Diskussion über den Streit mit ARD/ZDF

[lurgi]

"Verhärtete Fronten: Kabel-Deutschland-Chef Adrian von Hammerstein will im Kabelstreit weiterhin nicht nachgeben. Im Rahmen des Fernsehgipfels der ANGA COM 2013 bekräftigte er die Position seines Unternehmens noch einmal. Auch Karola Wille, die Intendantin des MDR, bleib bei der bisherigen Linie der ARD."

mehr hier: http://www.digitalfernsehen.de/Von-Hamm ... 814.0.html

[twen-fm]

Habe nichts anderes erwartet. Sturköpfe.

[faint]

Find ich zu dem Panel lustiger:

Für den zweiten Lacher des Vormittages sorgte daraufhin Moderator Frank Thomsen bei der Verabschiedung: "Nehmen Sie doch als Erkenntnis mit: ARD und ZDF klagen gegen Gebühren - das ist doch auch mal was." Den einen Lacher zuvor gab es übrigens durch ein astreines Eigentor von ZDF-Produktionsdirektor Andreas Bereczky, der auf Kritik an den vielen ollen Kamellen im ZDFneo-Programm antwortete: "Die uralten Wiederholungen bei ZDFneo sind für das junge Publikum doch neu." Man weiß nicht, ob es ein Scherz sein sollte. Aber Raunen und Gelächter ging durch den Saal.

ANGA: Wenn ARD und ZDF gegen Gebühren klagen

[andi410]

Der Kampf geht weiter... [ externes Bild ]

...und der Verlierer steht schon fest: Es ist der Kunde, der für diesen "Kampf" büsen musst.

[Heiner]

Wenn auch nicht KDG:
Bei KBW wird derzeit die Belegung verändert und an UM weitgehend angeglichen, trotzdem lässt man dort arte HD weiterhin weg damit der Status Quo (arte HD im UM-Gebiet aber nicht bei KBW) weiterbesteht.

Auch wenn ich KBW positiver gegenüberstehe als der KDG ist das mal wieder ein weiteres Zeichen für die Sturheit der deutschen Kabelfürsten. Mit Kundenfreundlichkeit hat sowas ja nun nicht zu tun.

[twen-fm]

Vier Meinungen der heutigen "Elefantenrunde".

Quelle ist "digitalmagazin.info" PDF Ausgabe von morgen.

„Unsere Rechtsposition ist richtig“, sagte Adrian von Hammerstein, Chef von Kabel Deutschland, auf dem ersten Branchengipfel des ANGA COM-Kongresses. Ein „must carry“ (Pflicht zur Einspeisung der Programme) bedinge auch ein „must pay“ (Pflicht zur Zahlung von Einspeiseentgelten). Das sahen zwar zuletzt fünf Gerichte anders (Digitalmagazin berichtete), Hammerstein will sich davon nicht beeindrucken lassen und setzt weiter auf den Gang durch die juristischen Instanzen. „Dass sich die Gerichte erstinstanzlich einseifen lassen und Kabel nicht zur Grundversorgung zählen, ist grotesk“, meinte der KD-Chef.

„Relikt der Vergangenheit“
MDR-Intendantin Karola Wille dagegen begrüßte die Urteile und stellte klar, dass kein Rechtsanspruch auf Einspeisegebühren bestehe. Vielmehr würden die Sender die Werte schaffen, mit denen die Kabelnetzbetreiber ihre Anschlüsse erst vermarkten könnten. Wille bezeichnete die Kabel-Einspeisegebühren als „Relikt der Vergangenheit“ und verwies darauf, dass nun Chancengleichheit gegenüber anderen (kleineren) Netzbetreibern und IPTV-Anbietern bestehe. Diese erhalten seit jeher keine Einspeisegebühren von den Sendern.

„Relikt der Gegenwart“
Zur Mäßigung rief indes Andreas Bereczky auf: „Man muss nicht gleich vor mehreren Gerichten verhandeln“, sagte der ZDF-Technikchef. Dass das Thema jetzt so hochkocht, habe ihn erstaunt. Schon 2008 hätten die Sender klargemacht, dass sie in der digitalen Welt keine Einspeisegebühren mehr zahlen würden. „Das kam also nicht aus heiterem Himmel.“ Etwas ratlos ist Bereczky denn aber doch: „Wir haben keine Lösung.“

Conrad Albert, Vorstand Regulation bei Pro Sieben Sat 1, sprach mit Blick auf die aktuelle Situation von einem „Relikt der Gegenwart“. Dass die öffentlich-rechtlichen Sender nun nicht mehr Einspeiseentgelte entrichten, die Privaten aber schon – das würde die Asymmetrie im dualen System noch weiter verstärken. Er forderte zu einem Umdenken auf: „Nur zu verklagen, ist zu kurz gegriffen.“

Aber auch das gibt es: Ein Lichtblick, was man gar nicht glauben mag.

Quelle: http://de.rapidtvnews.com/verbreitungsw ... -kauflaune

Möglicherweise wird der Gang durch die Instanzen nicht notwendig, weil der Rechtsstreit außergerichtlich beigelegt wird. Von Hammerstein und Wille bestätigten, dass sie weiterhin Gespräche über eine Einigung führen. Die Mediatheken von ARD und ZDF könnten dabei eine Rolle spielen, wie von Hammerstein durchblicken ließ: Kabel Deutschland sei daran gelegen, eine attraktive Video-on-Demand-Plattform im Kabelnetz zu entwickeln, während ARD und ZDF durch die Aufnahme der Mediatheken in das Kabel-Deutschland-Angebot Streaming-Kosten sparen könnten. Vielleicht wäre das eine Lösung: Die Sender zahlen künftig nicht für die Verbreitung, sondern für Dienstleistungen, die nicht zur Grundversorgung zählen.

[Burkhard10]

Ein Lichtblick, stimmt, könnte ein Ausweg aus dem Dilemma sein.

[berlin69er]

Ein kleiner Lichtblick, wirklich! Hoffentlich wird dann, vor lauter "neuen Medien" aber dann nicht die Bildqualität des klassischen TV Signals vergessen...

[LuWe]

Ein getrübter Lichtblick allerdings. Ich könnte mir vorstellen, dass im Zuge dessen die HbbTV-Angebote der ÖR eingeschränkt oder gar komplett gefiltert werden - wie schon bei den Privaten.
Es liest sich nämlich so, als würde KDG die ÖRs in eine attraktive und kostenpflichtige VoD-Plattform integrieren, wofür die freien HbbTV-Mediatheken eine Konkurrenz wären.

[berlin69er]

Das könnte aber auch im Interesse der Privaten sein, denen das kostenlose HbbTV ja eh ein Dorn im Auge ist. Vielleicht wird das HbbTV der Privaten ja auch noch nicht eingespeist, weil man im Kabel etwas ähnliches, wie mit HD+ Replay über Astra plant...