Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebühren?

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Waschl
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Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebühren?

Beitrag von Waschl »

Moinsen,

die ARD und das ZDF haben, laut dem 18. Bericht der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten beschlossen keine Einspeisegebühren mehr an die Kabelnetzbetreiber zu zahlen. Somit ergeben sich Einsparungen von um die 50 Millionen Euro pro Jahr. Da die Einspeisegebühren sowieso ein Relikt aus der Steinzeit sind und einst ausschließlich dazu eingeführt worden sind, um das Kabelnetz aufzubauen, finde ich es absolut richtig, daß die Öffentlich Rechtlichen so vorgehen, und den Quatsch endlich abstellen. Wenn man etwas eingeführt hat, wird man es nur schwer wieder los, siehe Solidaritätszuschlag. 10 Jahre lang sollten wir für den Osten zahlen, jetzt sind wir bei 20 Jahren und immer noch kein Ende in Sicht. Von daher, meine Hochachtung an ARD und ZDF für deren Courage und Engagement.

So, was ich argumentatorisch aber nicht nachvollziehen kann, sind die Aussagen der Kabel Deutschland.
http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/a ... paren.html
"Es sei nicht nachvollziehbar, daß die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten künftig nichts mehr für die Verbreitung im Kabel zahlen wollten, gleichzeitig aber weiterhin für Übertragung per Satellit und Antenne Entgelte entrichteten, sagte ein Sprecher von Marktführer Kabel Deutschland."
Jetzt frage ich mich folgendes: ARD und ZDF zahlen für ihre Verbreitung über Satellit, Antenne und Kabel. Satellitenzuschauer und Antennenzuschauer zahlen aber keine monatlichen Gebühren an den Satellitenbetreiber Astra oder den terrestrischen Antennenbetreiber. Es zahlen nur die Kabelkunden. Wieso eigentlich? Die Sender zahlen doch bereits für ihre Weiterverbreitung, wieso muß der Kabelkunde da nochmal extra zahlen?

Entweder muß es der Logik von Kabel Deutschland zufolge ein kostenloses Grundangebot im Kabelfernsehen geben, oder die Sender haben absolut recht, wenn sie die Einspeisezahlungen and die Kabelbetreiber einstellen, denn die Kabelkunden, also die Zuschauer finanzieren ja bereits das Kabelfernsehen.

Ich wäre ganz klar für erstere Lösung. Das Kabelfernsehen sollte wie folgt umgestaltet werden:

- Kostenloses und unverschlüsseltes TV-Grundangebot für jeden Kabelkunden. Darunter fallen alle Free-TV Sender, welche für das Kabelfernsehen Einspeisegebühren entrichten. Damit wäre eine Gleichbehandung der Verbreitungswege (Sat, Antenne, Kabel), sowie eine Gleichbehandlung der Zuschauer erreicht.
Aus Kabelkundensicht: Wieso soll der Kabelkunde für sein Programm zahlen, wenn es dem Satellitenkunden finanziert wird?
Aus Satellitenkundensicht: Wieso soll man mit seinen GEZ-Gebühren ein privatwirtschaftliches Unternehmen subventionieren, welches sowieso Geld von seinen Zuschauern bekommt?

- Erweiterung der Zuständigkeiten für die Landesmedienanstalten. Aktuell bestimmen die was ins analoge Kabel muß, das gleiche sollten sie auch im digitalen Kabel tun, und zwar allumfassend. Damit wäre sichergestellt, daß die 10 neuen HD-Sender der ARD bereits heute im Kabel vertreten wären. Kabel Deutschland speist heute weder alle öffentlich rechtlichen HD Sender ein, noch die HD-Sender der RTL-Gruppe, noch DMAX HD. Von den SD-Sendern rede ich noch gar nicht mal, denn da fehlen auch jede Menge (WDR-Transponder mit den Regionalfassungen, RTL Nitro, usw)

- Darüber hinaus ein kostenpflichtiges Pay-TV Angebot, z.B. von Sky. Die Sender zahlen ebenfalls dasselbe Einspeiseentgelt, finanzieren sich aber primär über ihre Abonnenten, und nicht über Werbung oder GEZ.

- Telefonie- und Internetdienste ebenfalls kostenpflichtig. Hier können die Kabelnetzbetreiber sich absetzen und hervorheben vom Satelliten oder Antennenfernsehen. Wer alles aus einer Hand haben will, kann sich das holen, genauso wer schnelles Internet bis 100Mbps braucht (weshalb auch immer).

Was haltet ihr denn von so einem Geschäftsmodell? Ich meine seht euch Astra an. Die müssen von ihren Transpondermieten auch die Satelliten zusammenbauen und die mit Ariane-Raketen ins All schießen. Das kostet etliche Milliarden. Und nach 10 Jahren ist der Satellit hin, dann muß ein komplett neuer hochgeschossen werden. Im Kabelbereich, da steht das Netz, man muß es nur ein wenig warten, und das kann nicht die Welt kosten.
Burkhard10
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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von Burkhard10 »

Satellitenfernsehen ist keineswegs umsonst. Bei kauf von Receiver und Schüssel usw sind Lizenzgebühren enthalten.
Hd + kostet auch.
Die Befugnisse der Landesmedienanstalten sind einzuschränken und als nächster Schritt abzuschaffen. Es reicht eine bundesweite Anstalt, die nur über die Einhaltung der ausgestellten Lizenz zu wachen hat.
Das fehlte noch, das dritte über eine Senderbelegung zu entscheiden haben .
Wenn die Sender wie in USA vom Kabelnetzbetreiber Geld bekommen, wird sich der Monatsbeitrag der Kunden erhöhen. Umsonst ist nichts.
Die Pflege des Kabelnetzes kostet einiges. Es handelt sich um halb Deutschland, vor Ort müssen Techniker sein, Empfangsanlagen usw.

