Umstellung der Zuführung auf Backbone

[GLS]

Hallo und Guten Abend,
wo finde ich denn bei der Bundesnetzagentur solch eine Liste? Lt. Senderbelegung bin ich an der Kabelkopfstation 8 (Osnabrück II) angebunden.
Unser Ort hat ca. 10.000 Bewohner aber wie viele davon Kabelkunden sind, weiss ich auch nicht.
Danke für die Rückmeldung.

Noch eine Ergänzung: Wenn du an einem der "IIer"-Netze hängst, bedeutet das ja, dass der Hauptort dieser Kopfstation (in deinem Fall Osnabrück) ausgebaut ist. Du kannst dir also schon Hoffnungen auf einen Ausbau machen, allerdings wird vor 2012 wohl nichts passieren; aber das ist nur eine Prognose von mir. Was ich mit Kleinstnetzen/"Dorfnetzen" gemeint habe, sind Netze, wo selbst die Kopfstation nicht internetfähig aufgerüstet ist. Das betrifft immer nur einzelne Orte, die nicht an ein größeren Netz angebunden sind.

[2rangerfan0]

Du meinst also bei "Weiden II" besteht auch noch Hoffnung? Ich haeng ja gottseidank am Ier -Netz?

Zu wie viel Prozent glaubst du, dass ein Ausbau der IIer - Netze noch erfolgt?

Und noch eine Frage - musst nicht du mir beantworten:
Warum hat die KDG ueberhaupt sowas veranstaltet? Einen Teil eines Netzes ausbauen und einen nicht? Warum hat sienicht gleich das ganze Netz aufgerüstet?

[twen-fm]

Das kann ich mal versuchen zu antworten, da ich eine Vermutung habe, falls jemand anderes mehr darüber weiss, kann es natürlich auch hier schreiben...also wie gesagt, ich vermute mal das sich die kleinsten Netze für die KDG schlichtweg nicht rentieren, da entweder die Kosten der Aufrüstung den "Nutzen-Faktor" übersteigen oder was auch immer. Daher hatte die KDG wohl auch Schwierigkeiten, die grossen Netze auf 862 MHz aufzurüsten und hat erst mal nur 630 MHz Upgrades gemacht (oder sogar Netze bis 470 MHz belassen), weil die ganzen A Class Strecken-Verstärker usw. nur erweitert, aber nicht ausgetauscht werden mussten, wie es im Fall einer 862er Aufrüstung der Fall gewesen wäre, aber da inzwischen ein (sichtbarer) Mangel der Kapazitäten auch im 630er Bereich entstanden ist, wird die KDG früher oder später auch die restlichen (Gross-)Netze auf 862 MHz aufrüsten müssen. Ich wiederhole, das ist meine eigene Vermutung, daher wäre es ganz nett wenn sich jemand dazu äussern würde.

[2rangerfan0]

Danke, aber ich meinte ja eher, warum die KDG z.B. "mein" Netz Weiden zum Teil ausgebaut ist(Weiden, Altenstadt, Amberg, NEW, Floß, ...) und zum Teil nicht(Tirschenreuth, Erbendorf, Schwandorf, Windischeschenbach, Pleystein, ...). Es ist ja letztendlich EIN UND DASSELBE Netz!
Wieso also nich t gleich das komplette auf 630MHz ausbauen, sondern nur einen Bruchteil?!

Schwandorf hat mit 30000 Einwohnern nur 10000 weniger als Weiden. Sulzbach-Rosenberg auch 20000 Einwohner! Und Erbendorf, W'Eschenbach, Tirschenreuth, Pleystein kommen auch nochmal auf 20000 Einwohner!
Und des is alles nicht ausgebaut. Es ist ja nicht so, dass nur noch kleine Städte/Dörfer in dem Netz "Weiden" nicht ausgebaut sind, sondern auch Städte im fünfstelligen Bereich!

[twen-fm]

Das ist in der Tat erstaunlich, da im besagten BLM "Kabel-Bericht" von 2005 die Rede von "neu zusammengestelllten Glasfasernetzen" die Rede ist (vorher waren die Netze eher über klassische ATM Sterne angeschlossen, wenn ich mich nicht irre), warum da diverse Städte mit xx.ooo Einwohner nicht ausgebaut worden sind, wird wohl auf ewig eines der Geheimnisse der KDG bleiben.

[2rangerfan0]

Dafü sind in meinem Netz einige Dörfer mit ein paar 100 Einwohnern ausgebaut auf 630MHz...

