Docsis 3.1 nur bis 322MHz nutzen ? ?

[Kabeldriller]

Hallo,

ich habe einen aktuell nicht genutzten HÜP im 1000MBit ausgebauten Bereich.
Früher (bis 2002) hatten wir den mit Analog-TV und Premiere genutzt. Die Signalqualität bei Analog-TV war einwandfrei, die digitalen Kanäle haben auch noch funktioniert.

In den letzten Jahren hatte ich mehrere Anläufe mit Vodafone für Kabelinternet gemacht, aber ein Vertrag ist nie zustande gekommen, da die Schieflage am HÜP zu groß ist.
Das vom Techniker mitgebrachte Modem konnte keinen Kontakt aufbauen. Vodafone hat sich standhaft geweigert, hier eine Verbesserung vorzunehmen.

Jetzt, nach der Analogabschaltung, sehe ich eine neue Chance, zu schnellem Internet zu kommen. Die neuen Docsis 3.1 Kanäle liegen in einem Frequenzbereich, der meiner Meinung nach noch ausreichend im Haus ankommen sollte.

Kann das aus Eurer Sicht funktionieren, wenn ich die hohen Frequenzen nicht nutzen kann?
Ein Docsis 3.1 Modem werde ich dann sicherlich benötigen.
Welche Datenrate ist denn über den 3.1er Block machbar?
Gibt es einen Tipp, wie ich das ganze Unterfangen bei Vodafone einkippe ohne direkt wieder wegen Unterpegel abgelehnt zu werden?

[DarkStar]

Ein DS 3.1 Modem nutzt alle Frequenzen eines Segments.

[Besserwisser]

Spätestens der BI-Monteur wird die Pegel am HÜP, hinter dem HAV und an der Dose messen,
weil er sie dokumentieren und zurückmelden muß.

[Kabeldriller]

Ein DS 3.1 Modem nutzt alle Frequenzen eines Segments.

Das ist mir prinzipiell schon klar, wenn aber die höheren Frequenzen nicht ankommen, wird es das Modem doch wohl der Gegenstelle mitteilen oder nicht?
Es kann ja auch mal ein Frequenzbereich gestört sein, deswegen wird es doch die Arbeit nicht komplett einstellen.

[DarkStar]

Das Modem würde auch die "schlechten" Frequenzen benutzen und ggf. bricht die komplette Geschwindigkeit ein.

[reneromann]

Jein... Eigentlich kann das Modem das schon an das CMTS zurückmelden. Nur muss das CMTS das nicht unbedingt beachten - was gerade bei LTE-Störungen dann auch ganz schnell zu ordentlichem Bandbreitenverlust führt (auch wenn nur einer oder zwei von 20/24 Kanälen gestört ist).
Zumal du mit ausschließlich dem DOCSIS3.1-Bereich doch ganz schön wenig Gesamtbandbreite für den Gigabit-Tarif zur Verfügung hättest.
Besser ist es daher, wenn der Techniker die Schieflage behebt...

[Kabeldriller]

Spätestens der BI-Monteur wird die Pegel am HÜP, hinter dem HAV und an der Dose messen,
weil er sie dokumentieren und zurückmelden muß.

Die wurden ja schon gemessen und dokumentiert beim letzten Versuch. Da gab es aber noch keine Downloadkanäle im Frequenzbereich, der auch empfangbar ist.
Kann er gerne wieder messen und hinschicken. Die könnten halt mal einen ordentlichen Pegel zur Verfügung stellen, dann müsste man nicht mit Notlösungen anfangen...
Ist halt so eine Art Kabelinternet light.

[Kabeldriller]

Jein... Eigentlich kann das Modem das schon an das CMTS zurückmelden. Nur muss das CMTS das nicht unbedingt beachten - was gerade bei LTE-Störungen dann auch ganz schnell zu ordentlichem Bandbreitenverlust führt (auch wenn nur einer oder zwei von 20/24 Kanälen gestört ist).
Zumal du mit ausschließlich dem DOCSIS3.1-Bereich doch ganz schön wenig Gesamtbandbreite für den Gigabit-Tarif zur Verfügung hättest.
Besser ist es daher, wenn der Techniker die Schieflage behebt...

Ja das wäre das beste... Dann muss er aber die Schaufel mitbringen. Unverstärkte 400m nKx und 200m iKx müssten dann endlich mal mit einem Verstärker oder besser einem Fibernode umgebaut werden.

[Besserwisser]

Solange der HÜP nicht in der Toleranz ist, wird dort kein Internet geschaltet.

[robert_s]

Zumal du mit ausschließlich dem DOCSIS3.1-Bereich doch ganz schön wenig Gesamtbandbreite für den Gigabit-Tarif zur Verfügung hättest.

Da will ich der Spekulation mal reale Erfahrungswerte entgegensetzen:

Als ich noch mit der 6590 unterwegs war, sah mein DOCSIS-Analyzer regelmässig auf allen 24 EuroDOCSIS 3.0 Kanälen Pakete für meine 6590 ankommen.

Seit ich nun mit einem DOCSIS 3.1-Router unterwegs bin und DOCSIS 3.1 aufgeschaltet ist, kommt auf den EuroDOCSIS 3.0 Kanälen kaum mehr was für meinen Router an: Seit dem Anschluss des Routers hat mein Analyzer überhaupt nur auf 22 EuroDOCSIS 3.0 Kanälen jemals Pakete für meinen Router gesehen, und in den letzten 24 Stunden nur auf 2. D.h. mein Router wird fast exklusiv über den DOCSIS 3.1-Block versorgt, und ich habe den Gigabit-Tarif, den ich auch regelmäßig voll auslaste.

Also der Ansatz ist nicht ganz unrealistisch, wobei man aber auch sagen muss, dass an den DOCSIS 3.1-Block gerade wegen der guten Empfangbarkeit auch höhere Ansprüche gestellt werden: Aktuell wird er für bis zu 1024-QAM ausgenutzt, künftig geht man vielleicht (wie unitymedia) auch noch rauf bis 4096-QAM. Das ist zwar adaptiv, d.h. es werden nur die Profile (Modulationen) genutzt, welche das Modem auch einwandfrei empfangen kann, aber wenn es z.B. nur für 256-QAM reicht, ist natürlich wieder die Wahrscheinlichkeit größer, dass man doch auf die EuroDOCSIS 3.0 Reserven angewiesen ist...