Digitalisierungsgrad

Hier wird über alle möglichen Medienthemen diskutiert, hauptsächlich Fernsehthemen, die nicht allein (oder gar nicht) Vodafone Kabel Deutschland bzw. Vodafone West betreffen.
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spooky
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von spooky »

@Triton
Das Format heißt nicht DVB... das ist der Standard... Digital Video Broadcasting... das was dahinter kommt, hinter DVB ist wichtig.
Triton
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von Triton »

Daß DVB digitales Fernsehen bedeutet, das weiß ich, der vierte Buchstabe gibt den Übertragungsweg an, Sat, Antenne/Terrestrik oder Kabel, so weit ist es mir auch klar. Nur das Zeichen, was noch dahinter steht, ist mir ein bißchen unverständlich. Warum ist DVB-T nicht mit DVB-T2 kompatibel? Die Neuerung bei DVB-T2 ist doch die HD-Fähigkeit. Eigentlich könnte man es so machen, daß dann die HD-Sendungen auf einem DVB-T Empfänger in SD wiedergegeben werden? Dies würde die Anschaffung neuer Geräte ersparen.

Damals, als das Farbfernsehen eingeführt wurde, wurde auch darauf geachtet, daß Schwarz Weiß und Farbe kombinierbar sind. Mit einem S/W-Fernseher konnte man ohne Weiteres Farbsendungen empfangen, umgekehrt konnte man mit einem Farbfernseher S/W-Sendungen wiedergeben. In beiden Fällen natürlich nur Schwarz-Weiß.

Viele Grüße
Triton
DarkNike
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von DarkNike »

Warte mal ab, wenn irgendwann DVB-C2 kommt. Dann kannst du dir wieder neue Hardware kaufen. Aber danach sieht es noch nicht aus.

Wobei HD doch auch mit dem normalen DVB-T möglich sein sollte, oder nicht?
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DerSarde
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von DerSarde »

DarkNike hat geschrieben:Wobei HD doch auch mit dem normalen DVB-T möglich sein sollte, oder nicht?
Natürlich ist es das. Die ganzen HD-Programme in Frankreich und auch die in Italien laufen alle noch über DVB-T1.
Digitale Programmübersicht für das Kabelnetz von Vodafone

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twen-fm
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von twen-fm »

Etwas OT: In Frankreich wird in wenigen Gegenden (u.a. Paris) auch DVB-T2 getestet, in Italien tut es die RAI in wenigen Provinzen (u.a. Valle D´Aosta-Aostatal) aber auch Europa 7 (welcher aktuell insolvent sein soll) hatte in ganz Italien auf einer "Gleichwellenfrequenz" (VHF 8) ein DVB-T2 Paket aufgeschaltet...DVB-T2 wird es (in Italien) erst in ein paar Jahren geben, falls überhaupt. :roll:

Was DVB-C2 angeht: Dieser scheint "eingefroren" worden zu sein, denn es gibt keinerlei Hinweise das VFKD, geschweige die anderen Kabelnetzbetreiber dieses System einführen wollen. Die Einführung von DOCSIS 3.1 mit einen Netzausbau auf 1,2 (später bis 1,7) GHz hat absoluten Vorrang! :streber:

OT Ende und zurück zum Thema:

Dehnmedia.de hat einen passenden Kommentar dazu, den ich hier in voller Länge wiedegebe:
AGF: Digitalisierungstempo mit hoher Schwankungsbreite

Bis zur Analogabschaltung im Kabelfernsehen Ende 2018 (bei Unitymedia schon Mitte 2017!) muss das Umstiegstempo erheblich beschleunigt werden. Nach Angaben der AG Fernsehforschung (AGF) entschieden sich im Oktober 2016 rund 70.000 Haushalte für den digitalen Empfang per TV-Kabel. Per 1. November empfingen 34,36 Mio. der 38,19 Mio. TV-Haushalte digital. Im Vormonat waren 34,29 Mio. Digitalhaushalte (89,8 Prozent) gemeldet.
Im Oktober wurde zwar die 90,0 Prozent-Marke geknackt.

Um aber den Zieltermin zu erreichen, müssen 3,83 Mio. Kabelhaushalt von einem digitalen Anschluß überzeugt werden. Das entspricht einer Umstiegsrate von monatlich 147.000 Haushalten in den kommenden 26 Monaten. Im Jahr 2016 liegt der Monatsschnitt bei nur 91.000 Haushalten. Der bisherige Jahres-Höchstwert von 180.000 Haushalten wurde im Januar gemeldet. Danach schwankten die Monatswerte bis hinunter zu nur 10.000 Haushalten im Juni.
:roll:
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von Peter65 »

