Genug Platz im Kabelnetz ?

In diesem Forum geht es um den Ausbau des Kabelnetzes in vielerlei Hinsicht (allgemeiner Ausbau für Internet/Telefonie, EuroDOCSIS 3.0/DOCSIS 3.1, 862 MHz, Video on Demand, Segmentierungen...).
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Heiner
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von Heiner »

2rangerfan0 hat geschrieben:Was heißt üBK und bBK eigentlich ausgeschrieben? :D
üBK = übergeordnete Breitbandkabelverstärkerstelle
bBK = benutzerseitige Breitbandkabelverstärkerstelle

Wobei ich finde dass das "benutzerseitige" verwirren könnte...
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GLS
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von GLS »

Sehr informativer Beitrag, Heiner. Vielen Dank!
Heiner hat geschrieben:Das Backbone ist eigentlich eine andere, davon unabhängige Geschichte. Das Backbone steht nur für die Vernetzung der gesamten Kopfstationen mit dem Ziel, die Satellitenzuführung einzusparen und alles zentral in Frankfurt zusammenzustellen soweit es geht. Ähnlich wie bei Unitymedia in Kerpen.

Der Austausch dieser A-Linien gegen Glasfaserlinien erfolgt unabhängig von der Backboneanbindung, kann aber durchaus gleichzeitig oder zeitlich wenig entfernt davon geschehen, sogar schon vor der Backboneanbindung.
Genau so hab ich das auch verstanden. Kann man also sagen, dass diese A-Linien-Geschichte v. a. für die DOCSIS3-Aufrüstung eine Rolle spielt? Für DOCSIS3 braucht man ja die 862 MHz, wie du mal geschrieben hast. Klar läuft das Internet auch über ein Backbone, sonst könnte man ja die ganzen Gigabits nicht transportieren, aber im speziellen Sinne verwenden wie den Begriff "Backbone" hier tatsächlich nur für die TV-Umstellung, wo ja dieses EdgeQAM benötigt wird. Also zwei unabhängige Sachen voneinander.

Hier mal zwei Netze als Beispiel:
- In Würzburg haben wir das Internet schon über DOCSIS3 (A-Linien also schon getauscht?), TV aber noch über SAT-Zuführung (kein EdgeQAM in der üBK installiert)
- In Bad Kissingen läuft dagegen das Internet noch über DOCSIS2, alleine im 630-MHz-Bereich (A-Linie noch nicht aufgerüstet), TV läuft aber schon übers Backbone (EdgeQAM wurde installiert)

Jetzt wird mir auch klar, warum im Münchner Umland für DOCSIS3 noch soviel umgerüstet werden muss, das betrifft dann also diese A-Linien.
- Kleinre Netze werden an die Kanalbelegung der großen angepasst und zusammengeschlossen. Werden die dann automatisch mit ausgebaut?
Nicht unbedingt, insgesamt eher unwahrscheinlich, kann später aber durchaus noch passieren. Aber nicht zwanghaft.
Sie sind natürlich nicht sofort ausgebaut, denn die Verstärker müssen ja noch getauscht werden. Ein Ausbau wird wahrscheinlich schon passieren, denn dann sind die kleinen Netze ja nicht mehr selbständig, sondern hängen quasi als IIer-Netz an den großen mit dran (also selbe üBK). Die Frage ist hier weniger das ob, sondern vielmehr das wann, und das kann bei KDG ja immer länger dauern. Aber wer weiß das heute schon?
- Was ist mit unausgebauten Teilnetzen, die es zu Hauf gibt?
Abhängig davon, wie es wirtschaftlich mit der KDG aussieht. Durch die Fertigstellung des Backbones wird erwartet, dass die laufenden Kosten der KDG sinken, da sie ja dann auch weniger Geräte benötigen und damit niedrigere Stromkosten etc. etc. Eventuell werden die dadurch freigesetzten Mittel für einen weiteren Netzausbau genutzt. Auch die wirtschaftliche Lage insgesamt spielt eine Rolle.

Ein Ausbau dieser Teilnetze kann, muss aber nicht sein.
Dasselbe wie oben. Die Überlegung, dass die Kosteneinsparung (alleine schon durch die Abschaltung der Astra-3A-Transponder) später für den Ausbau der restlichen Netz(bereich)e verwendet wird, habe ich ja auch schon angestellt. Bei den Teilnetzen ist es doch sowieso einfacher, als wenn dezentrale Netze aufgerüstet werden müssten. Hier bei uns in der Gegend gibt es einen Netzbetreiber, TKN Deutschland GmbH (nicht mit Telekabel Nord verwechseln), der selbst diese Netze ausbaut und den Leuten Internet immerhin mit 33 MBit/s zu KDG-ähnlichen Preisen und ein recht gutes DVB-Angebot (keine Grundverschlüsselung) anbietet. Da sollte die KDG das eigentlich locker schaffen; allerdings wissen wir ja, dass die Heuschrecken, äh Investoren, da gerne immer mal wieder Geld sehen wollen.

Sollte KDG nicht weiter ausbauen, wäre das ein Witz, mit Verlaub! Alleine schon die ganzen Probleme, wo denn die neuen HD-Programme hinsollen... Die Leute in den unausgebauten Netzen würde scharenweise zu Sat rennen (wenn sie es können), sofern sie das nicht eh schon tun.