[GLS]

Ich kann leider auch nicht sagen, warum KDG das tut, was sie tut, nur spekulieren: Neben wirtschaftlichen Gründen war es wohl vor allem das Ziel, möglichst viele Kopfstationen in möglichst kurzer Zeit internetfähig zu machen. Denkt nur mal an das Jahr 2006: Was da alles geschafft wurde, Wahnsinn! Kein Vergleich zu heute. Aber das hätte man nicht geschafft, wenn man jedes Netz bis ins hinterste Dorf ausgebaut hätte.

Zum zweiten sitzt denen jetzt die analoge Sat-Abschaltung im Nacken; d. h. bis spätestens 01.05.2012 müssen alle großen Netze am Backbone hängen (wie gesagt ca. 99%), sonst würde entweder durch Not-Re-Analogisierung eine Kostenlawine entstehen oder eine Beschwerdeflut der Analogzuschauer kommen, wenn einige Sender nicht mehr empfangbar wären.

Das Ganze hat ja mit dem Ausbau nichts zu tun: Wenn ein Netz am Backbone hängt, betrifft das auch die nicht-ausgebauten Teile des Netzes. Trotzdem bekommen durch die für das Backbone erforderlichen Netz-Zusammenlegungen einige mittelgroße Netze erstmals die Chance, in Zukunft ausgebaut zu werden, da sich das für eine "kleine" Kopfstation sicherlich nicht rentiert hätte.

Nach welchen Kriterien aber auch Orte mit 20 000 Einwohnern (hier z. B. Kitzingen) noch nicht ausgebaut worden sind, kann wohl nur jemand beantworten, der die Netzstruktur genau kennt, also wo welche Glasfaserleitungen liegen usw. Es sind ja meist die Orte, die weiter weg von der Kopfstation liegen, die zum II-er Netz gehören. Vielleicht müssten da besonders viele Verstärker ausgetauscht werden oder so (bin leider kein Techniker).

[GLS]

Hier noch ein paar Hinweise, warum ich glaube, dass der Ausbau ab 2012 (vorausgesetzt, dass das alles mit dem Backbone soweit klappt und die Mittel frei werden) weiter geht:

Neben der erwähnten BNetzA-Sache gibt es ja noch das TKLM-Gutachten von 2007 (Klick). Daraus mal ein Zitat (S. 18):

"Die Modernisierung des KDG-Netzes und der Aufbau des Backbone wird nahezu 100 % des heutigen Einzugsgebietes der KDG umfassen."

Dass "Modernisierung" nicht gleichbedeutend mit Backbone ist, sieht man auf S. 6f., wo diese eindeutig mit dem Internet-Ausbau in Verbindung gebracht wird.

Dann gibt es ja noch die aktuelle Präsentation vom diesem Investoren-Kongress vor ein paar Wochen (Klick): Hier heißt es auf S. 53, dass bei den restlichen knapp 20% weitere Aufrüstungen von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig sind. Also irgendwie Kostenersparnis bei der Senderzuführung über Backbone statt Sat und weiterer Schuldenabbau (oder was meinen die mit "higher density after consolidation"? Irgendwelche BWLer hier? ).

Ich würde mal vorsichtig behaupten, dass ab 2012 weiter ausgebaut wird und letztendlich, vielleicht so 2014/2015 99% erreicht werden;
also im Prinzip das, was KBW vorgemacht hat und wo UM gerade in riesen Schritten hinmarschiert. Letztendlich dauert es bei der KDG nur viel länger aus den genannten Gründen.

[twen-fm]

Denkt nur mal an das Jahr 2006: Was da alles geschafft wurde, Wahnsinn! Kein Vergleich zu heute.

Stimmt, da ging alles Schlag auf Schlag, vor allem "Programm-Einspeisungs-Technisch"...eine kurze Übersicht als Erinnerung: Die Einspeisung der grossen Privaten sowie mehrere kleinen war geschafft und dann die sogenannte "Herbstoffensive 2006", die ich als einer der ersten hier im Sommer 2006 "ankündigen" durfte, allerdings wusste ich auch nicht was genau sich dahinter versteckte, aber damals wurden wir alle hier mehr als positiv überrascht (da viele weitere Sender eingespeist wurden und die meisten Kanäle auf 256 QAM umgestellt wurden), solche positiven Sachen sind heutzutage seitens der KDG eher eine Seltenheit geworden.

[Heiner]

In Bremen (was ja auch am Backbone hängt) wird beim WDR übrigens die Regionalversion Köln eingespeist, beim Bayerischen Fernsehen war Süd zu sehen, allerdings war es das afaik über Sat analog auch. Denke dennoch dass es dort bei BFS Süd bleibt.