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Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 21.07.2019, 16:20
von GLS
DarkStar hat geschrieben: 21.07.2019, 16:10 Zahlen die Sender kommen sie auch ins Kabel rein und bei Sky genau das gleiche, es liegt an Sky und nicht an VF.
Das ist doch viel zu kurz gegriffen. Zu einem Konflikt gehören immer zwei und natürlich trägt Vdf eine "Teilschuld", weil sie überhaupt Gebühren für Sendereinspeisungen erheben.
DerSarde hat geschrieben: 21.07.2019, 16:12 Noch besser wäre aber schon, wenn die Gebühren ganz weg wären...
Eben. Es geht auch ums Prinzip, egal wie "niedrig" die Gebühren angeblich sind.

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 21.07.2019, 16:25
von DerSarde
Ich hatte ja auch schon mal die Idee, das andersrum zu machen. Sprich nicht die Einspeisegebühren sollten gestrichen werden, sondern die Kabelanschlussgebühren. Kabel in die Dose in der Wand, fertig (zumindest für die FTA-Sender). Dann wäre Kabel in dieser Hinsicht faktisch Sat gleichgestellt.

Problem: Die Einspeisegebühren für die Sender könnten in dieser Konstellation signifikant höher sein als sie jetzt sind, d.h. es könnten sich weniger Sender eine Einspeisung leisten als im Moment. Immerhin betragen die Anschlussentgelte der Kunden ja 87% der TV-Umsatzentgelte bei VFKD, die wohl großteils auf die Sender umgelegt werden würden. Das Netz muss ja auch gewartet werden usw.

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 21.07.2019, 16:28
von DarkStar
Und wer soll dann die ganzen Wartungskosten des Netzes bezahlen? Das müssten dann nämlich die Sender und dann würden die Gebühren wieder steigen müssen.

Astra SES verschenkt ja schließlich auch nichts...

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 21.07.2019, 16:28
von DerSarde
DarkStar hat geschrieben: 21.07.2019, 16:28 Und wer soll dann die ganzen Wartungskosten des Netzes bezahlen? Das müssten dann nämlich die Sender und dann würden die Gebühren wieder steigen müssen.

Astra SES verschenkt ja schließlich auch nichts...
Eben, hab ich gerade noch drunter geschrieben.

Ein kompletter Wegfall der Einspeisegebühren hingegen würde (bei vollständiger Kompensation) den Preis für den Kabelanschluss etwa um ~1,72€ / Monat steigen lassen...

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 21.07.2019, 18:48
von Andy.Seydel
DarkStar hat geschrieben: 21.07.2019, 16:10ORF wird nie Bundesweit eingespeist werden und zu dem Rest der aufgezählten Sender kann man echt nur sagen, dass dort nicht VF Schuld ist sondern die Sender.
Zahlen die Sender kommen sie auch ins Kabel rein und bei Sky genau das gleiche, es liegt an Sky und nicht an VF.
Ich meine, man hat zwar auch alles per Stream, aber die Frage wäre hier wie viel Prozent der Deutschen haben genauso wie ich ein WLAN-Radio?

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 21.07.2019, 18:55
von DarkStar
Dann solltest du dir mal die Frage stellen..wieviele Prozent der Deutschen Interessieren diese Randsender?

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 23.07.2019, 18:02
von Nicoco
An die Admins:
Seid ihr eigentlich an Informationen über die verschiedenen WDR Lokalzeiten interessiert? Also in welchem Netz welche Lokalzeit eingespeist wird?
Dann könnte man das in einem separaten Thread vielleicht schon mal sammeln.

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 23.07.2019, 18:25
von GLS
Es bringt nichts, Einzelmeldungen zu sammeln. Wir brauchen eine vollständige Übersicht, ehe wir das im Helpdesk abbilden können, und die wird es wohl erst geben, wenn Vdf die Belegungen von UM in ihre Datenbank eingepflegt haben wird.

