KD Docsis oder Eurodocsis?

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Mika1313
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KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von Mika1313 »

Hallo ihr lieben,

ich hätte eine Frage zu KD: Nutzt KD Docsis 3.0 (also die US-Spezifikation) oder die europäische Variante: EuroDocsis 3.0?
Dies steht nämlich in der Schnittstellenbeschreibung nicht sehr klar unmissverständlich drin (zumindest kenne ich mich mit den exakten Normen etc. nicht so aus).

Die offizielle Schnittstellenbeschreibung: https://www.vodafone.de/media/downloads ... -v1-01.pdf

Ich benötige umbedingt ein reines Modem, dh. die frei erhältliche Fritz!Box 6490 fällt weg, da man dort den Routermodus nicht abschalten kann und somit die einzig freie IPv4 bezogen wird => Mein eigener Router am bridged Port bekommt keine öffentliche IP mehr.

Da es aber in Deutschland immer noch kein passendes EuroDocsis 3.0 Modem gibt, ziehe ich langsam in Erwägung ein Docsis 3.0 Modem durch Amazon.com aus den USA importieren zu lassen. ZB. ein 16x8 Gerät: https://www.amazon.com/NETGEAR-340Mbps- ... modem&th=1

Kann man dieses (oder ein beliebiges anderes Docsis 3.0 Modem) am KD-Anschluss verwenden?


Viele Grüße,

Michael
Samchen
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von Samchen »

EuroDocsis = Europäische Variante von Docsis!
Normales Docsis nutzt die in den Staaten übliche Kanalbreite von 6Mhz, und läuft in Europa nicht! In Europa ist sie 8Mhz!
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berlin69er
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von berlin69er »

Meines Wissens gibts noch keine geeigneten frei verkäuflichen reine Modems.
Warum nicht das Standard Gerät von VF im Bridgemode?
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Mika1313
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von Mika1313 »

Ich kann leider das Standardmodem nicht nehmen, da wir auch Telefonie brauchen; und da bietet es sich natürlich an, die homebox Option für 2 Leitungen zu buchen und dann Modem => pfSense als Router => und dahinter ne alte Fritzbox 7270 v3 (die haben wir vor Jahren Mal gekauft) rein als Telefonbasis mit DECT zu verwenden.

Natürlich kann man auch sipgate verwenden, kostet aber 20€ für 2 Leitungen... Easybell.de gäbs auch noch (5€ für 2 Leitungen), aber da trau ich mich nicht so Recht, die Telefonie sollte schon unabgehackt etc. funktionieren und easybell ist ja nicht sehr bekannt..

Alles in allem wäre das Beste ein eigens Modem + gebuchte homebox3 option für die sip Accounts von KD.

Ich hab ja schon x Mal bei der technischen Hotline angerufen, das Problem ist die sagen jedes Mal was anderes. Letztes Mal meinte ein Mitarbeiter auf die explizite Frage "EuroDocsis" oder "Docsis", dass "Docsis 3.0" zu verwenden ist.
Mika1313
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von Mika1313 »

Ich hab Mal bei Cisco angerufen und die meinten, dass man das EPC 3212 (EuroDocsis 3.0) auch direkt bei denen als Hersteller neu kaufen kann. Allerdings hat das "nur" 8x4, allerdings reicht das ja locker für ne 100 Mbit Leitung (die wir gebucht haben). Die Frage ist halt, ob KD das freischaltet, denn in der Schnittstellen Beschreibung steht halt drin, eigentlich sollte das Modem mindestens 16 Downstream-Kanäle haben.
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berlin69er
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von berlin69er »

Ich fürchte, so wie du dir das vorstellst, wird es sowieso nicht funktionieren.
Sip Daten von VF bekommst du nur, wenn das Gerät an der Schnittstelle überhaupt Telefonie kann, denke ich mal. Kein Gerät mit Telefonie - keine Daten. Was du dann hinter dem Gerät betreibst, ist gesetzlich gesehen Wurscht.
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Mika1313
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von Mika1313 »

Naja die SIP-Daten habe ich eh schon (zur Not kauft man sich halt ne Fritz Box 6490 bei Amazon und schickt die nach dem Anzeigen der Daten wieder zurück ;) ).

Außerdem laut Gesetz haben die die SIP Daten rauszugeben, sobald ich ein eigenes Gerät anschließe. Und wenn ich dann noch nen ganzes Proxynetzwerk mit 200 Routern dahinter betreiben würde, kann das VF herzlich egal sein...
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berlin69er
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von berlin69er »

Ähm, ne... Beschäftige dich mal mit dem Thema SIP und VoC...
Auch selbst gekaufte Endgeräte müssen ja von VF freigeschaltet werden.
Und es geht nicht um die Router dahinter, sondern die Telefonie. Und da ist das Gesetz recht eindeutig.
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von Abraxxas »

Mika1313 hat geschrieben:Alles in allem wäre das Beste ein eigens Modem + gebuchte homebox3 option für die sip Accounts von KD.
Wozu ein eigenes Modem, wenns in der Homebox doch schon mit drin ist?

Du solltest ev. mal beschreiben welche Konfiguration du brauchst und warum. Dann gibts auch Lösungsvorschläge.
Mika1313
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Re: KD Docsis oder Eurodocsis?

