Routerzwang soll nun doch fallen

Für alle Technik-Themen bezogen auf Internet und Telefonie, die weder AVM- noch Arris-/CommScope-/Technicolor-/Compal-/Sagemcom- bzw. Hitron-Produkte betreffen. Speedprobleme werden hier lediglich thematisiert, wenn sie auf die verwendeten Geräte zurückzuführen sind (die nicht zu den o.g. Produkten zählen).
Forumsregeln
Forenregeln


Bitte gib bei der Erstellung eines Threads im Feld „Präfix“ an, ob du Kunde von Vodafone Kabel Deutschland („[VFKD]“), von Vodafone West („[VF West]“), von eazy („[eazy]“) oder von O2 über Kabel („[O2]“) bist.
Fabian
Insider
Beiträge: 3138
Registriert: 14.06.2009, 14:21
Bundesland: Rheinland-Pfalz

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von Fabian »

Besserwisser hat geschrieben:Was wäre, wenn man zwar sein eigenes Modem frei kaufen kann,
aber die Firmware, die darauf laufen darf, von den Kabelnetzbetreibern vorgeschrieben wird?
Die technischen Spezifikationen der Schnittstellen würden dann in das Gerät verlegt. Das ist nach dem Gesetz unzulässig.
Zugangsdaten müssen in Textform zur Verfügung gestellt werden.
Mit der Verpflichtung der Netzbetreiber die technischen Spezifikationen der Schnittstellen zu veröffentlichen
(§ 5 FTEG) sollen die Gerätehersteller in die Lage versetzt werden, entsprechende Endgeräte
zu entwickeln und zu produzieren, auch insbesondere für künftige neue Netztypen. Gleichzeitig wird
mit dem Kriterium des „passiven“ Netzabschlusspunktes verhindert, dass die Netzbetreiber die Schnittstellen
als zum öffentlichen Netz gehörend in Endgeräte integrieren
, damit den Zugangspunkt zum
öffentlichen Netz beliebig bestimmen können und dem Endnutzer folglich keine Geräteauswahl ermöglichen.
DarkStar
Insider
Beiträge: 9336
Registriert: 05.11.2008, 23:25

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von DarkStar »

Bei Docsis gibt's aber keine Zugangsdaten im eigentlichen Sinne.
Das hat sich in den letzten 2 Monaten auch nicht geändert :brüll:
reneromann
Insider
Beiträge: 4923
Registriert: 28.06.2015, 13:26

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von reneromann »

Silverio hat geschrieben:[...]2. Netzstörungen
Ja, sicher ist das Kabelnetz anfälliger für Störungen, da alle Anschlüsse bis zu bestimmten Komponenten, quasi an der gleichen Leitung hängen.
ABER: Warum sollte die FB6490 von AVM mehr Störungen also die HomeBox2 von KD? Warum das gekaufte Kabelmodem von Cisco oder sonstjemand, mehr Störungen als die gleichen Geräte, wenn sie einmal durchs KD-lager gelaufen sind?
Und wenn es Störungen gibt, müssen sie behoben werden, so ist das nunmal.[...]
Die Störanfälligkeit bei den Geräten unterscheidet sich sicherlich nicht - es sollte also egal sein, ob das Modem direkt vom Hersteller -oder- von KD kommt.
ABER: Im Fall der Störung kann KD bei den eigenen Boxen ggfs. per Fernzugriff abschalten, was bei Fremdboxen ggfs. durch den Nutzer / Hersteller unterbunden wird.

Dazu passt auch:
Besserwisser hat geschrieben:Was wäre, wenn man zwar sein eigenes Modem frei kaufen kann,
aber die Firmware, die darauf laufen darf, von den Kabelnetzbetreibern vorgeschrieben wird?
Denn mit dieser "Spezialfirmware" könnte der KNB sich genau einen solchen Fernzugriff einräumen (wobei es ja nicht im Sinne des Kunden sein kann, dass der KNB mittels Fernzugriff auf dem eigenen Kaufrouter rumpfuschen kann...