DerSarde hat geschrieben:
DarkNike hat geschrieben:Wobei HD doch auch mit dem normalen DVB-T möglich sein sollte, oder nicht?
Natürlich ist es das. Die ganzen HD-Programme in Frankreich und auch die in Italien laufen alle noch über DVB-T1.
Dann aber nicht in MPEG 2 codiert, sondern in MPEG 4 (H.264).
Damit dürfte ein reiner SD Receiver wohl überfordert sein.
Triton hat geschrieben:Damals, als das Farbfernsehen eingeführt wurde, wurde auch darauf geachtet, daß Schwarz Weiß und Farbe kombinierbar sind. Mit einem S/W-Fernseher konnte man ohne Weiteres Farbsendungen empfangen, umgekehrt konnte man mit einem Farbfernseher S/W-Sendungen wiedergeben. In beiden Fällen natürlich nur Schwarz-Weiß.
Unterschied zu heute, der Übertragungsstandard (PAL oder Secam) blieb gleich, daher war das möglich.
Triton hat geschrieben:Warum ist DVB-T nicht mit DVB-T2 kompatibel? Die Neuerung bei DVB-T2 ist doch die HD-Fähigkeit. Eigentlich könnte man es so machen, daß dann die HD-Sendungen auf einem DVB-T Empfänger in SD wiedergegeben werden? Dies würde die Anschaffung neuer Geräte ersparen.
Ganz so einfach ist das nicht.
DVB-T2 HD ist mit DVB-T nicht kompatibel, weil wegen HD ein neuer Videocodec (HEVC) verwendet wird oder besser verwendet werden muß, welcher in der Lage ist mit möglichst wenig Bitraten das HD Bild/Ton zu übertragen.
Notwendig und auch sinnvoll, weil in Gegensatz zu analogen TV auf einer Frequenz mehrere Sender gleichzeitig problemfrei übertragen werden können, Übertragungskapazitäten sind gerade für terrestrisches TV begrenzt.
H.264 oder H.265 (HEVC) in beiden Fällen sind passende Receiver notwendig, ein SD Receiver würde mit dem Stream wenig anfangen können, also kann der auch HD nicht in SD umrechnen.
Wozu HD senden wenn es dann in SD Auflösung zu sehen ist? Neben einer Verschlechterung der Bildqualität.

DVB-T(2HD) ist hier eigentlich OT, daher will ich damit bewenden lassen.

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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von robert_s »

Triton hat geschrieben:Das Problem bei der Digitalisierung ist der Formatkrieg.
Zwischen DVB-T und DVB-T2 gibt es keinen "Formatkrieg", die konkurrieren nicht miteinander. Das sind technische Weiterentwicklungen. Die Welt ist in den letzten 50 Jahren doch etwas dynamischer geworden - jetzt kommen neue Technologien, die so viel besser sind als die Vorgänger, dass sie diese ablösen können, eben nicht erst nach 40, sondern schon nach 10 Jahren.

Mit DVB-T/MPEG-2 waren üblicherweise 4 SD-Programme pro Kanal möglich. Mit DVB-T2/H.265 werden es 5-7 Full-HD Programme (1080p) pro Kanal sein. Das rechtfertigt eine Ablösung.
Triton hat geschrieben:Gleiches gilt auch für Digitalradios. DAB und DAB Plus sind inkompatibel. Deshalb werde ich weiterhin auf UKW Radio hören, unproblematisch und überall empfangbar.
Was ist so schwierig daran, sich auf einen einheitlichen Standard zu einigen?
Meine persönliche Einschätzung ist, dass sich davon gar nichts mehr durchsetzen wird, sondern stattdessen Radio der erste Dienst sein wird, der sich aus dem Rundfunk verabschiedet zu einem IP-basierten Dienst. Das Fernsehen wird dem einige Jahre später folgen. In Zeiten omnipräsenter IP-basierter Netze hat der Rundfunk als Produkt mangelnder technischer Möglichkeiten ausgedient. Terrestrisch gibt es dann nur noch Mobilfunk, kabelgebunden nur noch "Internet". Die DTH-Satelliten haben dann auch ausgedient.
Triton hat geschrieben:Ich habe auch eine Kabel DBox und kann Digitalprogramme empfangen, schaue aber auch noch viel auf Analog. Hoffe, daß dieser Standard nicht auch bald verdrängt wird.
Kommt darauf an, was Du unter "bald" verstehst. Bei einem Zeithorizont von 5 Jahren hast Du vielleicht noch eine Chance, bei 10 Jahren eher schon nicht mehr.
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GLS
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von GLS »

Peter65 hat geschrieben:
Triton hat geschrieben:Warum ist DVB-T nicht mit DVB-T2 kompatibel? Die Neuerung bei DVB-T2 ist doch die HD-Fähigkeit. Eigentlich könnte man es so machen, daß dann die HD-Sendungen auf einem DVB-T Empfänger in SD wiedergegeben werden? Dies würde die Anschaffung neuer Geräte ersparen.
Ganz so einfach ist das nicht.
DVB-T2 HD ist mit DVB-T nicht kompatibel, weil wegen HD ein neuer Videocodec (HEVC) verwendet wird oder besser verwendet werden muß, welcher in der Lage ist mit möglichst wenig Bitraten das HD Bild/Ton zu übertragen.
Der Modulationsstandard hat nichts mit dem Codec und der Auflösung zu tun. Das sind drei ganz verschiedene Dinge. Nur wenn man ein Gerät kauft, muss man schauen, dass man die richtige Kombination erwirbt. Aber das sollte nicht dazu verleiten, die schon von Vorneherein in einen Topf zu schmeißen.

