Upstream-Pegel zu hoch: Problem?

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reneromann
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Re: Upstream-Pegel zu hoch: Problem?

Beitrag von reneromann »

Flole hat geschrieben: 06.11.2023, 12:24
Karl. hat geschrieben: 06.11.2023, 12:07 Übersteuert wäre das ganze, wenn der Wert sehr niedrig wäre, dann würde das Modem sehr leise sprechen und das CMTS trotzdem nur Geschrei hören und nichts verstehen.
Auch das nicht, eine Übersteuerung kommt ausschließlich dann zustande wenn ein Gerät mehr Pegel ausgeben will als es kann.
Was genau der Punkt ist, wenn das Modem selbst jenseits des "normalen" Betriebsbereichs sendet...
Durch das Ranging ist das im upstream bei normalen Betriebsbedingungen und korrekter Auslegung der Anlage so ziemlich unmöglich.
Du triffst die richtigen Einschränkungen: "normale Betriebsbedingungen und korrekte Auslegung der Anlage"
Offenbar ist die Anlage aber nicht korrekt ausgelegt / eingepegelt, weil sonst die Werte ja innerhalb des Toleranzbereichs wären, den die DOCSIS-Spezifikation vorsieht.

Zumindest für die DOCSIS3.0-Upstream-Kanäle wird innerhalb der DOCSIS3.1-PHY-Spezifikation (CM-SP-PHYv3.1-I20-230419 - verweist auf die CM-SP-PHYv3.0-C01-171207) sowie der DOCSIS3.0-PHY-Spezifikation (CM-SP-PHYv3.0-C01-171207) unter Punkt 6.2.19 auf Seite 72 folgendes gefordert:
If the Extended Upstream Transmit Power Support TLV in the MDD is OFF, the CMTS MUST NOT command the CM to a transmit power above Pmax given in Table 6–7, Table 6–8, and Table 6–9.If the Extended Upstream Transmit Power Support TLV in the MDD is ON, the CMTS MUST NOT command the CM to use a target transmit power level per channel greater than 61 dBmV.
Also: Das CMTS darf auf DOCSIS3.0-Upstream-Kanälen AUF KEINEN FALL das CM (Cable Modem) auffordern, mit einem Sendepegel jenseits der 61 dBmV zu arbeiten.
Gemäß den Tabellen 6.7, 6.8 und 6.9 sind die maximal erlaubten Pegel sogar noch geringer - im Fall von 3..4 Kanälen (Tabelle 6.9) und der Nutzung von 64-QAM beträgt der maximale Pegel sogar "nur" noch 51 dBmV (TDMA) respektive 53 dBmV (S-CDMA)...
Der Upstream-Pegel am HÜP ist eigentlich immer konstant, egal was man mit der Hausverteilanlage auch veranstaltet.
Nein! Der Upstream-Pegel am HÜP richtet sich logischerweise nach den Gegebenheiten im Verteilnetz davor -- das CMTS will ja einen möglichst gleichmäßigen Pegel von allen CMs empfangen, ergo muss sich der Upstream-Pegel am HÜP nach den Gegebenheiten des Verteilnetzes zwischen CMTS und HÜP richten - also insbesondere der Leitung zwischen HÜP und dem letzten Verstärker "vor" dem HÜP im Verteilnetz. Denn jeder Verstärker wird so eingestellt, dass er dam Ende der angeschlossenen Leitung einen möglichst gleichmäßigen Pegel ausgibt - nicht anders herum.
Flole
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Re: Upstream-Pegel zu hoch: Problem?

Beitrag von Flole »

reneromann hat geschrieben: 06.11.2023, 19:48
Flole hat geschrieben: 06.11.2023, 12:24
Karl. hat geschrieben: 06.11.2023, 12:07 Übersteuert wäre das ganze, wenn der Wert sehr niedrig wäre, dann würde das Modem sehr leise sprechen und das CMTS trotzdem nur Geschrei hören und nichts verstehen.
Auch das nicht, eine Übersteuerung kommt ausschließlich dann zustande wenn ein Gerät mehr Pegel ausgeben will als es kann.
Was genau der Punkt ist, wenn das Modem selbst jenseits des "normalen" Betriebsbereichs sendet...
Kann es gar nicht, weil das Modem dieses niemals tun darf, bzw. das CMTS dieses nicht mal dazu auffordern darf. Man ist also immer im "normalen" Betriebsbereich.
reneromann hat geschrieben: 06.11.2023, 19:48
Durch das Ranging ist das im upstream bei normalen Betriebsbedingungen und korrekter Auslegung der Anlage so ziemlich unmöglich.
Du triffst die richtigen Einschränkungen: "normale Betriebsbedingungen und korrekte Auslegung der Anlage"
Offenbar ist die Anlage aber nicht korrekt ausgelegt / eingepegelt, weil sonst die Werte ja innerhalb des Toleranzbereichs wären, den die DOCSIS-Spezifikation vorsieht.
Ist er, denn die Spezifikation wird niemals vom Modem verlassen werden.
reneromann hat geschrieben: 06.11.2023, 19:48 Zumindest für die DOCSIS3.0-Upstream-Kanäle wird innerhalb der DOCSIS3.1-PHY-Spezifikation (CM-SP-PHYv3.1-I20-230419 - verweist auf die CM-SP-PHYv3.0-C01-171207) sowie der DOCSIS3.0-PHY-Spezifikation (CM-SP-PHYv3.0-C01-171207) unter Punkt 6.2.19 auf Seite 72 folgendes gefordert:
If the Extended Upstream Transmit Power Support TLV in the MDD is OFF, the CMTS MUST NOT command the CM to a transmit power above Pmax given in Table 6–7, Table 6–8, and Table 6–9.If the Extended Upstream Transmit Power Support TLV in the MDD is ON, the CMTS MUST NOT command the CM to use a target transmit power level per channel greater than 61 dBmV.
Also: Das CMTS darf auf DOCSIS3.0-Upstream-Kanälen AUF KEINEN FALL das CM (Cable Modem) auffordern, mit einem Sendepegel jenseits der 61 dBmV zu arbeiten.
Gemäß den Tabellen 6.7, 6.8 und 6.9 sind die maximal erlaubten Pegel sogar noch geringer - im Fall von 3..4 Kanälen (Tabelle 6.9) und der Nutzung von 64-QAM beträgt der maximale Pegel sogar "nur" noch 51 dBmV (TDMA) respektive 53 dBmV (S-CDMA)...
Dann wäre das CMTS beim nicht Standard-konform, denn es senden Kanäle mit 55 dBmV. Finde den Fehler ;)