Jetzt interessiert mich allerdings noch, ob es in den großen Netzen dann jeweils nur eine CMTS gibt, oder auch weitere in den bBKs?
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GLS
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von GLS »

Kleine Ergänzung: Nicht ausgebaut werden dann die Netze, die nicht mehr mit anderen zusammengeschlossen werden und sowieso nicht ans Backbone kommen. Da steht dann entweder ein Verkauf oder sogar die Abschaltung (bei sehr wenigen, vielleicht bis 100 Teilnehmern) an. Steht ja auch im Helpdesk-Artikel von Heiner.
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von GLS »

2rangerfan0 hat geschrieben:Abgesehen davon:
Ich bin ja an keinem "Unternetz" angeschlossen. Im Moment häng ich an der "Gaisleite" - auch Fischerberg oder "Weiden 1" genannt :D
Von wo nach wo müsste man dann die A-Linie ersetzen?
Hab gerade mal nachgesehen: Weiden war früher auch AMTV! (Wie übrigens so viele Netze in ländlichen Regionen)

Das heißt, da gab und gibt es schon Unterkopfstationen. Es kann allerdings sein, dass Weiden selbst direkt per Kabel vom Fischerberg versorgt wurde und die anderen Unterkopfstationen dann eben per Richtfunk (das sind diese weißen "Trommeln", soweit ich weiß).
So gesehen war das Netz Weiden früher vielleicht ein Hybrid aus beiden Zuführungs-Techniken.
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von 2rangerfan0 »

AMTV sagt mir jetzt gar nix...

Heißt des dann vielleicht so viel wie: alle die direkt angeschlossen sind an der Gaisleite sind schon ausgebaut und der Teil, der über die weißen Trommeln da versorgt wird nicht?

Ich weiß nämlich, dass zwischen Wildenreuth und Erbendorf ein Mast steht, mit solchen Trommeln - Schüsseln gibts da aber keine.

Genauer gesagt hier: http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 3&t=h&z=18


Nur glaub ich nicht, dass Amberg auch direkt versorgt wird... Ist aber ausgebaut.
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von GLS »

AMTV sagt mir jetzt gar nix...

Heißt des dann vielleicht so viel wie: alle die direkt angeschlossen sind an der Gaisleite sind schon ausgebaut und der Teil, der über die weißen Trommeln da versorgt wird nicht?
Nein, der Ausbau hat hauptsächlich damit was zu tun, ob überall rückkanalfähige Verstärker in der Leitung sind.

AMTV-Sterne waren früher Netze, bei denen es eine zentrale Kopfstelle gab, die die SAT-Programme empfangen hat und das ganze über Richtfunk an die Unterkopfstationen verteilt hat. Dort wurden dann noch die terrestrischen Programme empfangen und hinzugefügt. Das ganze war dann in den 2000ern einfach zu teuer, KDG hat hatte alle AMTV-Sterne durch Glasfaseranbindungen ersetzt. Es wird also heute generell nicht mehr verwendet.

Ich weiß nämlich, dass zwischen Wildenreuth und Erbendorf ein Mast steht, mit solchen Trommeln - Schüsseln gibts da aber keine.

Genauer gesagt hier: http://maps.google.de/maps?f=q&source=s ... 3&t=h&z=18
DAS könnte dann so eine Unterkopfstation sein, die früher das AMTV-Signal empfangen hat, heute aber natürlich per Glasfaser angebunden ist - also eine bBK, wie Heiner schreibt.

Nur glaub ich nicht, dass Amberg auch direkt versorgt wird... Ist aber ausgebaut.
Eben auch deswegen hat man alles auf Glasfaser umgestellt. Der Internet-Rückkanal ließe sich wahrscheinlich nicht über Richtfunk realisieren...
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von 2rangerfan0 »

Ok.

Ich fasse zusammen:

- Die Masten haben jetzt keine Funktion mehr - nur nach das Gebäude daneben ^^ - auch die Masten werden jetzt zentral(bei mir Gaisleite) von Glasfaser oder Kupfer(?) versorgt
- Ausbau ist da nicht zwingend vorhanden, weil eben in den grauen Kästen die Verstärker gewechselt werden müssten, oder?
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von GLS »

2rangerfan0 hat geschrieben:Ok.

Ich fasse zusammen:

- Die Masten haben jetzt keine Funktion mehr - nur nach das Gebäude daneben ^^ - auch die Masten werden jetzt zentral(bei mir Gaisleite) von Glasfaser oder Kupfer(?) versorgt
Mit "Masten" meinst du jetzt die bBKs, oder? Die haben tatsächlich für's Kabel keine Funktion mehr, es sei denn, es wird lokal doch noch der ein oder andere Radiosender empfangen. Das ist z. B. in Ingolstadt der Fall (üBK bei diesem Netz ist übrigens der Sender Pfaffenhofen).
Von den üBKs zu den bBKs ist auf jeden Fall Glasfaser, wie der Netzaufbau danach aussieht, können wir den Ausführungen von Heiner entnehmen (mit diesen Linien :) )

Auf den bBKs können aber z. B. noch UKW-Sender drauf sein, oder natürlich Handy-Antennen.
- Ausbau ist da nicht zwingend vorhanden, weil eben in den grauen Kästen die Verstärker gewechselt werden müssten, oder?
Ja, würde ich so sehen.
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von 2rangerfan0 »

Denke schon :D

Schaut aus, wie die kleine Version von der Gaisleite - sprich: ohne dieses Rondell in der Mitte - einfach nur ein Mast mit den weißen Trommeln.

So wie der verlinke(nur ne Nummer kleiner - vieeeeel kleiner).
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Re: Genug Platz im Kabelnetz ?

Beitrag von GLS »

Ja, diese Masten kenne ich auch. Ich habe allerdings oben "Mast" und "bBK" synonym verwendet - ist eigentlich Quatsch, denn die bBK wäre dann in der Tat, wie du schreibst, das Gebäude daneben, wo die Glasfaserleitungen zusammenlaufen. Kannst ja bei Gelegenheit mal ein Foto von dem Türmchen machen :D
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