Beitrag von Mika1313 »

Ich brauch ein eigenes Modem, da ich VLAN - Funktionalität benötige. Es handelt sich um 1 Haus; in diesem Haus leben 2 Parteien und jede dieser Parteien hat seinen eigenen Anschluss / Provider, wobei aber beides zentral im Keller des Hauses angeschlossen ist!

Das heißt, für das komplette Haus gibt es nur eine Infrastruktur, die per VLAN getrennt werden soll. Dafür hab ich ein APU.1D4 Board gekauft und PfSense darauf installiert. Das Board hat 3 RJ45, dh. 2x kann für WAN (je ein Provider-Anschluss) sowie einmal getaggtes LAN fürs Hausnetz verwendet werden.

Es muss doch möglich sein, ein normales Modem davorschalten zu können, und trotzdem die VF Telefonie zu verwenden, wenn man doch eh schon zusätzlich die Homebox Option für 5€ / Monat bucht, nur für die 2. Telefonleitung... Die freie Fritz!Box 6490 kann ja leider keinen Bridge-Modus bzw. zumindest keinen, bei dem die Fritz!Box selbst keine IP bezieht. (gibt ja diese Bridged-Ports Einstellungen). Da VF aber nur eine IP pro Anschluss zuteilt, frisst diese die Fritz!Box und dann kriegt die Pfsense am Bridged Port natürlich keine mehr.

Die 2. Möglichkeit wäre eben ein komplett neues, eigenes EuroDocsis 3.0 Modem => Pfsense => Fritz!Box 7270v3 (nur als Telefonbasis) wie oben erklärt.

3. Möglichkeit: Leihgerät von VF in Bridge-Modus und dann eben einen externen SIP-Anbieter verwenden (ist auch nicht ideal, siehe auch oben).

Ich will auf keinen Fall ein doppeltes NAT!



-----------
Achja und hier nochmal der Gesetzestext... da steht klar drin, dass bei Anschluss eines kundeneigenen Gerätes alle Daten, die zur Erfüllung des Vertrags nötig sind, herauszurücken sind... Und da steht auch nicht, dass man die Zugangsdaten direkt in das Gerät eintragen muss, dass unmittelbar am Netz des Providers hängt.

PS: VF verwendet (zumindest bei kundeneigenen Geräten) kein VoC, sondern nur SIP.


§ 11 Inbetriebnahme und Anschlussrecht

(1) Geräte dürfen nur dann zu ihrem bestimmungsgemäßen Zweck in Betrieb genommen werden, wenn sie die grundlegenden Anforderungen erfüllen und mit dem CE-Kennzeichen versehen sind. Sie müssen den übrigen Vorschriften dieses Gesetzes entsprechen.
(2) Für die Inbetriebnahme und den Betrieb von Funkanlagen bleiben insbesondere die Vorschriften des Siebenten Teils des Telekommunikationsgesetzes vom 25. Juli 1996 (BGBl. I S. 1120), das zuletzt durch Artikel 27 des Gesetzes vom 21. Dezember 2000 (BGBl. I S. 1956) geändert worden ist, über die Frequenzordnung unberührt.
(3) Die Betreiber öffentlicher Telekommunikationsnetze und die Anbieter von öffentlich zugänglichen Telekommunikationsdiensten dürfen den Anschluss von Telekommunikationsendeinrichtungen an das öffentliche Telekommunikationsnetz nicht verweigern, wenn die Telekommunikationsendeinrichtungen die grundlegenden Anforderungen nach § 3 Absatz 1 erfüllen. Sie können dem Teilnehmer Telekommunikationsendeinrichtungen überlassen, dürfen aber deren Anschluss und Nutzung nicht zwingend vorschreiben. Notwendige Zugangsdaten und Informationen für den Anschluss von Telekommunikationsendeinrichtungen und die Nutzung der Telekommunikationsdienste haben sie dem Teilnehmer in Textform, unaufgefordert und kostenfrei bei Vertragsschluss zur Verfügung zu stellen.
(4) Wer Telekommunikationsendeinrichtungen an öffentlichen Telekommunikationsnetzen betreiben will, hat für deren fachgerechte Anschaltung Sorge zu tragen.
(5) Verursacht ein Gerät, dessen Übereinstimmung mit den Bestimmungen dieses Gesetzes bescheinigt wurde, ernsthafte Schäden an einem Netz oder schädliche Störungen beim Netzbetrieb oder werden durch dieses Gerät funktechnische Störungen bewirkt, kann die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen dem Netzbetreiber gestatten, für diese Geräte den Anschluss zu verweigern, die Verbindung aufzuheben oder den Dienst einzustellen. Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen teilt dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie die von ihr getroffenen Maßnahmen mit.
(6) Der Netzbetreiber kann ein Gerät im Notfall ohne vorherige Erlaubnis nur dann vom Netz abtrennen, wenn der Schutz des Netzes die unverzügliche Abschaltung des Geräts erfordert und wenn dem Benutzer unverzüglich und für ihn kostenfrei eine alternative Lösung angeboten werden kann. Der Betreiber unterrichtet unverzüglich die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen über eine derartige Maßnahme.

(Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/fteg/ ... G000100310)