3. Neue Technologien
Sicher "KÖNNTE" KD irgend sich etwas einfallen lassen, damit alte Kabelmodem nicht mehr funktionieren. Aber das als Begründung anführen, warum nur von KD gestellte Modem einsetzbar wären? :shock:
Auch die Telekom hätte das machen können, tun sie aber nicht. Und auch heute laufen noch genügen Altverträge mit DOCSIS 2.0 ganz normal im KD-Netz.
Ebenso ist KD nun auch nicht gerade für extrem schnelle Zyklen bekannt, so laufen selbst heutzutage noch die Analog-Kanäle, ob wohl wir alle der Meinung sind, man könne die nun wirklich mal so langsam abschalten.
DOCSIS 3.0 läuft im KD-Netz parallel zu DOCSIS 2.0, DOCSIS 3.1 wird ebenfalls Rückwärtskompatibel sein.
DOCSIS 3.0 ist zu 2.0 nur deshalb kompatibel, weil die gleichen Modulationsverfahren im Up- und Download verwendet werden. Die Verlagerung des Frequenzspektrums hingegen hat keine Auswirkung (denn das kann man ja über die Konfiguration des CMTS steuern, dass nur Kanäle für DS und US genutzt werden, die beide Geräte unterstützen.)
Blöd wird's mit DOCSIS 3.1, weil dort dann auf DVB-C2 mit maximal einer QAM4096 gesetzt wird statt wie bisher auf DVB-C mit max. QAM256.
Dementsprechend kann ein DOCSIS3.0/DOCSIS2.0-Modem diese Kanäle gar nicht erst dekodieren, während DOCSIS2.0-Modems sehr wohl in der Lage sind, die einzelnen Kanäle des DOCSIS3.0-Downstreams zu empfangen (denn DOCSIS3.0 hat neben der Frequenzanpassung im Upstream und Downstream sonst nur die Bündelung von Einzelkanälen hinzugefügt; auf Kanalebene änderte sich nichts).

Wer natürlich die neuere Technik haben möchte, muss eben ein neues Modem / Rrouter kaufen. Wer ISDN haben wollte, musste aufrüsten, wer DSL haben wollte, musste aufrüsten, wer VDSL haben wollte, musste aufrüsten und nun kommt Vectoring....
Richtig, wer neue Technik haben möchte, muss auch neu kaufen (sofern's die alte Technik nicht unterstützt).
Blöd ist nur, dass beim Umstieg auf DOCSIS3.1 eben halt die alte Technik NICHT mehr funktioniert, sprich ALLE Geräte im Segment, die kein 3.1 können, tot sind -oder- KD mittels Fallbacklösung sich die Effizienz von 3.1 kaputt machen lässt, weil dann statt 3.1 auf 3.0 (mit geringerer spektraler Effizienz) zurückgeschaltet wird.

[...]Oder bei 1&1, wo man momentan tzeilweise überhaupt keinen Tarif mehr bekommt ohne Mietgerät, das Mietgerät aber nach 2 Jahren in den eigenen Besitz übergeht (also dann auch kein Umtausch mehr stattfindet), aber man dennoch auch die nächsten 8 Jahre für gekaufte hardware monatliche Miete bezahlen darf?[...]
Das dürfte aber rechtlich keinesfalls haltbar sein. Entweder das Gerät ist in meinen Besitz übergegangen - dann kann der Anbieter keine Miete mehr kassieren - oder das Gerät ist im Besitz des Anbieters und ich miete es nur (zu monatlichen Gebühren).
Ein letztes Beispiel:
Ich wohne ja derzeit noch in einem Landkreis, der von den Stadtwerken fast komplett mit FTTH ausgebaut wurde, quasi bis ins letzte Haus.
Dazu gehörte immer eine Hardware, in der die Glasfaser terminiert wurde und dann auf Telefonie, Internet und DVB-C umgesetzt wurde. Die Hardware ist kostenlos und komplett transparent, also ohne weitere Netzfunktionalität.
Ich habe letztens mit einem Vertreter der Stadtwerke gesprochen, da wir im Krankenhaus unsere Außenstellen auch über deren Netz anbinden, der meinte: Es war nicht so einfach, gerade Geräte für die TV-Umsetzung zu finden, wäre aber inzwischen kein Problem mehr. Zukünftig wird der Anschluss in einer rein passiven Box aufgelegt und die Kunden haben dann die Möglichkeit, entweder eigene FTTH-Hardware anzubinden oder eben nach wie vor die Box der Stadtwerke zu nehmen. Lediglich DVB-C wird dann über eine eigene Box umgesetzt, da hier jeder Anschluss immer zwei Fasern bekommt, eine für Internet&Telefonie und eine nur für TV.
Aber es gibt eben auch Provider, die da keinen so großen Aufriss drum machen, sondern einfach Lösungen suchen und meist auch finden.
Dies wäre ja auch für KD kein Problem...
Kleines Kabelmodem, was wirklich nur als Modem (OHNE Telefonie, WLAN o.ä.) fungiert und den Datenstrom 1:1 an einem RJ45-Port rausfeuert.
Dahinter kann dann jeder einen Router mit Ethernet-WAN-Port anklemmen und sich sein VoIP selbst einrichten...
Fabian
Insider
Beiträge: 3138
Registriert: 14.06.2009, 14:21
Bundesland: Rheinland-Pfalz

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von Fabian »

DarkStar hat geschrieben:
Bei Docsis gibt's aber keine Zugangsdaten im eigentlichen Sinne.
Bei den Zugangsdaten geht es um Daten für die Modemaktivierung und die Einrichtung von VoIP.
Diese Daten sollen deshalb in Textform zur Verfügung gestellt werden.