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 24.07.2019, 18:30
von twen-fm
Die nächste kritische Meinung zur Übernahme und zwar vom FRK (Fachverbandes Rundfunk- und BreitbandKommunikation), hier die PM in voller Länge:
FRK zur EU-Genehmigung der Unitymedia-Übernahme durch Vodafone

EU-Genehmigung des Kabeldeals: Schlag ins Gesicht des Mittelstandes und gegen den flächendeckenden Glasfaserausbau

„Realitäts- und Marktferne der Wettbewerbskommisarin“ beweist nach Meinung des Fachverbandes Rundfunk- und BreitbandKommunikation die EU-Genehmigung der Unitymedia-Übernahme durch Vodafone. Die Wiedererrichtung des alten Kabelmonopols, das die EU vor zwei Jahrzehnten zerschlagen hat, bestätigt aus Sicht des FRK die Geschichtsvergessenheit und völlige Unkenntnis der wettbewerbspolitischen Zusammenhänge in Deutschland.

„Die Entscheidung ist ein Schlag ins Gesicht der kleinen und mittleren Kabelnetzbetreiber, City-Carrier und mittelständischen Programmanbieter. Das jetzt manifestierte Duopol aus Vodafone und Telekom wird mit seiner geballten Macht den gesamten Mittelstand in einem ungleichen Wettbewerb in seiner Existenz bedrohen. Zugleich ist damit das Ende des allseits gewünschten flächendeckenden Glasfaserausbaus, dessen Treiber bisher die mittelständischen Kabelnetzbetreiber, Stadtwerke und regionalen Anbieter waren, eingeläutet. Letztlich zahlen Verbraucher und Geschäftskunden den hohen Preis für die Brüsseler Ignoranz gegenüber den deutschen Marktgegebenheiten“, lautet die massive Kritik des FRK-Vorsitzenden Heinz-Peter Labonte.

Die Auflagen beurteilt der FRK-Vorsitzende als Brüsseler Bürokratenwitz: „Die Scheinöffnung der Vodafone-Netze für nur einen Wettbewerber und dies auch noch für Breitbanddienste zweiter Klasse hat nichts mit Open-Access zu tun, sondern richtet sich als strategische Maßnahme nur gegen die Telekom. Zudem wird sich der neue Kabelmonopolist die Abhängigkeit von seinen Kabelinfrastrukturen bei der Lieferung seiner TK-Vordienstleistungen von den mittelständischen Marktteilnehmern und letztlich der Wohnungswirtschaft teuer bezahlen lassen“. Insbesondere die fehlenden Auflagen hinsichtlich der Wohnungswirtschaft werden aus Sicht des FRK den Wettbewerb im Gestattungsgebermarkt massiv schwächen und in der Folge zu steigenden Preisen der Infrastruktur- und Medienversorgung zu Lasten der Mieter führen.

Starke Benachteiligungen durch die neue Marktmacht erwartet der FRK zudem für die unabhängigen mittelständischen Programmanbieter, denen Vodafone künftig als Kabelmonopolist die Bedingungen für eine Einspeisung diktieren wird. Darüber hinaus könne Vodafone auch die Bedingungen für die Auffindbarkeit von Inhalten und den wirtschaftlichen Rahmen für Pay-TV und Free-TV bestimmen.

Der FRK wird nun im nächsten Schritt die EU-Entscheidung durch seine Juristen prüfen lassen und gegebenenfalls juristisch in Kooperation mit anderen befreundeten Verbänden dagegen vorgehen.

http://www.kabelverband-frk.de/

Re: Unitymedia Übernahme

Verfasst: 24.07.2019, 20:37
von Abraxxas
Der gute FRK Vorsitzende hat aber eine sehr pessimistisch eingestellte Kristallkugel.
Macht es einen Unterschied ob sich so ein Mittelständler gegen UM oder VF wehren muss?