Stichleitungsdosen

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segfaulthunter
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Stichleitungsdosen

Beitrag von segfaulthunter »

Hallo. Ich bin neu in diesem Forum und mag hiermit alle begrüßen.

Ich habe in den letzten Tagen einiges über Telekabel recherchiert, habe aber nicht herausgefunden wozu man Stichleitungsdosen (Enddosen) benutzen kann. Am Ende von verbundenen Durchgangsdosen sind sie ja, wie ich gelesen haben, wegen des fehlenden Abschlußwiderstandes nicht zu gebrauchen.

Kann man sie in Stern-Schaltungen gebrauchen? Was mich zu der Frage führt, was die Vorteile selbiger sind und was eine Stern-Schaltung jetzt eigentlich wirklich ist.

Ich bedanke mich im vorraus fürs Zeit-nehmen und hoffe meine Fragen sind nicht zu unangebracht (weil sie für Eingeweihte wahrscheinlich trivial erscheinen).
Fabian
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Re: Stichleitungsdosen

Beitrag von Fabian »

Da gibt es Informationen auf der Axing Website. Siehe dort bei CATV-Komponenten (pdf-Datei).

http://www.axing.com/download/infomaterial_de.html

Bei der Sternschaltung hängt jeweils ein Gerät an einer Koaxleitung.
Ein Abschlusswiderstand ist dann nicht erforderlich, da das Gerät selbst das Koaxkabel so abschliesst, das während des Betriebs keine störenden stehende Wellen entstehen.

Die Sternschaltung dürfte meistens aufwendiger sein, es kann aber Vorteile haben, dass jeder Teilnehmer sein eigenes Kabel hat, z.B. wird die Störungssuche einfacher.

Werden mehre Dosen hintereinander geschaltet, wird bei jeder einzelnen Dosen nur ein Teil der Leistung ausgekoppelt.
An der letzten Dose wird dann statt des weiteren Kabels ein 75 Ohm Widerstand angeschlossen, damit keine stehenden Wellen entstehen.
segfaulthunter
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: 04.10.2009, 02:18

Re: Stichleitungsdosen

Beitrag von segfaulthunter »

Danke, habe es mir angeschaut, aber sehe meine Frage darin nicht ganz beantwortet. Stichleitungsdosen kann man nur verwenden, wenn man nur eine einzige Dose an dem Kabel montiert? Ist das so richtig?

Könnte mir weiters jemand kurz den Unterschied zwischen Verteilern und Abzweigern erläutern?

Danke im vorraus.
h0mem
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Registriert: 02.09.2008, 22:16

Re: Stichleitungsdosen

Beitrag von h0mem »

Ich hab mal das dibcom Kabelnetzhandbuch zur Hand genommen und möchte zitieren:
Verteiler:
Verteiler - auch Sternverteiler genannt - zeichnen sich dadurch aus, dass vom Eingang nach allen Ausgängen die gleiche Durchgangsdämpfung besteht. Intern sind solche Bauteile prinzipiell durch die Kaskadierung von 1:2-Verteilern realisiert. Aufgrund dieser Bauweise wird eine relativ geringe Durchgangsdämpfung vom Eingang zu allen Ausgängen, aber nur eine geringe Entkopplung zwischen den benachbarten Ausgängen erreicht. Zwischen 47 Mhz und 1 Ghz ist mit einer Entkopplung von ca. 20 dB zu rechnen, oberhalb und unterhalb dieses Fequenzbereichs fällt die Entkopplung geringer aus. Sternverteiler können dann verwendet werden, wenn zu allen Anschlussdosen etwa die gleichen Kabellängen vorhanden sind und damit für die Pegel in Verteil- und Rückwegrichtung nicht zu große Unterschiede auftreten. Dabei sollte man sich nicht am momentan genutzten Frequenzbereich orientieren, sondern den gesamten geplanten Frequenzbereich berücksichtigen.

Um die erforderliche Entkopplung zwischen zwei Teilnehmeranschlussdosen erreichen zu können, sind ausschliesslich Durchgangsdosen vorzusehen. Diese müssen am letzten Stammausgang mit einem Abschlusswiderstand von 75 Ohm abgeschlossen werden.

Die hier beschriebenen Sternverteiler haben dort ihre Berechtigung, wo innerhalb einer Wohnungseinheit (WE) eines Teilnehmers Anschlussdosen für zusätzliche Geräte verwendet werden sollen. Nur in diesem Fall ist sichergestellt, dass die notwendige Manipulationssicherheit eingehalten wird. Werden allerdings weitere Teilnehmer an der Durchgangsdose angeschlossen und werden damit reguläre Baumstrukturen errichtet, ist mit den entsprechenden Sicherheitsrisiken zu rechnen.

Abzweiger:
Ein Abzweiger ist ein Bauteil, welches die Signalleistung unsymmetrisch auf zwei Ausgänge aufteilt. Die Durchgangsdämfung vom Stammeingang zum Stammausgang wird gering, die Abzweigdämpfung vom Stammeingang zum Abzweigausgang entsprechend höher eingestellt. Aufgrund der Leistungsaufteilung nimmt die Durchgangsdämpfung mit zunehmender Abzweigdämpfung ab.

Abzweiger werden - um eine möglichst große Entkopplung zwischen dem Abzweigerausgang und dem Stammeingang zu erzielen - üblicherweise als Richtkopplerschaltung ausgeführt. Je nach Abzweigdämpfung werden für die Entkopplung Werte von 20 dB bis 30 dB erzielt.
Quelle: "Kabelnetz - Handbuch (Richtlinien und Hinweise für die Planung und Installation von Multimedia-Kabelnetzen) 4. Auflage ISBN 978-3-9811630-0-1

weitere Interessante Infos gibts auch hier:
http://www.ifac.ch/71647.html