Uli22 hat geschrieben:Nein, DOCSIS ist nicht überlegen.
DOSICS ist schon überlegen, einfach weil es vorhanden ist, bis in die Wohnung
Der Kunde will heute sein schnelles Internet und nicht warten bis Glasfaser mal vorbeikommt.
Das stimmt - jedoch existiert ein Problem:
Es existieren sowohl für Koax-Kabel [vulgo DoCSIS] als auch für die Telefon-Kupferdoppelader [vulgo DSL] Bandbreitenbeschränkungen.
Bei DoCSIS ergibt sich die maximal übertragbare Bandbreite direkt aus dem verwendeten Frequenzspektrum.
Beim derzeitigen Euro-DoCSIS 3.0-Standard, welcher für den Download ein Frequenzspektrum von 108 bis 862 MHz [optional bis 1006 MHz], macht also eine maximal nutzbare Frequenzbandbreite von 754 (bzw. 898) MHz, d.h. maximal 94 (bzw. 112) Kanäle. Unter kompletter Nutzung ALLER Frequenzen, d.h. ohne jegliches TV-Angebot, ergäbe sich damit eine maximale Übertragungsrate (bei Nutzung von QAM256 und 6952 kSym) von 5,27 GBit/s [resp. 6,23 GBit/s].
Da aber noch ein TV-Angebot gesendet wird, reduziert sich die Anzahl derzeit um die 30 analogen und 31 digitalen Transponder auf 33 Kanäle für die Nutzung mit EuroDoCSIS. Heißt also, dass maximal 1,84 GBit/s übrig bleiben...
Mehr geht in einem Segment nicht!
Und eben jene (theoretisch möglichen) 1,8 GBit/s müssen sich ALLE am Segment angeschlossenen Kunden teilen. Macht bei 100 MBit/s-Kunden also 18 Kunden, bis das Segment dicht ist, bei 200 MBit/s sind's schon nur noch 9. Und ich glaube kaum, dass KD die Segmente derzeit wirklich so klein wählt, dass die Anzahl der Kunden in diesem Umfang ist (und somit die Bandbreite ausreichend wäre).
Eher werden da 30...50, wenn nicht sogar über 100 Kunden an einem Segment hängen, womit klar ist, dass es, sofern alle Nutzer gleichzeitig laden, nichts mehr geht.
Im Gegensatz zum Telefonkabel, wo nur ein Nutzer angeschlossen ist, stellt das Koax-Kabel also, bei zu großer Wahl des Segments, eher ein Hindernis für große Bandbreiten dar.
Beim Telefonkabel kommt es hingegen nahezu nur auf die Leitungslänge zwischen DSLAM und DSL-Modem an, die Anzahl der weiteren Kunden spielt (nahezu) keinerlei Rolle.