMs. DOCSIS 3.1-compliant CMs interoperate seamlessly with
DOCSIS 3.1 and DOCSIS 3.0 CMTSs. DOCSIS 3.1-compliant CMTSs seamlessly support DOCSIS 3.0, DOCSIS
2.0, and DOCSIS 1.1
.
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Re: CeBIT: Fritz!Box 6490 und 6590 im Vergleich

Beitrag von DerSarde »

Trebo hat geschrieben:DOCSIS 3.1-compliant CMTSs seamlessly support DOCSIS 3.0, DOCSIS 2.0, and DOCSIS 1.1.
Für die Übergangszeit ist diese Abwärtskompatibilität sehr gut, da man so keinen harten Umstieg auf DOCSIS 3.1 durchführen muss. Irgendwann wird man aber sicherlich den Fallback-Modus im CMTS abschalten, sodass dann ausschließlich DOCSIS 3.1 im Netz übertragen wird.
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