Was hat das mit DocSis zu tun ?
So geht es z.B. in den USA, z.T. auch telefonisch:

http://www.timewarnercable.com/en/suppo ... ation.html

https://www.youtube.com/watch?v=UIlCt442-ZM
Fabian
Insider
Beiträge: 3138
Registriert: 14.06.2009, 14:21
Bundesland: Rheinland-Pfalz

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von Fabian »

reneromann hat geschrieben:.
ABER: Im Fall der Störung kann KD bei den eigenen Boxen ggfs. per Fernzugriff abschalten, was bei Fremdboxen ggfs. durch den Nutzer / Hersteller unterbunden wird.
KD kann zur Zeit eine Teilsperre oder Vollsperre für das Modem einrichten. Das wird auch weiterhin möglich sein.
Schon jetzt hilft es bei einem Rückkanal Störer wohl überhaupt nichts.
Entweder muss hierbei der Pegel nachgestellt werden oder das Modem ausgetauscht werden.
reneromann hat geschrieben:Dies wäre ja auch für KD kein Problem...
Kleines Kabelmodem, was wirklich nur als Modem (OHNE Telefonie, WLAN o.ä.) fungiert und den Datenstrom 1:1 an einem RJ45-Port rausfeuert.
Dahinter kann dann jeder einen Router mit Ethernet-WAN-Port anklemmen und sich sein VoIP selbst einrichten...
Für KD kein Problem ? :nein:

Bei der Bundesnetzagentur ging es ursprünglich darum, die Homebox-1 durch eine eigene Fritzbox-7270 zu ersetzen. Das zog sich hin, es gab eine Anhörung, und KD kam auf die Idee, daß der Router noch zum Netz von KD gehört.
Die Bundesnetzagentur war damit zunächst mal ausgeschaltet.
Inzwischen wird aber sowohl bei der EU, dem Wirtschaftsministerium und der Bundesnetzagentur und der Industrie gesehen, daß die Technik bei den digitalen Netzen und den Endgeräten noch am Anfang steht.
Bei den Endgeräten wird die Liberalsierung für innovative Produkte sorgen, m.E. vor allem bei Endgeräten für Geschäftskunden.
DarkStar
Insider
Beiträge: 9336
Registriert: 05.11.2008, 23:25

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von DarkStar »

Fabian hat geschrieben:
DarkStar hat geschrieben:
Bei Docsis gibt's aber keine Zugangsdaten im eigentlichen Sinne.
Bei den Zugangsdaten geht es um Daten für die Modemaktivierung und die Einrichtung von VoIP.
Diese Daten sollen deshalb in Textform zur Verfügung gestellt werden.

Was hat das mit DocSis zu tun ?
So geht es z.B. in den USA, z.T. auch telefonisch:

http://www.timewarnercable.com/en/suppo ... ation.html

https://www.youtube.com/watch?v=UIlCt442-ZM

Eine Menge hats damit zu tun.
Wie oft muss man eigentlich noch schreiben das es....

1. Keine Zugangsdaten bei Docsis gibt (das ein Config File)
2. Kein Voip gibt, sondern bei Modems VoC (ebenfalls im Config File)
Benutzeravatar
Besserwisser
Insider
Beiträge: 5843
Registriert: 01.08.2010, 16:15
Wohnort: zu Hause
Bundesland: Thüringen

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von Besserwisser »

... und die Anmeldung der Modems erfolgt über die geräteeigene MAC-Adresse.
Diese kann man aber jederzeit aussperren, wie in jedem anderen Netzwerk auch.

:fahne:
Fabian
Insider
Beiträge: 3138
Registriert: 14.06.2009, 14:21
Bundesland: Rheinland-Pfalz

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von Fabian »

Besserwisser hat geschrieben:... und die Anmeldung der Modems erfolgt über die geräteeigene MAC-Adresse.
Diese kann man aber jederzeit aussperren, wie in jedem anderen Netzwerk auch.

:fahne:
Genau so soll es auch bleiben !
Und bei VoC reicht die MAC-Adresse für Anmeldung des Modems bei KD, und KD macht die Aktivierung und den Rest. :grin:
DarkStar
Insider
Beiträge: 9336
Registriert: 05.11.2008, 23:25

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von DarkStar »

Dann wäre es "trotzdem" nicht Gesetzeskonform.
Fabian
Insider
Beiträge: 3138
Registriert: 14.06.2009, 14:21
Bundesland: Rheinland-Pfalz

Re: Routerzwang soll nun doch fallen

Beitrag von Fabian »

DarkStar hat geschrieben:Dann wäre es "trotzdem" nicht Gesetzeskonform.
Wieso ?