DVB-T2 kann von DVB-T1-Empfängern nicht eingelesen werden, weil der DVB-T1-Tuner für die hohen Modulationen von T2 "blind" ist. T2 übertragt schließlich mehr Daten über denselben physischen Frequenzbereich als T1. Vergleiche eine BD mit einer DVD: Beide physisch gleich groß, jedoch ist auf der BD viel mehr drauf, also: Ein reiner DVD-Player kann eine BD nicht auslesen.
Triton hat geschrieben:Gleiches gilt auch für Digitalradios. DAB und DAB Plus sind inkompatibel.
Diese Behauptung ist falsch. DAB und DAB+ sind modulationsseitig dasselbe. Jeder DAB-Tuner, und sei er noch so alt (aus den 90ern), kann jede DAB-Variante (DMB, DAB+) auslesen. Es scheitert nur am Codec, der bei DAB+ anders ist, weshalb alte MP2-Radios zwar den Sendernamen und den Radiotext anzeigen können, jedoch den AAC-Stream nicht abspielen können. Ein DAB-USB-Stick aus den frühen 2000ern (sollte es die damals schon gegeben haben), der für eine Decodierung am PC empfängt, sollte weiter verwendbar sein. Ein Nachfolger des DAB-Standards hieße wohl "DAB2", aber das ist nicht in Sicht. Merke: DAB+ verhält sich zu DAB meinetwegen wie eine Daten-DVD zu einer Video-DVD (alles sind Varianten eines und desselben Hardware-Standards).
robert_s hat geschrieben:Meine persönliche Einschätzung ist, dass sich davon gar nichts mehr durchsetzen wird, sondern stattdessen Radio der erste Dienst sein wird, der sich aus dem Rundfunk verabschiedet zu einem IP-basierten Dienst. Das Fernsehen wird dem einige Jahre später folgen. In Zeiten omnipräsenter IP-basierter Netze hat der Rundfunk als Produkt mangelnder technischer Möglichkeiten ausgedient. Terrestrisch gibt es dann nur noch Mobilfunk, kabelgebunden nur noch "Internet". Die DTH-Satelliten haben dann auch ausgedient.
... damit bei einem Notfall sofort alle Handynetze zusammenbrechen und mobil gar kein Radioempfang mehr existiert? Keine Chance! Gerade mobil braucht es einen vom Internet unabhängigen Rundfunkstandard, der zudem frei empfangbar ist, also ohne Vertrag mit irgendeinem "Provider". Alles andere wäre eine ziemlich gruselige Vorstellung...

(Entschuldigung für das OT, aber gewisse Behauptungen konnte ich einfach nicht unkommentiert stehen lassen.)
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von robert_s »

GLS hat geschrieben:... damit bei einem Notfall sofort alle Handynetze zusammenbrechen und mobil gar kein Radioempfang mehr existiert? Keine Chance! Gerade mobil braucht es einen vom Internet unabhängigen Rundfunkstandard, der zudem frei empfangbar ist, also ohne Vertrag mit irgendeinem "Provider". Alles andere wäre eine ziemlich gruselige Vorstellung...
Dann stell' Dir doch mal vor, wie sinnvoll so "Notrundfunk" wäre, wenn niemand ein Empfangsgerät (mehr) dafür hat... Kannst Du vergessen. Bei der Festnetztelefonie ist die Notrufmöglichkeit bei Stromausfall bereits abgeschafft.
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Re: Digitalisierungsgrad

Beitrag von Peter65 »

GLS hat geschrieben: DVB-T2 kann von DVB-T1-Empfängern nicht eingelesen werden, weil der DVB-T1-Tuner für die hohen Modulationen von T2 "blind" ist. T2 übertragt schließlich mehr Daten über denselben physischen Frequenzbereich als T1. Vergleiche eine BD mit einer DVD: Beide physisch gleich groß, jedoch ist auf der BD viel mehr drauf, also: Ein reiner DVD-Player kann eine BD nicht auslesen.
Hier würde ich vorsichtig sein.
DVB-T in Berlin über E39/618 Mhz erfolgt mit QAM64, genau wie gegenwärtig DVB-T2 HD in Berlin.
Das sollte also jeder DVB-T Receiver in die Reihe bekommen.

DVB-T2 eigentlich nur der H.264 Standard, DVB-T2 HD ist eben jener HEVC Standard, ich weiß etwas spitzfindig, aber mein DVB-T Receiver beherrscht laut techn. Daten auch H.264, mit HEVC (H.265) kann der wenig anfangen.

mfg peter
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Humax HDR 4100 mit D08 und Basic TV
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DAB+ Autoradio: Kenwood KDC-DAB41U