Digitalisierungsgrad

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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HH-TV-Fan
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von HH-TV-Fan »

Sehr interessant, der neue Digitalisierungsbericht. Hier die wichtigsten Fakten für mich:
- die KNB sehen die Digitalisierung "marktgetrieben", wollen keine gemeinsame Vereinbarung
- die Wohnungswirtschaft sieht den Ausstieg aus der analogen Verbreitung erst bei einer Digitalisierung von 85% (wir sind jetzt bei ca. 82%)
- die Programmveranstalter sehen die Digitalisierung positiv, aber wenn nur in einem Schritt, sonst ergeben sich für die vorzeitig abgeschalteten Sender ja Reichweitenverluste und Nachteile
- Fazit: Es wird keine Vereinbarung aller Beteiligten geben, wie der "Analogausstieg" im Kabel ablaufen wird, da die Interessen der Beteiligten zu weit auseinander liegen

Bisher hieß es immer, wenn wir die 80% Digital-Nutzer-Quote erreicht haben, kann man den Analog-Ausstieg beginnen, jetzt setzt die WoWi diese Quote auf 85% hoch, Step-by-step wollen die Programmanbieter nicht und die KNB setzen wieder darauf, dass alle anderen es wollen und die KNB dann dazu drängen... Also es will wieder keiner die Verantwortung übernehmen. Ein Trauerspiel...
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twen-fm
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von twen-fm »

Spätestens wenn ProSiebenSat1 ab 2018 die analoge Ausstrahlung im Kabel einstellt, werden wir dann schauen was die anderen machen werden...Alleingänge oder eine Fortführung der "Re-Analogisierung" werden die wohl kaum durchsetzen können.
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von DarkNike »

twen-fm hat geschrieben:Spätestens wenn ProSiebenSat1 ab 2018 die analoge Ausstrahlung im Kabel einstellt, werden wir dann schauen was die anderen machen werden...Alleingänge oder eine Fortführung der "Re-Analogisierung" werden die wohl kaum durchsetzen können.
Deswegen denke ich, dass 2018 analog auch bei uns komplett abgeschaltet wird. Eigentlich schon längst überfällig.
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Amadeus63
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Digitalisierungsgrad/-Bericht

Beitrag von Amadeus63 »

Der große Unterschied in der Zählweise sind die ca. 1 Mio. Haushalte, die neben dem digitalen Hauptempfang auf Nebengeräten (alten Röhren-TV/Flat ohne DVB-C jeweils ohne Receiver) "analog schauen". Die werden bei der AGF als "reine" Analoghaushalte geführt, was so nicht stimmt. Maßgebend ist ja der Hauptempfang und da wären es also knapp 3 Mio. Analoghaushalte (18,5% der Kabelkunden).

Fazit: Für weniger als 1/5 werden 30 Kanäle "blockiert/reserviert".

P.S. Interessant in dem Bericht war auch, dass trotz der oft vorhandenen technischen Möglichkeit des HD-Empfangs (78%) die Nutzung der privaten Bezahlsender in HD über alle Empfangswege (unter 20%) auf einem ähnlichen Niveau liegt wie die Analoghaushalte im Kabel. Lustig dabei ist, dass von den "technischen 78%" nur 53% effektiv HD (die ÖR) nutzen....
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twen-fm
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von twen-fm »

Hier ist eine weitere PM der Landesmedienanstalten...das wichtigste für die Kabelnetze und die bevorstehende Digitalisierung habe ich fett markiert:

„Angebotsvielfalt ist nicht Anbietervielfalt“: Kleine TV-Sender fordern Vorgaben zur Plattformregulierung

Die vollständige Digitalisierung des Fernsehempfangs ist auf der Zielgeraden – das belegen die Zahlen des neuen Digitalisierungsberichts der Medienanstalten, der gestern in Berlin präsentiert wurde. So ist die Digitalisierung in den deutschen Fernsehhaushalten im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte auf 92,3 Prozent angestiegen. Das entspricht rund 35 Millionen Haushalten. Die Digitalisierungsquote im Kabel stieg um zehn Prozentpunkte auf 82,1 Prozent, variiert jedoch regional: Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg liegen vorne. Der Anteil der ausschließlich analogen Kabelhaushalte an allen Kabel-TV-Haushalten liegt bei 16,8 Prozent.

Gleichzeitig setzt sich der leichte Rückgang in der Terrestrik fort, wie Regina Deck von TNS Infratest bei ihrer Präsentation ausführte: Fernsehen über DVB-T empfangen bundesweit 9 Prozent oder 3,4 Millionen TV-Haushalte. In den Haushalten, die ausschließlich DVB-T empfangen, bleibt die Nutzung jedoch stabil, sowohl bundesweit als auch in den Kernregionen, wo zusätzlich zu den öffentlichen-rechtlichen auch die privaten Programme empfangen werden können. IPTV hingegen legt um 1,4 Prozentpunkte zu auf 6,2 Prozent. Kabel und Satellit liegen nahezu gleichauf (45,9 gegenüber 46,5 Prozent der TV-Haushalte) und bleiben weiter die meistgenutzten Übertragungswege.

Mit einem Digitalisierungsgrad von deutlich über 80 Prozent sei die Marke, die üblicherweise Maßstab für einen Analog-Digital-Umstieg ist, deutlich überschritten, erklärte Siegfried Schneider, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), in seiner Begrüßung. Die Medienanstalten wollten die analoge Verbreitung des Kabelfernsehens im Jahr 2018 beenden. „Wir werden daher am 20. September erstmals Netzbetreiber und Vertreter der privaten Fernsehveranstalter zu einem gemeinsamen Austausch an einen Runden Tisch einladen“, kündigte Schneider an.

