Erfahrungen mit TC4400

[sch4kal]

OT: ich verstehe nicht, warum sich hier einige auf die Seite von VF stellen, müssen manche etwa ihren Arbeitgeber verteidigen ? Wenn ein Provisionierungssystem an einem ASCII-Zeichen scheitert ist das in meinen Augen etwas peinlich, jedoch behebbar, so man denn möchte.

Ich arbeite auch nicht bei Vodafone, verstehe aber auch nicht warum Vodafone für einen Promillebereich ihrer User mit ganz speziellen Wünschen an ihrem System rumwerkeln sollte.
Wenn der Hersteller dieses TC4400 den gerne diese in Deutschland einsetzen möchte dann sollen die sich doch mal mit Vodafone in Verbindung setzen.
Wenn ich demnächst von der Enterprise einen Kommunikator mitbringe kann ich mich auch nicht beschweren das der nicht im Vodafone Netz funktioniert und ich nicht beamen kann.

Äpfel mit Birnen...und ja, sie hätten ihr System anpassen, oder die "handvoll" Modems manuell provisionieren müssen, weil das TC4400 mit der von VF veröffentlichten Schnittstellenbeschreibung kompatibel war.
Und warum sie an ihrem offensichtlich fehlerbehafteten Portal "herumfrickeln" müssen, obwohl das Gerät technisch kompatibel ist steht in Paragraph 41b TKG.

[robert_s]

Enthält die denn einen Bugfix, welcher das Steuerzeichen entfernt?

Ja

Na, dann ist das Problem doch vorerst gelöst: Wer auf Grauimporte steht, muss halt noch eine Woche warten, bis die gefixten Geräte verfügbar sind. Wer eins aus der "Vorserie" hat, sollte zusehen, ob er das umgetauscht bekommt oder halt bei ebay reinstellen und sich ein neues kaufen.

Allerdings ist damit keinesfalls alles in trockenen Tüchern: Das TC4400 ist ja ein DOCSIS 3.1 Kabelmodem, und für DOCSIS 3.1 liegt aktuell noch nicht mal eine Schnittstellenbeschreibung vor. Es wäre also möglich, dass wenn DOCSIS 3.1 eingeführt wird, eine neue Inkompatibilität entdeckt wird.

Also wer sich sicher sein will, dass sein eigenes Kabelmodem dann auch mit DOCSIS 3.1 läuft, sollte noch länger warten, bis die Schnittstellenbeschreibung vorliegt, das eingeführt und zumindest mit dem gewünschten eigenen Gerät "praxisgetestet" ist. Noch besser wäre freilich ein offiziell auf dem deutschen Markt verkauftes Gerät mit vom Hersteller erklärter Konformität mit der Schnittstellenbeschreibung sowie Support in Form von durch den Endkunden installierbaren Firmware-Updates.

[sch4kal]

Ja, anfangs hatte ich Verständnis für Vodafone, jedoch denke ich auch, dass Vodafone solche Probleme beheben könnte.

Wer sagt denn, dass die das nicht tun? Aber rein technisch wäre es für Technicolor ein deutlich geringerer Aufwand, das versehentliche Tab-Zeichen zu entfernen. Nicht nur im Bugfix selbst, sondern auch beim Testaufwand.

Man muss ja auch bedenken, wer den Fix im Endeffekt bezahlt: Wenn Technicolor das fixt, die Käufer von Technicolor-Geräten. Wenn Vodafone das fixt, alle Vodafone Kabel-Kunden. Was findest Du denn gerechter?

Genau, warum an geltendes Recht halten, nützt doch sowieso nur einem Bruchteil der Kunden

[AndreasNRW]

Man muss ja auch bedenken, wer den Fix im Endeffekt bezahlt: Wenn Technicolor das fixt, die Käufer von Technicolor-Geräten.

Nicht so schön, da der Kunde im Prinzip nur 2 Möglichkeiten hat:
1. Er kauft sich ein CMTS für 2000€ und führt das Update selbst durch.
2. Er haut sein altes Modem in die Tonne und kauft sich ein zweites mit dem Fix.

Jetzt steckt man in der Zwickmühle.
Entweder Punkt 1, um zukünftige Updates auch aufspielen zu können, oder Punkt 2 und wiederholt das mit jedem Update, wodurch sich das Modem zum Wegwerfartikel entwickelt, irgendwann nach einem Dutzend Neukäufe rentiert sich dann doch das CMTS
Und für die Umwelt und die Resourcenschonung ist das auch nicht gerade förderlich.

