Ehrlich, Knidel, ich sehe das in diesem Fall etwas differenzierter.Knidel hat geschrieben:Und deswegen wird es KDG nicht darauf ankommen lassen, dass ARD/ZDF tatsächlich aus dem Kabel fliegen.
Ob man wirklich die Situation von heute mit der von 2004 vergleichen kann, ist zumindest meiner Meinung nach zweifelhaft.
2004 ging es in erster Linie ja um die Frage, wie die ÖR's ins Kabelnetz eingespeist werden. Das Thema Geld stand da wohl eher nicht im Vordergrund. Hier eine Lösung zu finden war deutlich einfacher als in der momentanen Situation.
Jetzt geht es aber nicht um das "wie" sondern um "wieviel".
KDG möchte nicht auf das Geld der ÖR's verzichten. Um keinen Preis der Welt. Deshalb auch die negative Haltung bezgl. der neuen HD-Sender der ÖR's.
Ich denke, dass sich das zuständige Management der KDG nicht vorstellen kann, dass die ÖR's sich tatsächlich aus dem Kabelnetz zurückziehen werden. Daher bestehen sie auch weiterhin auf ihre Position.
Die ÖR's werden aber ebenfalls hartnäckig ihre Position verteidigen, was den möglichen Schritt des Ausklinkens aus dem Netz der KDG sicher wahrscheinlicher macht. Eine Seite muß die Initative ergreifen, sonst bewegt sich nichts. Und es sieht stark nach den ÖR's aus.
Wenn dieser Schritt erst einmal getan ist, dann wird es sich ganz sicher viel einfacher verhandeln lassen, und es wird dann sicher eine Lösung geben, mit der beide Seiten gut leben können und ihr Gesicht nicht verlieren.
Allerdings rechne ich momentan fest damit, dass es zum Jahreswechsel auf den Kanalplätzen der ÖR's im Kabel erst einmal dunkel bleibt. Aber das ist dann sicher kein Dauerzustand und sollte höchstens 4 Wochen anhalten.
Klar ist es ein Risikospiel, aber die Trümpfe liegen eher auf der Seite der ÖR's - sie müssen sie nur geschickt ausspielen. Denn bei genauer Betrachtung kann die KDG eigentlich nur verlieren.
P.S. Deine Formulierung "...aus dem Kabel fliegen" trifft die Situation auch nicht so ganz. Denn "fliegen" würde bedeuten, dass die KDG sie rausschmeisst. Wenn sie gehen, dann aber wohl von sich aus. "sich tatsächlich aus dem Kabel zurückziehen" wäre wohl situationstreffender.