Wie kleine Sender chancengleich an der Digitalisierung teilhaben können, war das Thema der anschließenden Keynote und Diskussion. „Angebotsvielfalt ist nicht Anbietervielfalt“, sagte Thomas Fuchs, Koordinator des Fachausschusses Netze, Technik, Konvergenz der DLM, in seiner Keynote. Er warf unter anderem die Frage auf, wie kleine, unabhängige Sender für die Konkurrenz durch Streaminganbieter sowie durch Spartenprogramme der großen Sendergruppen gerüstet werden und wie die Regulierung noch mehr Unterstützung leisten könne. Zuletzt hätten sich die Medienanstalten beispielsweise bezüglich der Einspeiseentgelte für bessere Konditionen für weniger reichweitenstarke Programmanbieter eingesetzt und eine deutlich geringere Eintrittsschwelle erreicht.

Der Druck auf kleine Anbieter wachse im Zuge der Digitalisierung – das betonten in der anschließenden Podiumsdiskussion Dr. Torsten Rossmann von WeltN24 und Andreas Gerhardt von Sport1. Rossmann: „Wir konkurrieren nicht nur auf dem Zuschauermarkt, auf dem Werbemarkt und auf dem Zuliefermarkt mit den großen Sendern. Auch im Distributionsbereich sind die Vorteile der großen Sender evident.“ Er fühle sich von den Plattformbetreibern nur „ansatzweise“ diskriminierungsfrei behandelt. Die Frage der Auffindbarkeit von Inhalten sei daher für ihn zentral. „Wir müssen darauf achten, dass die Kluft nicht größer wird“, pflichtete ihm Andreas Gerhardt von Sport1 bei. Er forderte: „Im Bereich der Plattformregulierung brauchen wir den Gesetzgeber in Bezug auf Zugang, Auffindbarkeit und Entgelte.“

Zurückhaltender hinsichtlich neuer Regulierungsvorgaben äußerte sich Dr. Michael Müller von der ProSiebenSat.1 Media SE. Er begrüßte jedoch das Engagement der Medienanstalten beim Analog-Digital-Umstieg. Dr. Wolf Osthaus von Unitymedia erklärte, dass er als Plattform- und Netzbetreiber kein Interesse daran habe, neue exklusive Angebote zu schaffen: „Plattformbetreiber sind keine Gatekeeper. Wir wollen jeden Inhalt auf unserer Plattform.“

Es geht „nicht um mehr Regulierung, sondern um die Wahrung von Chancengleichheit und Transparenz im Sinne einer Anbietervielfalt“, betonte am Schluss Thomas Fuchs. Die Medienanstalten forderten daher beispielsweise Rechte zur Einsicht in Einspeiseverträge. In Bezug auf notwendige neue Vorgaben zur Plattformregulierung sei jetzt – nach Abschluss der Arbeit der Bund-Länder-Kommission zur Medienkonvergenz – zeitnah ein neuer Rundfunkstaatsvertrag mit präzisen Regelungen zur Plattformregulierung auf den Weg zu bringen.

http://www.die-medienanstalten.de
Na mal schauen...
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Digitalisierungsgrad zum 1.10.16

Beitrag von Amadeus63 »

Nach Angaben der AGF haben sich 130.000 Haushalte im September zum Umstieg auf den digitalen TV-Empfang entschlossen. Nun nutzen 89,8% (34,29 Mio.) der 38,19 Mio. TV-Haushalte die digitale TV-Verbreitung (einschl. IPTV).
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Krummlasche
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von Krummlasche »

Wow, gut 90%- also so langsam wäre es dann auch mal an der Zeit, dem analogen TV die Lichter auszublasen.

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twen-fm
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von twen-fm »

In der Tat wäre es langsam, aber sicher soweit...allerdings wird sich vor allem "unser Lieblings-KNB" sich damit seeeehr viel Zeit lassen...
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Digitalisierungsgrad zum 1.11.2016

Beitrag von Amadeus63 »

Nach Angaben der AG Fernsehforschung (AGF) entschieden sich im Oktober 70.000 Haushalte für den digitalen Empfang per TV-Kabel. Zum 1. Nov. empfingen 34,36 der 38,19 Mio. Gesamt-TV-Haushalte digital, also gibt es noch 3,83 Mio. Analoghaushalte (von 15,81 Mio.).

Quelle: Monatsstatistik der AGF per 1.11.2016.
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Triton
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von Triton »

Das Problem bei der Digitalisierung ist der Formatkrieg. Erst gestern habe ich wieder einen Fernsehbeitrag gesehen, daß demnächst DVB-T2 eingeführt werden soll. Wer einen DVB-T-Empfänger gekauft hat, dessen Blidschrim zeigt dann nur noch den Hinweis, daß kein Signal ankommt. Auch wenn beide Formate DVB heißen, sind sie nicht kompatibel. Viele Sender werden dann nur noch im Pay-TV ausgestrahlt. Eigentlich könnte das terrestrische Fernsehen doch komplett abgeschaltet werden, bei so wenig Teilnehmers ist doch die Weiterentwicklung nicht wert.
Gleiches gilt auch für Digitalradios. DAB und DAB Plus sind inkompatibel. Deshalb werde ich weiterhin auf UKW Radio hören, unproblematisch und überall empfangbar.
Was ist so schwierig daran, sich auf einen einheitlichen Standard zu einigen?

Ich habe auch eine Kabel DBox und kann Digitalprogramme empfangen, schaue aber auch noch viel auf Analog. Hoffe, daß dieser Standard nicht auch bald verdrängt wird.

Viele Grüße
Triton