[robert_s]

2. Er haut sein altes Modem in die Tonne und kauft sich ein zweites mit dem Fix.
[...]
Und für die Umwelt und die Resourcenschonung ist das auch nicht gerade förderlich.

Dann sollte man sich vielleicht vor dem Kauf überlegen, ob man sich etwas zulegt, was nur möglicherweise das tut, was man gerne haben möchte. Da sehe ich zuallererst den Endkunden in der Pflicht, verantwortungsbewusst bei Geräteanschaffungen zu sein.

[AndreasNRW]

Dann sollte man sich vielleicht vor dem Kauf überlegen, ob man sich etwas zulegt

Mangels an Alternativen hat man keine andere Möglichkeit.

Da sehe ich zuallererst den Endkunden in der Pflicht, verantwortungsbewusst bei Geräteanschaffungen zu sein.

Nachdem es ja bei X UM-Kunden erfolgreich freigeschaltet wurde, geht der Käufer eines solchen Gerätes ja davon aus, daß es generell in deutschen Kabelnetzen funktioniert.
Daß VF da dann so einen Zirkus drum macht, da rechnet dann doch wohl keiner mit.

[treefiddy]

Dann sollte man sich vielleicht vor dem Kauf überlegen, ob man sich etwas zulegt, was nur möglicherweise das tut, was man gerne haben möchte. Da sehe ich zuallererst den Endkunden in der Pflicht, verantwortungsbewusst bei Geräteanschaffungen zu sein.

Stimme ich dir zu, der Fehler war aber vorher nicht absehbar. Vodafone könnte auch etwas flexibler bei der Aktivierung der Geräte sein. Die Geräte entsprechen immer noch dem Docsis Standard und via ipv4 lassen sie sich ja aktivieren (siehe unitymedia). Nicht der Netzbetreiber, sondern der Kunde entscheidet über das Endgerät - ist so, auch wenn es Vodafone nicht passt. Und die Suppe haben sich die Provider mit Ihren Zwangsgeräten selber eingebrockt. Schau dir mal die damaligen Beschwerden an, ohne diese hätten wir bis heute noch Zwangsfritten. Ich denke, dass dieser "Präzedensfall" ärgerlich für Kunden, Provider und Hersteller ist - im Endeffekt uns Verbrauchern aber bessere Geräte beschert.
Siehe: https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 60464.html

Ich muss immer an den Zwangsrouter von Unitymedia denken, das geniale TC7200. Vielleicht hätte Unitymedia auch einmal "vor dem Kauf überlegen, ob man sich so etwas zulegt" Das Gerät lief überhaupt nicht. Dagegen ist unser TC4400 harmlos.
https://got-tty.org/kabelbw-technicolor ... t-uns-egal
https://www.onlinekosten.de/news/unitym ... 93826.html

[sparkie]

Noch besser wäre freilich ein offiziell auf dem deutschen Markt verkauftes Gerät mit vom Hersteller erklärter Konformität mit der Schnittstellenbeschreibung sowie Support in Form von durch den Endkunden installierbaren Firmware-Updates.

wenn Vodafone schon im Nachhinein ihre Schnittstellenbeschreibung aendert, um ein Modem als 'inkompatibel' erklaeren zu koennen, warum spielt Vodafone eigentlich nicht gleich die gewuenschte Firmware selbst auf das Modem?

Genau das tun sie sonst doch auch bei anderen Modems/Routern, um z.B. unerwuenschte Menuepunkte aus der Originalfirmware fuer den Kunden unzugaenglich zu machen.

Das hier gezeigte kundenfeindliche Verhalten ist wohl die Interpretation des "Postel's robustness principle" à la Vodafone

oder anders formuliert:

die Maximierung der Intoleranz gegenueber unerwuenschten Fremdsystemen

[AndreasNRW]

warum spielt Vodafone eigentlich nicht gleich die gewuenschte Firmware selbst auf das Modem?

Das wäre wohl für alle Beteiligten die beste, günstigste und eleganteste Lösung mit relativ wenig Aufwand.

[robert_s]

Stimme ich dir zu, der Fehler war aber vorher nicht absehbar. Vodafone könnte auch etwas flexibler bei der Aktivierung der Geräte sein.

Kunden und Gerätehersteller könnten aber auch flexibler sein. Warum muss der Kunde darauf beharren, dieses EINE Endgerät mit dieser EINEN Firmware benutzen zu wollen? Warum muss der Hersteller den Käufern das EINE Firmwareupdate verwehren, welches das Problem lösen würde?