Also von wegen das Netz ist da, kostet nicht viel, völlig falsch.
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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von VBE-Berlin »

Waschl hat geschrieben: Da die Einspeisegebühren sowieso ein Relikt aus der Steinzeit sind und einst ausschließlich dazu eingeführt worden sind, um das Kabelnetz aufzubauen, finde ich es absolut richtig, daß die Öffentlich Rechtlichen so vorgehen, und den Quatsch endlich abstellen. Wenn man etwas eingeführt hat, wird man es nur schwer wieder los, siehe Solidaritätszuschlag. 10 Jahre lang sollten wir für den Osten zahlen, jetzt sind wir bei 20 Jahren und immer noch kein Ende in Sicht.
Nach Deiner Logik brauchst Du ab nächstem Monat auch keinen Solidaritätszuschlag mehr zu zahlen. Darüber hast, nach Deiner Logik jedenfalls, nur Du alleine zu entscheiden.
Viel Spaß dabei!

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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von twen-fm »

Manchmal wäre es auch mal besser nichts zu sagen. :nein:
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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von VBE-Berlin »

twen-fm hat geschrieben:Manchmal wäre es auch mal besser nichts zu sagen. :nein:
Wozu dient dieser OT-Beitrag?
Waschl hat geschrieben: Da die Einspeisegebühren sowieso ein Relikt aus der Steinzeit sind und einst ausschließlich dazu eingeführt worden sind, um das Kabelnetz aufzubauen
Hierfür würde ich mal gerne eine Quelle haben.
Hier verläßt mich google.
Ausser in diesem Forum habe ich das noch nirgends gelesen.

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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von twen-fm »

Wozu dient dieser OT-Beitrag?
So ganz OT scheint er mir nicht zu sein...sonst müsste dieser im OT Bereich verschoben werden. Aber das ist Sache der Admins, ob der Thread hier bleiben soll oder verschoben wird.
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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von MiMau »

Wenn die Einsparung zu einer Minderung der Zahlungen an KD führen - gerne...
Das wird aber vermutlich einfach der Gewinnoptimierung zugute kommen...
Artchi
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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von Artchi »

Man bekommt nichts im Leben geschenkt. Das wurde mir schon als Kind beigebracht.

Wenn die ARD/ZDF ihre Sender im Kabel senden will, müssen sie bezahlen. Wenn KDG diese Sender im Kabel anbieten will, müssen sie ARD/ZDF natürlich auch entgegen kommen. Aber gratis das Programm verbreiten?

Wenn ARD/ZDF es gratis einspeisen dürften, würde doch logischerweise KDG die Kosten an uns Kunden weiter geben. D.h. das der Monatspreis für den Kabelanschluss für uns teurer werden würde. Was im Prinzip ja das Digutal-"Free"-TV per Smartcard auch ist: eine indirekte erhöhung des Monatspreises.

Da ich aber schon seit Jahren GEZ bezahle, und die ÖR-Sender sowieso genug geld einnehmen, sollten sie davon auch die Kabeleinspeisung bezahlen. Das kommt mich nämlich billiger, als wenn ich GEZ plus teureren Kabelanschluss bezahle.


Übrigens, auch Website-Betreiber zahlen an die Internet-Provider Gebühren, dafür das sie ihr Web-"Programm" über das Internet transportieren. Stellt euch mal vor, Google würde verlangen, das sie ihren Datentransfer nicht mehr bezahlen. Dann wären wir unsere Internet-Flatrates schnell wieder los, weil jeder Internet-Provider die Kosten an die nächste Instanz weiter geben würde, bis die Kosten beim Endkunden geholt werden würden. Irgendjemand muss nunmal die Infrastruktur bezahlen.
Burkhard10
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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von Burkhard10 »

So sieht es aus.
Kurz
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Re: Wird Kabel wirklich benachteiligt bei den Einspeisegebüh

Beitrag von Kurz »

Ihr habt alle Recht.
Verbindet aber eure Aussagen mal mit Sky.
Zur Zeit habt Ihr bei KDG krass gesagt nur die Hälfte der Sky-Sat-Programme.
KDG will für weitere Sender von Sky mehr Geld ==> Sky muss die Abo Preise erhöhen
KDG zahlt an Sky mehr Geld, wenn sie mehr Sky-Programme einspeisen dürfen ==> Kabelgebühren steigen
KDG speist alle Sky-Sender kostenlos ein ==> Sky gewinnt mehr Kunden und freut sich und KDG freut sich, weil auch sie mehr Abo.-Kunden bekommen
Ergebnis:
KDG speist alle ÖR-Sender (einschl. HD) kostenlos ein ==> KDG freut sich über mehr Kunden
Zuletzt geändert von Kurz am 16.05.2012, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.